Messeneuheiten von der IFAT 2010 – Teil 2
In diesem Teil widmet sich impeller.net dem Thema "Pumpen für Wasser und Chemikalien".
Bewässerung und Trinkwasserversorgung
Andritz HYDRO-Pumpen ist ein weltweit agierender Anbieter von Standard-Kreiselpumpen und kundenspezifischen Großpumpen. Auf der IFAT demonstrierte der Hersteller, der in der Papierstoffindustrie und der Kraftwerkstechnik seit langem als namhafter Anbieter bekannt ist, seine Kompetenz in der Wasserförderung, beispielsweise bei der Be- und Entwässerung oder der Trinkwasserversorgung. Als Beispiel hierfür dient ein Großprojekt zur flächendeckenden Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Die Division Pumpen, Teil des Geschäftsbereichs ANDRITZ HYDRO des internationalen Technologie-Konzerns ANDRITZ, ist an insgesamt elf Teilprojekten dieses Großvorhabens beteiligt, bei dem in den
kommenden fünf Jahren auch zahlreiche Pumpstationen auf der grünen Wiese errichtet werden.
Nijhuis stellt die fischschonenden Pumpen der Baureihen HPF und VPF vor. Als horizontale und vertikale Ausführung in Trocken- oder Nassaufstellung sind die Pumpen für den Einsatz in natürliche Wassersysteme bei niedrigen Drücken und hohen Volumenströmen vorgesehen. Im von einem unabhängigen Labor überwachten Testeinsatz blieben 100% des Aal- und 97% des Fischbestandes unversehrt. Hierfür wurde ein spezielle Laufrad- und Leitschaufelkonstruktion entwickelt, die durch günstige Strömungsverhältnisse einen sicheren Transport der Fische erlauben.
Den neuesten Stand bei energieeffizienten Druckerhöhungsanlagen für die Trinkwasserversorgung präsentierte der Dortmunder Pumpenspezialist WILO zur IFAT ENTSORGA 2010 in München. Die Systeme basieren auf der Hochdruck-Kreiselpumpe „Helix V“ bzw. ihrer elektronisch geregelten Variante „Helix VE“ mit hocheffizienter Hydraulik. Standardmäßig verfügen diese Pumpen über IE2-Motoren, so dass sie bereits jetzt den Anforderungen der ab Mitte 2011 geltenden europäischen Ökodesign-Richtlinie für Elektromotoren entsprechen. Ausgestattet mit einem sogenannten „Spacer“ zeichnen sich die Pumpen in den Druckerhöhungsanlagen durch einen deutlich reduzierten Wartungsaufwand aus. Nach Entfernen der Ausbaukupplung ist der Austausch der Gleitringdichtung bei Pumpen mit Motoren ab 7,5 kW ohne den Ausbau des schweren Motors möglich. So ergeben sich geringe Wartungs- und Instandhaltungskosten. Die neuen Druckerhöhungsanlagen ermöglichen eine besonders wirtschaftliche und hocheffiziente Wasserversorgung. Durch geringe Wartungskosten sowie einen verbesserten Gesamtwirkungsgrad und einen reduzierten Stromverbrauch lassen sich – so der Hersteller zur Messe – die Lebenszykluskosten deutlich senken. Eine mit extrem präziser Laserschweißtechnik gefertigte Hydraulik erlaubt den Aufbau eines höheren spezifischen Drucks mit weniger Pumpenstufen. Zugleich werden die Strömungsverluste durch eine strömungstechnische Optimierung der Gesamtanlage minimiert. Durch optimal aufeinander abgestimmte Komponenten wird der Gesamt-Druckverlust um bis zu 50 % reduziert.
Hochwasserschutz
Als Notpumpe für den Hochwasserschutz ist die selbstansaugende Kreiselpumpe B 300 (12”) von BBA Pumps konzipiert. Die robuste Kreiselpumpe erreicht eine Förderleistung bis 1240 m³/h und ein Förderhöhe bis 16 m. Für den Antrieb ist die Kupplung an einen Traktor vorgesehen, wodurch die Wartung eines zusätzlichen Motors entfällt. Die Konstruktion mit einem offenem Laufrad und freiem Durchgang bis 70 mm, wechselbarer Verschleissplatte und großen Reinigungsdeckeln ermöglicht es sauberes als auch Schmutzwasser zu fördern.
Schiffsbau
Die BiFlow Pumpe von Nijhuis ist für den bidirektionalen Betrieb beim Umpumpen von Ballastwasser im Schiffsbau vorgesehen. Die Pumpe liefert in beide Richtungen einen hohen Wirkungsgrad und reduziert die Be- und Entladezeiten von Schiffen. Die platzsparende Inline Konstruktion hat niedriges Geräusch- und Schwingungsniveau und erreicht eine Förderleistung von bis zu 3000 m³/h.
Wasseraufbereitung und Umwelttechnik
Bei der neuen SHB Baureihe von ASV Stübbe handelt es sich um eine einstufige, einströmige Spiralgehäusepumpe in horizontaler Bauart mit axialem Saugstutzen. Die Hydraulik und damit die medienberührten Bauteile der Aggregate bestehen aus massiven, korrosions- und verschleißfesten Kunststoffen. Speziell für die Anforderungen der Umwelt- und Oberflächentechnik konstruiert, bewältigt die SHB Förderströme von bis zu 80 m³/h und Förderhöhen von bis zu 40 Metern. Die neue Kreiselpumpe wird in acht Baugrößen von 20-100 bis 50-180 mit Antriebsleitungen bis 7,5 kW geliefert. Durch die konsequente Umsetzung einer kunststoffgerechten Konstruktion konnte auf die robuste Metallpanzerung des Spiralgehäuses verzichtet werden. Das reduziert die Produktionskosten, verbessert die Korrosionsbeständigkeit und birgt einen spürbaren wirtschaftlichen Vorteil für den Kunden.
Die LMS-ES von Lotzer & Mühlenbruch (LM Pumpen) ist eine horizontale Spiralgehäusepumpe, die überall dort ihre Anwendung findet, wo abrasive oder aggressive Medien gefördert werden müssen. Die normalsaugende Pumpe hat einen Einsatzbereich von -40°C bis 180 °C bei einer Förderleistung bis zu 2800 m³/h und einer maximalen Förderhöhe von bis zu 150 m. Der hohe Wirkungsgrad und die schwere, nachstellbare Schleißwand zählen zu den Hauptvorteilen des Aggregates. Verschiedene Dichtungsvarianten sind für das Baukastensystem verfügbar.
Das bei der SPR Pumpe integrierte Vakuumlaufrad saugt durch Entgasungsbohrungen im Laufrad das Luft-/Flüssigkeitsgemisch und hilft Luft und Flüssigkeit voneinander zu trennen. Das Aggregat ist entweder für den Saugbetrieb oder zur Entgasung einsetzbar.
Die Cantilever Pumpen von Salvatore Robuschi sind auf Grund ihrer wellendichtungslosen Bauweise für die Förderung von abrasiven und feststoffbeladenen Medien mit einer Temperatur von bis zu 500°C geeignet. Dank der robusten, wellendichtungslosen Konstruktion ist die Pumpe sehr wartungsarm und trockenlaufsicher. Mit einem Saugrohr kann sie zur Entleerung von Behältern mit bis zu 5 m Tiefe eingesetzt werden.
Die mehrstufige Magnetkreiselpumpe RM-MS von Sondermann verbindet den hohen Wirkungsgrad einer Hochdruckkreiselpumpe mit den Vorteilen einer hermetisch abgedichteten Konstruktion. Mit maximal 3 Laufrädern erreichen die Pumpen bis zu 65 m Förderhöhe. Die Materialvarianten in PP, PVDF und Keramik sorgen für eine optimale Medienbeständigkeit und gewährleisten einen zuverlässigen Einsatz überall dort, wo chemisch aggressive Medien gefördert werden müssen.
Die neue trockenlaufsichere Magnetpumpenbaureihe RM-TS von Sondermann wurde mit einer neuartigen Lagerung ausgestattet, die sich durch geringe Reibwerte nur minimal erwärmt. Dadurch ist eine Schmierung durch Flüssigkeit nicht mehr erforderlich und das Aggregat wird absolut trockenlaufsicher bei gleichzeitiger Wirkungsgradverbesserung. Die zuverlässige, nichtmetallische Konstruktion bietet beste chemische Beständigkeit und ist auch für den Einsatz in hohen Drehzahlbereichen geeignet.
Dickstoffpumpen
Dickstoffpumpenspezialist Putzmeister bietet robuste Kolbenpumpen für verschiedene Einsatzbereiche. Auf der IFAT Entsorga 2010 stellte der Hersteller seine Lösungen für die Förderung von Biomasse in den Mittelpunkt. Die KOS 740 ist eine Kolbenpumpe mit einem Arbeitsdruck von bis zu 6 MPa (60 bar) und Verschleißteilen aus Mangan Hartstahl. Die KOS-Pumpe ist besonders geeignet zur Förderung von hochviskosen Schlämmen und Fördermaterialien mit hohem Grobkörperanteil. Das Haupteinsatzgebiet der KOS-Reihe ist bei Materialien mit extremsten Anforderungen, wie z.B. entwässerte Klärschlämme mit Fremdkörperanteil, Ölschlämme, Dickstoffe mit hoher Viskosität, etc. Für den extremen Einsatz sind vielfältige aufgabenspezifische Komponenten und Funktionen erhältlich. Der einfache Aufbau dieser Pumpe sowie die geringe Anzahl von Verschleißteilen gibt eine äußerst robuste, wartungsarme und mit geringen Betriebskosten laufende Pumpe. Sie wird zum Beispiel bei der Förderung von Biomasse in die Methanisierung eingesetzt, die einen erheblichen Anteil an Störstoffen, wie Glasscherben, Knochensplittern oder Metallteilen haben. Diese stellen für die Pumpe dank der S-Rohrtechnik kein Problem dar.
Vorschaubild: German Water Partnership (Copyright:AlexSchelbert.de)
Quelle: Messe München GmbH