Speichersee für Hochdruckpumpen angelegt: Nachschub für die Schneekanonen

12.02.2015

Vor wenigen Wochen ist in einem Wintersportbauprojekt auf etwa 1.400 Höhenmetern eine der stärksten Wasserpumpen des Herstellers Caprari in Betrieb gegangen. Um die Schneesicherheit des Skigebiets Todtnauberg zu erhöhen, hat der Betreiber kurzerhand einen Speichersee anlegen lassen.

Speichersee für Hochdruckpumpen angelegt: Nachschub für die Schneekanonen

Das Skigebiet Todtnauberg an der Südseite des Feldbergs bietet Wintersportlern sorgsam präparierte Pisten, Hänge und Loipen. (Foto: Andreas Kappelmeier)

Drei Aggregate mit je 560 kW hat Caprari Pumpen aus Fürth bereits für eine Anlage in Garmisch-Partenkirchen geliefert. Jetzt wurde eine Pumpe dieser Serie im Mittelgebirge installiert. Ende 2014 nahm sie den Betrieb auf.

Schon zuvor hatte man die Piste im Skigebiet Todtnauberg, das sich zwischen 1.000 bis 1.400 m über Normalhöhennull im Südschwarzwald erstreckt, bei Bedarf künstlich beschneit. „Damit war aber nur der untere Teil abgedeckt“, berichtet Andreas Kappelmeier. Seine Firma bekam von der Betreibergesellschaft Stübenwasenlift den Auftrag zur Erweiterung auf den mittleren und oberen Bereich. „Von bestehenden 300 auf jetzt 1.500 Meter Länge haben wir die Feldleitungen verlängert und mit Schächten alle 40 bis 50 Meter versehen, um die Schneelanzen mit Wasser zu versorgen“.

Lanzensysteme ließen sich gut automatisieren und energetisch günstig betreiben, so Kappelmeier. Eine moderne Pumpenanlage sei der andere Part, um die Investition rentabel zu machen. Jede Lanze ist zehn Meter lang und mit einem Düsenkopf ausgestattet. Unter Druckluft vernebelt sie Wasser, das bei entsprechenden Außentemperaturen als technischer Schnee zu Boden geht.

Eigens für die Wasserversorgung ist ein künstlicher See mit 12.000 m³ Nutzvolumen angelegt worden. Im Pumpenhaus nebenan installierte Kappelmeier eine mehrstufige Hochdruck-Kreiselpumpe vom Typ Caprari PMS 80/7Y mit horizontaler Welle. Ihre 132 kW Motorleistung reichen aus, um die Anlage minütlich mit rund 3.000 Litern „Kanonenfutter“ zu versorgen. „Damit können wir die Pisten etwa drei Tage lang pausenlos eindecken“, rechnet Kappelmeier vor. Faktisch allerdings länger, denn der See werde durch einen Bach gespeist.

Da die Pumpe elektronisch drehzahlgeregelt ist, läuft das System ohne Druckstöße und reagiert sanft auf Leistungsänderungen. Der Hersteller Caprari hat ihre Welle beidseitig kugelgelagert und großzügig dimensioniert, um die axialen und radialen Belastungen in beide Richtungen abzufangen. Zudem ein Laufrad mit Ausgleich des Axialschubs und eine Laminargleittrommel zum Schutz der Lager verbaut. Die Drehzahl der aus robustem Grauguss, Sphäroguss und Bronze gefertigten Pumpe liegt zwischen 1.450 und 3.500 U/min, was einen materialschonenden Betrieb zulässt.

Bis zu 100 bar baut diese Pumpe an Druck auf, um Förderhöhen bis 1.000 m realisieren zu können. Eine satte Leistung, die sie nicht nur für den alpinen Anwender, sondern auch für Wasserversorgungen vieler Art beispielsweise in Gebäuden oder für Industrieprozesse interessant macht.

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