Jüdisches Museum Berlin spart 26 Prozent Energie pro Jahr

21.12.2010

Das Jüdische Museum Berlin hat mit Hilfe der Deutschen Energie-Agentur (dena) damit begonnen, die energetische Qualität seiner Gebäude noch weiter zu verbessern. Um die vorhandenen Einsparpotenziale zu erschließen, hat sich das Jüdische Museum Berlin für ein Energiespar-Contracting entschieden.

Jüdisches Museum Berlin spart 26 Prozent Energie pro Jahr

V.l.n.r.: Agostino Renna, VP & GM, Energy Solutions, Johnson Controls, Börries von Notz, Jüdisches Museum Berlin (Foto: dena)

Beim Energiespar-Contracting plant, realisiert und finanziert ein Unternehmen Maßnahmen zur Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden und refinanziert seine Aufwendungen und Investitionen durch eine Beteiligung an den eingesparten Energiekosten. Mit Hilfe des gestern unterschriebenen Vertrags zwischen Johnson Controls und dem Jüdischen Museum Berlin werden ab 2012 jährlich 26 Prozent Energie und rund 1.000 Tonnen CO2 garantiert eingespart.

"Wir sind stolz, einem solch renommierten Haus wie dem Jüdischen Museum Berlin beratend zu Seite zu stehen. Energiespar-Contracting ist ein wichtiges Instrument, mit dem Bund, Länder und Kommunen eine Menge Energie und damit Geld sparen können. Contracting ist ein Gewinn für öffentliche und private Partner: Der Haushalt wird geschont, der Unternehmensstandort Deutschland gestärkt und das Klima geschützt", sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

Das Jüdische Museum Berlin ist ein Gebäudeensemble: Es besteht aus einem der spektakulärsten Museumsbauten Deutschlands, dem 1999 fertiggestellten Neubau von Daniel Libeskind. Zu dem Komplex gehört außerdem ein barocker Altbau, der den 670 Quadratmeter großen, ebenfalls von Libeskind gestalteten Glashof umschließt. Die Einsparungen werden unter anderem durch eine umfangreiche Erneuerung der Gebäudeautomation und durch den Einsatz von innovativer LED-Beleuchtung erreicht. Zudem wird die Lüftungstechnik so umgebaut, dass mehr Außenluft zur Kühlung des Gebäudes genutzt werden kann. Auch wird nach dem Umbau umweltfreundliche Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung als Energieträger zur Luftbefeuchtung genutzt statt wie bisher Elektroenergie. Die Gesamtersparnis in Höhe von 165.000 Euro wird zwischen dem Jüdischen Museum und dem ausführenden Unternehmen aufgeteilt. Den überwiegenden Teil der eingesparten Energiekosten erhält der Contractor zur Refinanzierung seiner Investition, die verbleibenden Einsparungen kommen dem Museum zugute.

Die Gesamtinvestitionen von Johnson Controls betragen rund 1 Million Euro. Bereits im Vorfeld wurde der Bedarf einer umfassenden Sanierung der Gebäudeautomation erkannt. Zur Umsetzung dieser Maßnahme im Rahmen des Energiespar-Contractings beteiligt sich das Jüdische Museum Berlin mit einem Baukostenzuschuss in Höhe von 430.000 Euro.

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