Sulzer verzichtet auf Fusion mit Sulzer Medica
Die im Rahmen der neuen Sulzer-Konzernstrategie angekündigte Fusion der Sulzer AG und der Sulzer Medica AG wird nicht stattfinden. Die Verwaltungsräte und das Management der beiden Gesellschaften nehmen die Argumente des Kapitalmarktes ernst, der einer Fusion kritisch gegenüber steht. Bei Sulzer Industries wird die Fokussierung auf die Material- und Oberflächentechnologie fortgeführt. Sulzer Medica konzentriert sich weiterhin auf den Ausbau der Bereiche Orthopädie, Kreislauf- und Dentalimplantate.
Am 18. September 2000 präsentierte die Konzernleitung von Sulzer eine neue Konzernstrategie, welche die Fokussierung auf die Bereiche Medizinaltechnik, Material- und Oberflächentechnologie sowie New Ventures beinhaltet. Diese Strategie wird grundsätzlich weiterverfolgt. Nicht realisiert wird hingegen die im Rahmen dieser neuen Strategie angestrebte Fusion. Sulzer Medica bleibt an den Börsen von Zürich und New York kotiert. Mit dem Verzicht auf die Fusion entfallen die vorgesehenen ausserordentlichen Generalversammlungen der beiden Gesellschaften.
Die ursprünglich vorgeschlagene Fusion findet nicht die gewünschte Akzeptanz unter den Investoren. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass der Finanzmarkt auf Pure Players – also Firmen, die nur in einem Bereich tätig sind – setzt. Das Medizinal- und das Industriegeschäft von Sulzer werden sich daher in Zukunft zunehmend unabhängig entwickeln.
Sulzer Medica konzentriert sich weiterhin auf den Ausbau der Kerngeschäfte Orthopädie, Kreislauf- und Dentalimplantate und investiert in das Zukunftsgebiet Biotechnologie. Geprüft wird auch ein Erwerb der zum Verkauf stehenden Orthopädie-Firma Zimmer. Kaufpreis und andere Konditionen einer Transaktion werden dabei eine wichtige Rolle spielen.
Im Industriebereich wird die Fokussierung fortgesetzt. Das Akquisitionsprogramm für den aufzubauenden Bereich Material- und Oberflächentechnologie läuft ebenfalls weiter. Berücksichtigt werden müssen allerdings die mit dem Verzicht auf die Fusion mit Sulzer Medica veränderten finanziellen Rahmenbedingungen. Dies gilt auch für die New Ventures.
Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, dass die geplanten Akquisitionen und Devestitionen erfolgreich durchgeführt werden können und der Sulzer-Konzern eine überdurchschnittliche Wertsteigerung erreichen wird.