Spaltrohrmotorpumpen als Umwälzpumpen für Wärmeträgerölanlagen

23.01.2009

Die Wärmeträgertechnik erschließt mit Wärmeträgerölen auf mineralischer oder synthetischer Basis bis 450°C ein breites Spektrum für Produktionsverfahren in der chemischen und petrochemischen Industrie. Die Umwälzpumpe ist das Herzstück jedes Wärmeträgerkreislaufs. Wärmeträgerölpumpen unterliegen im Betrieb hohen Beanspruchungen.

Spaltrohrmotorpumpen als Umwälzpumpen für Wärmeträgerölanlagen

Einstufige Spaltrohrmotorpumpe Typ CNP (HERMETIC-Pumpen GmbH)

Der relativ geringe Druck im Wärmeträgerkreislauf entspricht der Förderhöhe der Umwälzpumpe, die damit die Anlagenwiderstände von Rohrleitungen, Armaturen, Kessel und Wärmetauscher überwinden muss. Dafür haben die Wärmeträgerölpumpen im Vergleich zu dampfbeaufschlagten Anlagen größere Flüssigkeitsströme zu transportieren.

Die Auswahl der einzusetzenden Umwälzpumpen richtet sich unter anderem nach den Anforderungen in Abhängigkeit von verwendetem Wärmeträgeröl, Betriebstemperatur, Auflagen für Umwelt- und Arbeitsschutz,

und Wirtschaftlichkeit. Der Einsatz von redundant ausgeführten Spaltrohrmotorpumpen sind ein Garant für eine langfristig hohe Anlagenverfügbarkeit.

Bei höheren Temperaturen oder hohen Anforderungen wie zum Beispiel in der chemischen und petrochemischen

Industrie werden wellendichtungslose Pumpen eingesetzt. Es gibt zwei Ausführungsarten: Die permanentmagnetgekuppelte Pumpe und die Spaltrohrmotorpumpe.

Entwickelt und gebaut werden Umwälzpumpen für Wärmeträgerölanlagen von Unternehmen, die über besondere Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügen. Eine dieser Firmen ist die HERMETIC-Pumpen GmbH, die für hohe Temperaturen grundsätzlich Spaltrohrmotorpumpen einsetzt. Bei hohen Temperaturen verlangt die Pumpenauswahl eine besondere Sorgfalt.

Vorteile von Spaltrohrmotorpumpen im Einsatz als Wärmeträgerpumpen bei hohen Temperaturen:

  • Doppelte Dichthülle: Selbst in seltensten Fällen bei Zerstörung des Spaltrohres gelangt keine Flüssigkeit nach außen; dadurch 100% leckagefrei!

  • Keine Gleitringdichtungen: Durch die wellendichtungslose Bauweise entfallen diese kostenintensiven Verschleißteile, dadurch entstehen optimale MTBF-Werte (Mean Time Between Failure), reduzierte Maintenance-Kosten und eine lange Betriebsdauer.

  • Keinerlei Schmierflüssigkeiten und Sperrmedien erforderlich: Dank der wellendichtungslosen Konstruktion und der mediumgeschmierten hydrodynamischen Gleitlager wird keine kostspielige und aufwendige Installation von Schmier- und Kühlsystemen erforderlich.

  • Durch die integrale, kompakte Blockbauweise ist keine Wellenausrichtung erforderlich. Kupplung und Kupplungsschutz entfallen dadurch, ebenso wie aufwendige Grundplattenkonstruktionen.

  • Die Pumpenfüße sind wegen gleichmäßiger, temperaturabhängiger Ausdehnung des Gehäuses in der Mitte angebracht („centerline“).

  • Niedriger Geräuschpegel: Ohne Kupplung, Kugellagerung und Motorlüfter liegt der Geräuschpegel weit unter dem sonst üblichen Niveau.

Es gibt zwei grundsätzliche Konstruktionsweisen für Spaltrohrmotorpumpen in Hochtemperaturausführung:

  • Spaltrohrmotorpumpen mit externer Kühlung mit sogenannter H-Wicklung (max. 120°C Wicklungstemperatur) für eine maximale Mediumstemperatur von 450°C,

    und

  • Spaltrohrmotorpumpen ohne externe Kühlung mit sogenannter C-Wicklung (Keramikwicklung) für eine maximale Mediumstemperatur von 380°C.

Die Baureihe CNPK wird eingesetzt, wenn Kühlmedium vorhanden ist, wie z.B. Kühlwasser. Steht kein Kühlmedium zur Verfügung, kann die Baureihe CNP (mit Keramikwicklung) eingesetzt werden, wobei hier ein Teil der anfallenden Wärme über Rippen am Motor durch natürliche Konvektion an die Umgebung abgeführt wird.

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