Sulzer erreicht gesunde Rentabilität im ersten Halbjahr 2010

04.08.2010

Sulzer behauptete im ersten Halbjahr 2010 die starken Marktpositionen und steigerte den Bestellungseingang gegenüber der ersten wie auch der zweiten Vorjahreshälfte.

Sulzer behauptete im ersten Halbjahr 2010 die starken Marktpositionen und steigerte den Bestellungseingang gegenüber der ersten wie auch der zweiten Vorjahreshälfte. Sulzers frühzyklische Märkte entwickelten sich positiv mit Anzeichen einer fundamentalen Erholung in den Industrien Papier und Zellstoff sowie Automobil. Der Luftfahrtmarkt entwickelte sich stabil. In den spätzyklischen Märkten von Sulzer – Öl und Gas sowie Kohlenwasserstoffverarbeitung – gab es Zeichen einer Stabilisierung. Allerdings hielten sich viele Kunden weiterhin mit größeren Investitionen zurück und verschoben Projekte. Die Energieerzeugungsindustrie schwächte sich gegenüber dem sehr hohen Vorjahresniveau wie erwartet deutlich ab. In einigen aufstrebenden Märkten, besonders in Asien, stieg die Nachfrage, während sie in den etablierten Märkten, mit der Ausnahme von Europa, auf einem niedrigeren Niveau blieb.

Der deutlich niedrigere Bestellungseingang im Vorjahr und das Timing von spezifischen Projekten führten zu einem Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2010. Der Währungseffekt war nur leicht negativ, da die Schwäche von US-Dollar, Euro und Britischem Pfund durch stärkere Währungen in den aufstrebenden Märkten weitgehend kompensiert wurde.

Das Betriebsergebnis und der Nettogewinn verringerten sich aufgrund des tieferen Umsatzes sowie des ungewöhnlich hohen Beitrags der Immobilienaktivitäten im ersten Halbjahr 2009. Mit früh ergriffenen, umfangreichen Anpassungsmaßnahmen sicherte Sulzer eine gesunde Rentabilität mit einer Umsatzrendite von 10,5 Prozent. In der ersten Jahreshälfte 2010 wurden einige weitere Anpassungsmaßnahmen umgesetzt. Alle Divisionen werden die Marktentwicklung weiterhin aufmerksam überwachen.

Das Servicegeschäft wurde deutlich gestärkt durch die Akquisition von Dowding & Mills, einem führenden Anbieter von Unterhalts- und Reparaturdienstleistungen für Generatoren, Motoren sowie verwandte Anlagen, und der Sparte diamantähnliche Kohlenstoffbeschichtungen von Bekaert. Die Bilanz von Sulzer bleibt stark, und erlaubt es dem Unternehmen, weitere Akquisitionen anzustreben, um das Portfolio und das globale Produktions- und Servicenetzwerk zu erweitern. Dabei wird sich das Unternehmen auch in Zukunft an den Kriterien strategische Eignung, Wertgenerierung und Integrationsfähigkeit orientieren.

Ausblick für 2010: Weiterhin positive Markttrends

Sulzer ist in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld gut positioniert mit betriebskritischen Lösungen und Wachstumsmöglichkeiten in vielversprechenden neuen Bereichen. Das Unternehmen konzentriert sich weiterhin auf die Rentabilität und auf die Entwicklung weiterer Wachstumsfelder.

Der positive Trend in den frühzyklischen Märkten von Sulzer – Automobil sowie Papier und Zellstoff – dürfte weiter anhalten, sich aber verlangsamen. Die Luftfahrtindustrie wird sich voraussichtlich weiter stabilisieren. In den spätzyklischen Branchen Öl und Gas sowie Kohlenwasserstoffverarbeitung wird nicht mit einer schnellen Erholung gerechnet, da viele Kunden Projekte weiterhin verschieben. Die Aktivitäten in der Energieerzeugung werden voraussichtlich auf tiefem Niveau bleiben und könnten sich möglicherweise weiter abschwächen. Die Nachfrage in einigen aufstrebenden Märkten dürfte im Vergleich mit den etablierten Märkten schneller wachsen.

Der Bestellungseingang für das Gesamtjahr wird voraussichtlich auf einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Niveau liegen. Es wird erwartet, dass der tiefere Auftragsbestand zu Rückgängen bei Umsatz und Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr führt. Die Rentabilität dürfte sich weiterhin auf einem gesunden Niveau bewegen.

Sulzer Pumps: Gute Rentabilität in spätzyklischen Märkten

Der Umsatz und das Betriebsergebnis fielen im Vergleich zur Vorjahreshälfte geringer aus, bedingt durch einen niedrigeren Bestellungseingang 2009 und durch das Timing von spezifischen Projekten. Die erfolgreiche Umsetzung des Anpassungsprogramms 2009 wirkte sich positiv auf die Rentabilität aus und kompensierte die geringeren Produktionsvolumen teilweise. Anfang 2010 wurden einige zusätzliche Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. Die Division baut ihr Produktportfolio in den aufstrebenden Märkten weiter aus. In China nimmt der neue Produktionsstandort für den Binnenmarkt den Betrieb in der zweiten Jahreshälfte auf, und in Brasilien wird die Kapazität ausgebaut.

Sulzer Pumps geht davon aus, dass die Industrien Öl und Gas, Kohlenwasserstoffverarbeitung und Energieerzeugung schwach bleiben und sich möglicherweise weiter abschwächen könnten. Der Papier- und Zellstoffmarkt dürfte sich dagegen weiterhin positiv entwickeln. In den aufstrebenden Märkten werden regere Aktivitäten erwartet als in den etablierten Märkten. Für das Gesamtjahr rechnet die Division mit Rückgängen bei Bestellungseingang, Umsatz und Betriebsergebnis gegenüber der starken Leistung im Vorjahr.

Sulzer Metco: Umsatz und Betriebsergebnis gesteigert

Die Division steigerte den Umsatz und das Betriebsergebnis aufgrund regerer Aktivitäten in vielen Schlüsselmärkten. Die Rentabilität erholte sich deutlich. Mit frühzeitig ergriffenen und Ende des Vorjahres vollumfänglich abgeschlossenen Anpassungsmaßnahmen erzielte die Division erhebliche Kosteneinsparungen. Die Division wird die Marktentwicklungen weiterhin aufmerksam beobachten. Es werden laufend innovative Lösungen, darunter Beschichtungslösungen auf Karbonbasis, entwickelt, die der Division zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten eröffnen.

Zudem hat die Division ihr Produktportfolio mit der im Juli abgeschlossenen Akquisition der Sparte diamantähnliche Kohlenstoffbeschichtungen von Bekaert weiter ergänzt. Die in der ersten Jahreshälfte verzeichneten Aktivitäten in der Automobilindustrie und anderen Industriemärkten werden sich voraussichtlich fortsetzen. Die Luftfahrtindustrie dürfte sich stabilisieren, während sich der Energieerzeugungsmarkt voraussichtlich weiter abschwächt. Die Marktaktivitäten in Asien sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika dürften sich gegenüber dem Vorjahr auf höheren Niveaus bewegen, während das Marktumfeld in Europa voraussichtlich herausfordernd bleibt. Für das Gesamtjahr rechnet die Division mit einem relativ stabilen Umsatz und einem gegenüber dem Vorjahr verbesserten Betriebsergebnis.

Sulzer Chemtech: Bestellungseingang gesteigert und zweistellige Rentabilität

Aufgrund des tieferen Auftragsbestands zu Jahresbeginn und des Timings von spezifischen Projekten gingen der Umsatz und das Betriebsergebnis gegenüber der ersten Vorjahreshälfte zurück. Die Rentabilität blieb im zweistelligen Bereich. Die Anpassungsmaßnahmen wurden plangemäß umgesetzt und haben im ersten Halbjahr 2010 bereits zu deutlichen Kosteneinsparungen geführt. Die neue Organisationsstruktur mit vier Geschäftseinheiten positioniert die Division gut in ihren globalen Märkten und ermöglicht zukünftiges Wachstum.

Die Marktaktivitäten werden voraussichtlich weiterhin stärker sein als 2009, vor allem für Sulzer Mixpac Systems und Tower Field Service. Die Kunden in der Kohlenwasserstoffverarbeitung dürften sich mit Investitionen in Neuanlagen weiter zurückhalten. Die Leistung der Geschäftseinheit Prozesstechnologie wird vom Fortschritt verschiedener Großprojekte abhängen. Alle Regionen werden voraussichtlich weiterhin höhere Aktivitäten gegenüber dem Vorjahr verzeichnen – mit Ausnahme von Europa, wo das Marktumfeld herausfordernd bleiben dürfte. Für das Gesamtjahr erwartet die Division einen im Vergleich zu 2009 höheren Bestellungseingang. Der Umsatz dürfte unter dem Vorjahr liegen, während sich die Rentabilität leicht verbessern sollte.

Sulzer Turbo Services: Deutliches Wachstum durch Akquisition

Die Division stärkte ihre Marktposition durch die Akquisition von Dowding & Mills, einem führenden Anbieter von Unterhalts- und Reparaturdienstleistungen für Generatoren, Motoren sowie verwandte Anlagen mit jährlichen Umsätzen von rund CHF 200 Millionen und etwa 1 350 Mitarbeitenden. Der Umsatz erhöhte sich, maßgeblich beeinflusst durch die Akquisition. Das Betriebsergebnis und die Rentabilität wurden durch Akquisitionskosten belastet. Das Lean-Programm der Division wurde intensiviert, und die Maßnahmen werden laufend umgesetzt.

Sulzer Turbo Services erwartet bessere Geschäftsmöglichkeiten in der Energieerzeugungsindustrie, vor allem in der Region Asien/Pazifik. Die Nachfrage für das Servicegeschäft in der Kohlenwasserstoffverarbeitung dürfte gering bleiben. Es wird erwartet, dass die Aktivitäten im europäischen Markt vom hohen Niveau des ersten Halbjahres runterkommen werden. Gegenüber den Vorjahreswerten erwartet die Division eine Steigerung bei Bestellungseingang, Umsatz und Betriebsergebnis, maßgeblich beeinflusst durch die kürzlich erfolgte Akquisition.

Wie bereits publiziert, hat sich Sulzers CFO Peter Meier entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Der Prozess zur Wiederbesetzung der Position ist im Gang und über die Nachfolge wird zu gegebener Zeit informiert. Während der Übergangszeit, beginnend per 24. Juli, wird CEO Ton Büchner die Hauptverantwortlichkeiten des CFO übernehmen.

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