Tipp Schmutzwasserpumpen: Teure Schnäppchen erkennen

13.05.2009

Schmutzwasserpumpen zählen zu den am stärksten beanspruchten Baugeräten. Einkäufer sollten daher neben dem Preis auf technische Details achten, um Folgekosten zu sparen.

Tipp Schmutzwasserpumpen: Teure Schnäppchen erkennen

Kann teuer werden: Wer in die falsche Pumpentechnik investiert, zahlt bei den Folgekosten drauf (Foto: Tsurumi)

„Hauptursache für Verschleiß sind die Sedimente im Wasser“, erklärt der Düsseldorfer Pumpenexperte Stefan Himmelsbach. „Sie zermahlen das Laufrad an der Einsaugöffnung“. Je mehr Material im Fördermedium gelöst ist, umso höher der Verschleiß. Dem Gehäuse setzen Fördermedien mit niedrigem pH-Wert zu. Läuft die Pumpe im Schlürfbetrieb oder trocken, versagen viele Aggregate mangels ausreichender Wärmeableitung. Viele Probleme kommen von

innen: Neben nicht dauerfester Gleitringdichtungen ist die Schmierung der Welle ein typischer Ausfallfaktor. Banal, aber häufig sind Elektrikschäden durch Kriechwasser entlang der Kabeleinführung.

Vor diesem Hintergrund sollten Pumpenkäufer die Angebote der Hersteller genau prüfen. Vorsicht sei bei auffälligen Preisnachlässen und Sonderkonditionen angebracht: Wenn Anbieter zu diesen Mitteln greifen, habe das meist seinen Grund, teilte Reiner Schenck von Hopper + Ostermeier mit. Gute Erfahrungen hat der unabhängige Baumaschinenhändler aus Sauerlach bei München mit japanischer Technik gemacht: „Exportierende Hersteller wie Tsurumi setzen auf robuste Konstruktionen, die fern von Servicestützpunkten reibungslos funktionieren sollen.“

Zu den typischen Merkmalen einer zuverlässigen Pumpe zählt das Gehäuse aus Gusseisen, was chemisch widerstandsfähiger als viele „moderne“ Materialien ist. Es sollte möglichst groß dimensioniert sein, um die Wärmeableitung zu maximieren. Gegen thermischen und mechanischen Verschleiß beugen Teile aus ultrahartem Siliziumkarbid vor. Beispielsweise bei der Gleitringdichtung, die innenliegend und doppelt ausgeführt sein sollte. Für das Schmierproblem haben die Japaner eine sehr gute Lösung gefunden: Ein Ölheber, der die Welle per Fliehkraft zwangsschmiert. Auch bei der Elektrik sind sie top: Jeder Leiter ist einzeln vergossen, was Kriechwasserschäden physikalisch unmöglich macht. Idealerweise sollten die Pumpen nach dem Baukastenprinzip konstruiert sein. Das ist nicht nur gut für die Ersatzteilhaltung, sondern auch für die Servicekosten: Wartungen können vom Anwender schnell selbst durchgeführt werden.

Wer sich nicht mit technischen Details befassen möchte, kann den Entscheidungsprozess auch abkürzen: Pumpenmodelle, die bereits eine lange Einsatzhistorie unter harten Bedingungen aufweisen, dürften die wohl bessere Investition sein.

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