Prozesswasserbehandlung im Großklärwerk mit Lager- und Dosierstationen von Alltech

17.03.2022
Eines der größten und modernsten Klärwerke Deutschlands, mit einer Reinigungskapazität von bis zu 200.000 m³ /Tag, nutzt das SBR-Verfahren zur Reinigung des Berliner Abwassers. Die Prozesswasserbehandlung der Kläranlage nutzt Systeme von Alltech.
Prozesswasserbehandlung im Großklärwerk mit Lager- und Dosierstationen von Alltech

Prozesswasserbehandlung im Großklärwerk mit Lager- und Dosierstationen von Alltech. (Bildquelle: Alltech Dosieranlagen GmbH)

Bei trockenem Wetter reinigen sechs Klärwerke in Berlin täglich rund 624.000 Kubikmeter Wasser. Fast ein Drittel dieser Abwassermenge bewältigt dabei eine einzelne Anlage, eine der größten und modernsten im gesamten Bundesgebiet. Die Abwasserreinigung erfolgt hier im SBR (Sequencing Batch Reactor) Verfahren, einer Variante des konventionellen Belebtschlammverfahrens. Seit 2017 wird die Kläranlage im Rahmen umfangreicher Baumaßnahmen zusätzlich erweitert und modernisiert, das Hauptaugenmerk der bis 2025 geplanten Arbeiten gilt dabei der zentralen Prozesswasserbehandlung. Lagerbehälter und Dosierstationen für die Natronlaugendosierung.

Da die Funktion des SBR-Verfahrens für die Effektivität der Prozesswasserreinigung entscheidend ist, erhält jeder SBR eine eigene Natronlauge-Dosierstation mit je 2 Kolben-Membran-Dosierpumpen FKM (eine Dosierpumpe „stand-by“, eine Dosierpumpe „on duty“).

Die Natronlaugedosierung bewirkt, dass der pH-Wert in den SBR in einem vorbestimmten Sollwertbereich liegt. Die Dosierung der Natronlauge erfolgt auf der Grundlage einer pH-Regelung: Sinkt der pH-Wert unter den zuvor festgelegten Mindest-pH-Wert ab, wird Natronlauge hinzudosiert; steigt er über einen vordefinierten Maximalwert, stoppt die Dosierung.

Lagerbehälter für Natronlauge
Alltech lieferte für dieses Projekt drei zylindrische Lagerbehälter für Natronlauge mit Auffangwannen zur Innenaufstellung. Die Behälter haben ein maximales Nutzvolumen von je 25 m³, sind ausgeführt nach WHG und haben die Bauartzulassung Z.4021-27 des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt). Die Lagertanks haben eine Steigleiter mit Rückenschutz und Podest, sodass das Betriebspersonal vor Absturz und vor herabfallenden Gegenständen geschützt ist.

Die Tankbefüllsysteme TABESY sind an der Hallenaußenwand befestigt und verfügen über eine Sicherheitsabschaltung sowie ein Warnsystem.

Die robusten und bewährten Kolben-Membran-Dosierpumpen von Alltech sind in einen Schutzschrank (PE) mit transparenten Schiebetüren und Leckagewanne eingebaut. So ist das Betriebspersonal jederzeit vor Spritzleckage geschützt und hat dennoch die uneingeschränkte Sicht auf den Betriebszustand der Dosieranlage.

Mutterbehälter mit Dosierstation für Entschäumer zur Schaumbekämpfung
Bei dem zur Prozesswasserbehandlung in diesem Klärwerk eingesetzten PNAA-Verfahren (biologische Schlammwasser-Entstickung mit partieller Nitritation und anaerober Ammoniumoxidation) muss zeitweise mit Schaumbildung gerechnet werden. Nicht immer ist jedoch die Zudosierung von Entschäumer erforderlich. Zunächst erfolgt die Schaumbekämpfung mit Betriebswasser. Erst in einer zweiten Stufe erfolgt, soweit erforderlich, die Schaumbekämpfung mit Entschäumer und Betriebswasser.

Die Dosierung des Entschäumers erfolgt mittels Kolben-Membran-Dosierpumpen, eingebaut in einen Schutzschrank, der in einer Halle zur Prozesswasserbehandlung steht. Auch hier ist jeweils eine Dosierpumpe „on-duty“, eine „stand-by“ vorgesehen.

Der Entschäumer wird in IBCs angeliefert und auf dem Mutterbehälter gestellt. Dieser Mutterbehälter ist ein Lagersystem zum sicheren Handling von Chemikalien in Standard-Chemotainern. Die Chemotainer werden mit Hilfe eines Staplers oder einer Hebevorrichtung direkt auf den Behälter positioniert und komplett in diesen entleert.

Das Volumen des Behälters erlaubt ein Entleeren eines neuen Chemotainers bei einer Flüssigkeitsreserve von 10-50 % im Behälter. Dadurch wird eine kontinuierliche Versorgung der Dosieranlage gewährleistet und der Zeitpunkt des Umfüllprozesses muss nicht genau überwacht werden.

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