Netzsch weiht neue Halle in Waldkraiburg ein

25.10.2013

Am 18. Oktober 2013 wurden die neuen Hallen der Firma Netzsch Pumpen & Systeme im Beisein der Gesellschafter der Familien Netzsch und Schaefer feierlich eingeweiht.

Netzsch weiht neue Halle in Waldkraiburg ein

Die Netzsch-Elastomer-Halle nach der Fertigstellung im Sommer 2013. (Foto: Netzsch)

Aufgrund des stabilen Auftragswachstums und des erfolgreichen Zusammenschlusses der Bereiche Oil & Gas Downstream und Upstream am Standort Waldkraiburg musste das Werk in der Produktion deutlich erweitert werden. Für die neuen Gebäude wurden inklusive der neuen Maschinen 11 Millionen Euro investiert. Die Halle der Elastomertechnik umfasst 4800, das TecLab 1000 Quadratmeter. Beide Hallen wurden in der Zeit von nur 12 Monaten gebaut, bezogen und, ohne die Produktion unterbrechen zu müssen, in Betrieb genommen.

„Die Produktion in der Halle ist schon im vollen Gange“, so der Leiter der Elastomerfertigung Stefan Kern. Um die Produktion nicht unnötig zu unterbrechen, wurde der Umzug kontinuierlich während der Serienproduktion durchgeführt. Tatsächlich war die Fertigstellung der Halle mit dem Umzug in der geplanten Zeit von nur 12 Monaten eine logistische Meisterleistung. Kern meinte hierzu stolz: „Alle Mitarbeiter mussten richtig mitanpacken, damit die Produktion aufrecht erhalten und der Umzug fertig gestellt werden konnte. Die Arbeitssicherheit ist während des Umzugs stets im Vordergrund gestanden und somit konnte der Umzug unfallfrei erfolgen.“ An dieser Stelle möchte sich Stefan Kern bei allen Mitarbeitern und Kollegen, aufgrund deren Fleiß und Einsatzbereitschaft das hochgesteckte Ziel erreicht werden konnte, bedanken.

Die Produktion in der Elastomer-Halle

In der Elastomerfabrik werden die technisch komplexen Elastomerteile für die Nemo Exzenterschneckenpumpen und die Tornado Drehkolbenpumpen hergestellt. Um die Produktion in diesem Bereich zu modernisieren und die Fertigungstiefe zu erweitern, wurden verschiedene Maschinen und Anlagen neu angeschafft, darunter auch eine Pressmaschine für die Elastomerteile der Drehkolbenpumpe, eine Entfettungsanlage und verschiedene Strahlkabinen.

Die Aufteilung der Halle folgt dem Herstellungsprozess des Stators. So wurde am Eingang der Halle auch gleich das Lager der Rohre und GFK-Teile eingerichtet, von wo aus sie im Karree der Halle von Arbeitsschritt zu Arbeitsschritt gereicht werden. Behilflich sind hier verschiedene Kräne, die die Arbeitsbereiche abdecken und für mehrere Tonnen Materiallast ausgelegt wurden. Der Arbeitsprozess beginnt beim Entfetten, gefolgt vom Strahlen der Rohre, hin zum Auftragen von Primer- und Bindemittel bis zur eigentlichen Elastomerverarbeitung. Dieser Arbeitsschritt kann in drei verschiedenen Technologien erfolgen, entweder durch die Spritzgussmaschine, durch die Extruder oder durch die Pressen. Anschließend müssen die Bauteile in einem temperierten Raum mit 20 Grad Celsius ruhen. Danach werden sie vermessen, um sicher zu gehen, dass die hohen Qualitätsanforderungen auch erreicht wurden. Jetzt können die Rohre mit ihrem berühmten Netzsch-Grün lackiert und mit dem Aufdruck „Netzsch“ auch bezeichnet werden. Danach kommen sie als Fertigware ins Ausgangslager von wo aus sie zur Montagehalle in Werk 1 geliefert werden. Bis Ende des Jahres werden hier 35 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Das Technikum „TecLab“: die „testing area“ für die moderne Pumpe

Das Technikum wird der „Think Tank“, mit dem das passende Umfeld für die Entwicklung neuer Produkte geschaffen wurde. Das „TecLab“ ist ebenfalls komplett bezogen und weitestgehend auch schon in Betrieb genommen. Im Kern besteht dieses Gebäude aus der 780 m² großen „testing area“, in der die Pumpen auf ihre Leistung hin mit verschiedenen Medien getestet werden. In der Regel werden die Pumpen 6 bis 8 Wochen auf ihre Langzeitleistung hin geprüft. Aus einem kühlbaren Tank mit einem Fassungsvermögen von 20 m³ werden die Pumpen beschickt. Es ist aber auch aus kleineren Behältern das Erhitzen des Mediums bis zu knapp unter 100 Grad Celsius möglich.

Abgetrennt von der „testing area“, wurde auch ein Applikationsraum mit einem Besprechungsraum eingerichtet. „Hier können die Kunden im Vorvertragsstadium selbst erleben, wie die dafür eigens gewählte Pumpe das Medium ihrer Applikation fördern kann“, so Hisham Kamal, Leiter des Produkt-Managements.

Netzsch - der moderne Arbeitgeber in der Region

Mit dieser Neuinvestition zeigt die weltweit tätige Firma auch ihre Verbundenheit mit dem Standort in Oberbayern. Im Zuge dieser Weiterentwicklung werden auch künftig neue Arbeitsplätze geschaffen. Deshalb ist es auch Teil dieser Planung, frei werdende Räume als Schulungsräume zu nutzen, um dort die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und Auszubildenden durchführen zu können. Hier werden die Erfahrungen umgesetzt, die Netzsch in den letzten 60 Jahren als zuverlässiger und attraktiver Arbeitgeber gesammelt hat.

Die Geschäftsführung, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Felix Kleinert und Dipl.-Kaufmann Jens Niessner, setzt alles daran, dass sich die qualifizierten Mitarbeiter bei Netzsch in Waldkraiburg wohlfühlen: „Wir als erfolgreiches, mittelständiges Unternehmen sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und der Gesellschaft bewusst. Deshalb investieren wir kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter, ebenso wie in die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Kollegen und agieren wirtschaftlich langfristig, um in der Region für die Region da zu sein und als Stammsitz Vorbildfunktion für die Werke auf den anderen Kontinenten zu übernehmen.“

Netzsch Pumpen & Systeme genießt als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region einen sehr guten Ruf und hat die Anzahl seiner Mitarbeiter im vergangenen Jahr auf knapp 600 am Standort Waldkraiburg erhöht, von denen im vergangenen Geschäftsjahr 56 Mitarbeiter neu eingestellt wurden. Dazu gehören auch 42 Auszubildende, die in gewerblichen und kaufmännischen Berufen ausgebildet werden. Die Übernahmequote ist hoch. Damit gehört das Unternehmen zu den wichtigsten Arbeitgebern und Ausbildungsunternehmen in der Stadt. Als eine der ersten Firmen bietet Netzsch auch Stellen für das neu geschaffene Duale Studium Maschinenbau im Landkreis Mühldorf an.

Die globale Markausrichtung

Derzeit können im Stammsitz Waldkraiburg bis zu 150 Pumpen pro Tag gefertigt werden. Hinzu kommt die Fertigung zahlreicher Original-Ersatzteile und Komponenten für die anderen vier Werke weltweit. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 45.500 Pumpen. Mit hohem Qualitätsanspruch und ganzheitlichen Servicekonzepten unterstreicht Netzsch seine Technologie- und Marktführerschaft bei Exzenterschneckenpumpen und profiliert sich darüber hinaus mit seinem Produktprogramm Tornado Drehkolbenpumpe und in der Dosiertechnik. Es ist die Devise des Unternehmens, für seine Kunden in den unterschiedlichsten Branchen immer die beste Pumpe für die jeweilige Anwendung zu entwickeln und anzubieten. Netzsch gilt als modernes, innovatives und global agierendes Unternehmen. Weltweit werden die Neuentwicklungen in der Netzsch-Pumpentechnologie mit großem Interesse und Anerkennung aufgenommen.

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