Trauer über den Tod von Werner Albring
Einer der Väter der heutigen Strömungsmechanik, Prof. em. Dr.-Ing. Dr. hc. mult. Werner Albring, ist am 21. Dezember 2007 im Alter von 93 Jahren verstorben. Geboren 1914 im westfälischen Schwelm, war er einer der maßgeblichen Strömungsdynamiker unserer Zeit.
Werner Albring (Quelle: www.albring.info)
Von 1934 bis 1939 studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule Hannover, wo er 1941 promovierte. Nach zweijähriger Assistenz arbeitete er von 1941 bis 1945 als Stellvertretender Leiter am Institut für Aeromechanik und Flugtechnik ebendort. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Albring eine Tätigkeit bei den Zentralwerken im thüringischen Bleicherode auf und wurde 1946 zum Abteilungsleiter für Aerodynamik berufen. Noch im gleichen Jahr wurde er zusammen mit seiner Familie und anderen Spezialisten, wie Helmut Gröttrup, in die Sowjetunion zwangsverpflichtet. Sechs Jahre lang arbeitete Albring als Aerodynamiker auf der im Seligersee gelegenen Insel Gorodomlia.
Er war beteiligt an der Entwicklung und Konstruktion von Trägerraketen. 1952 kehrte er aus der Sowjetunion zurück und wurde zum ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule Dresden und zum Direktor des neu gegründeten Instituts für Angewandte Strömungslehre, heute Institut für Strömungsmechanik, berufen. 1979 wurde er emeritiert. Albrings Hauptwirken fand auf dem Gebiet der Strömungsprobleme der Turbomaschinen und der Turbulenzforschung statt.
Er gehörte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin seit 1961 als ordentliches Mitglied an. 1972 bekam Albring den Nationalpreis der DDR für Wissenschaft und Technik. 1984 erfolgte die Berufung in die Evangelische Forschungsakademie Berlin. Die Technische Universität Leningrad (St. Petersburg) und die Technische Universität Budapest verliehen ihm 1985 bzw. 1991 die Ehrendoktorwürde; 1995 erhielt er den Ludwig-Prandtl-Ring, die höchste Auszeichnung, welche die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt vergibt. Werner Albring war Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, deren Ehrenmitgliedschaft ihm 2004 verliehen wurde.
Während seines Wirkens als Hochschullehrer und Wissenschaftler an der Technischen Universität Dresden, hat er den Lebensweg seiner Schüler entscheidend beeinflußt. Seine wissenschaftliche Exzellenz, seine auf Forschung und die Grundlagendisziplinen bezogene universitäre Ausbildung, seine anschauliche, verständliche und anwendungsfreundliche Darstellungsweise als Hochschullehrer sowie eine immer wieder bewiesene Balance zwischen theoretischen und experimentellen Untersuchungen ermöglichten es einer Persönlichkeit vom Format Werner Albrings, das Technikstudium ganzer Studentengenerationen von der Mitte der 50er bis in die 80er Jahre hinein in maßgeblicher Weise zu prägen. Zahlreiche Lehrstühle für Strömungstechnik und verwandte Gebiete an den Hochschulen und Universitäten wurden von Albrings Schülern eingenommen.
Quelle (Auszüge): Wikipedia
Quelle: impeller.net