Habeck lobt Digitalisierung und KI im Maschinenbau bei Besuch des Flender-Standorts Penig
V.l.n.r.: Flender Penig Standortleiter Jens Klein, Robert Habeck und Flender CEO Andreas Evertz (Bildquelle: Flender International GmbH)
Teil der Delegation waren mehrere Referent*innen des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie 30 Journalist*innen der Tages- und Wirtschaftspresse. Auch die MdBs Bernhard Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Carlos Kasper (SPD) sowie Penigs Bürgermeister André Wolf (CDU) nahmen am Besuch teil.
Schwerpunkt der Werkstour unter Leitung von Flender CEO Andreas Evertz sowie dem Standortleiter Jens Klein war die Digitalisierung und Industrie 4.0, welche auch in der Fertigung von Flenders Industriegetrieben Einzug halten. An realen Modellen mit Flender-Getrieben wurden die Effizienzsteigerungen der neuen Getriebeplattform Flender One sowie die neue Getriebeintelligenz AIQ vorgestellt. AIQ ermöglicht die digitale Zustandsüberwachung des Antriebsstrangs und beugt ungeplanten Stillständen vor.
Minister Habeck: „Man denkt ja: Gut, es gibt künstliche Intelligenz und Digitalisierung, aber in der klassischen Industrie wie Maschinenbau und Antriebstechnik, wozu ich Sie auch zähle, sind wir ausgereift. Und jetzt auf einmal machen Sie so ein Ding. Auf einmal hat man so einen großen Effizienzsprung durch die nächste Technik, das finde ich wirklich erstaunlich.“
Flenders neue Industriegetriebe-Plattform Flender One zeichnet sich durch einen hohen Individualisierungsgrad aus und wird am Standort papierlos produziert. „Wir müssen Losgröße 1 abbilden und das voll digitalisiert,“ betont Jens Klein, Standortleiter Flender Penig. Die Flender Auszubildende Lisa-Marie Söll erläutert den Prozess: „In der Ausbildung habe ich noch klassisch am Zeichnungsbrett gestanden. Heute arbeite ich nur noch mit 3D-Modellen.“ Minister Habeck, lachend: „Das ist ja ein bisschen wie die Anleitung eines schwedischen Möbelherstellers, nur in cool.“
In der Fertigung werden auch zwei ehemals Geflüchtete aus der Ukraine beschäftigt. Artur Buniian, einer der Geflüchteten, berichtet, dass er sich wohl in Deutschland fühlt und auf Flender durch eine persönliche Empfehlung aufmerksam wurde. Minister Habeck: „Dann danke ich dem Unternehmen (…) und Ihnen alles Gute und viel Erfolg bei der Integration in Deutschland.“
Auch der Windausbau war ein Thema des Besuchs des Ministers. Flender CEO Andreas Evertz dazu: „Die Stimmung in der Branche war vor anderthalb Jahren noch sehr pessimistisch. Nun ist die Branche nach vorne gerichtet, der richtige Boom wird jedoch erst ab 2025 erwartet.“ Mit der Marke Winergy bietet Flender Antriebstechnik für die Windbranche an und ist einer der Pioniere der Windenergie, mit bis dato 350 Gigawatt an gelieferter Antriebsleistung. Mit Blick auf die Zukunft fügt Evertz hinzu: „Der Fokus liegt jetzt auf Stückzahlen und Skalierbarkeit, um die kommende Nachfrage auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfüllen zu können.“
Weitere Themen des Minister-Besuchs waren die Energie- und Materialkostensteigerungen sowie der Abbau von Bürokratie im Nachhaltigkeitsreporting. Der Termin war Teil der Sommerreise des Vizekanzlers, während derer Habeck mit Unternehmer*innen, Beschäftigten und Bürger*innen ins Gespräch kam. Er folgte damit der Einladung des Flender CEO Andreas Evertz aus dem vergangenen April auf der Hannover Messe, als Habeck den Flender-Messestand besuchte.
Am Standort Penig beschäftigt Flender rund 550 Mitarbeitende und ist damit der größte Arbeitgeber im Ort. In Penig fertigt Flender hauptsächlich Standardgetriebe für industrielle Anwendungen. 2023 feierte der Standort sein 150-jähriges Bestehen.
Quelle: Flender International GmbH