GWP-Days in Konya und Kochi

02.11.2015

Der 5. Turkish-GWP-Day in Konya und der 3. Indian-GWP-Day in Kochi stießen mit hohen Besucherzahlen auf Anklang.

GWP-Days in Konya und Kochi

Prof. Pramod P. Thevanoor, Vizepräsident der SCMS-Group, bedankt sich bei H.E. Jörn Rohde, deutscher Generalkonsul in Bangalore, für die Grußworte (Foto: Germam Water Partnership)

5. Turkish-GWP-Day in Konya

Der Turkish-German Water Partnership-Day konnte Anfang Oktober ein kleines Jubiläum feiern: zum fünften Mal fand er statt und noch nie war die Resonanz so groß. Mehr als 230 Vertreter aus Politik, Industrie und Wirtschaft sowie aus Wissenschaft und Forschung kamen in diesem Jahr (6. bis 7. Oktober) nach Konya, um sich an zwei Tagen in Vorträgen, Workshops, Roundtable- und Podiumsdiskussionen sowie einer begleitenden Fachausstellung zu informieren, zu orientieren und auszutauschen. GWP-Kooperationspartner waren KOSKI (Konya Wasser- und Abwasserbehörde), der Verband der Kommunen (TBB) und LinkTurkey.

Mehr als 100 Jahre Kooperation im Wassersektor

Umfassende Gruß- und Einführungsworte, Keynotes und Impulsvorträge und nicht zuletzt Begrüßungsreden gehören inzwischen zum Turkish-German Water Partnership-Day dazu und sind fester Bestandteil des Tagungsprogramms. Mit ihnen werden politische, fachliche und gesellschaftlich relevante Botschaften ausgetauscht und transportiert. Besonders beeindruckte in diesem Jahr die Begrüßungsrede des Oberbürgermeisters von Konya, Tahir Akyürek: Er sei überzeugt, dass durch die neuen Wassertechnologien, die an den beiden Tagen präsentiert werden, der Weg für neue gemeinsame Projekte und Entwicklungen geebnet werde. Er fügte hinzu, dass die türkisch-deutsche Kooperation in seiner Stadt auf eine sehr lange Geschichte zurückblickt, die bis in die Zeit von Sultan Abdülhamid (1876 bis 1909 Sultan des Osmanischen Reiches) zurückreicht. Schon damals wurde mit deutscher Kompetenz das Wasser durch eine 100 km lange Leitung aus dem Beysehir See in die Stadt geleitet. Mit aktuellen Investitionsprojekten soll Konyas Wasserbedarf für die nächsten 50 Jahre mit Wasser aus dem Fluss Göksu gedeckt werden.

BOT-Projekte, Workshops und Rountable-Diskussionen

Es schloss sich eine höchst spannende Podiumsdiskussion an. Hans-Joachim Werner, als GWP-Vorstandsmitglied zuständig für die Türkei, moderierte diese Diskussion, in der die vielfältigen Aspekte – politischer, wirtschaftlicher und fachlicher Art – von BOT-Projekten von deutschen und türkischen Unternehmensvertretern erörtert wurden. BOT beschreibt ein Betreibermodell, das die schlüsselfertige Erstellung von Anlagen einschließlich Finanzierung der Vor-laufkosten und umfassendem Projektmanagement sowie die Betriebsübernahme für die Anlaufphase vorsieht.

In den vier Workshops des zweiten Tages erarbeiteten türkische und deutsche Vertreter aus Politik, Industrie und Wirtschaft sowie aus Wissenschaft und Forschung Lösungsmöglichkeiten und -ansätze zu den Themen „Wasserversorgung: Planung – Qualität – Wasserverlustreduzierung“, „Klärschlamm“, „Planung und Betrieb von Abwassertechnischen Anlagen“ sowie „Energieeffizienz und Ressourcenschutz“. Die Ergebnisse wurden anschließend in entsprechen-den Roundtable Diskussionen vorgestellt und erörtert.

Das begleitende Ausstellerforum mit 19 Mitgliedsunternehmen präsentierte den Teilnehmern einen sehr guten Querschnitt deutscher Wassertechnologie.

German Water Partnership kann damit auf ein rundum gelungenes 5-Jahres-Jubiläum blicken.

3. Indian-GWP-Day in Kochi

Kochi, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates Kerala, liegt mit ihren rund 600.000 Einwohnern im Zentrum eines 2,2 Mio. Einwohner zählenden Ballungsraums. Am 19. Oktober richtete GWP in bewährter Kooperation mit der SCMS Group of Educational Institutions und der Kochi Municipal Corporation nach der Premiere in 2013 dort wieder einen Indian-GWP-Day aus, den inzwischen Dritten. Mit ca. 160 Teilnehmern aus verschiedenen Indischen Kommunen, der Industrie, der Politik sowie aus Wissenschaft und Forschung ist das Interesse nach wie vor groß. Das diesjährige Programm trug in Fortsetzung das Motto „German Solutions to Indian Challenges“ und hatte hinsichtlich Themen, Referenten und Gastrednern auch Hervorragendes zu bieten.

Kochi packt s an

Auch dieser 3. Indian-GWP-Day erfuhr wieder große Wertschätzung von indi-scher Seite: die Begrüßungs- und Eröffnungsreden durch hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft widerspiegelten das ebenso wie die ausgezeichnete Organisation, Koordination und Unterstützung durch die Kooperationspartner.

Sehr beeindruckt haben hier vor allem die Eröffnungsrede des deutschen Generalkonsuls in Bangalore, H.E. Jörn Rohde, sowie die Ansprache des Vizepräsidenten der SCMS-Group, Prof. Pramod P. Thevanoor.

Sehr lebhaft, das heißt mit großem Engagement präsentierte Fachvorträge, mit vielen Fragestellungen, mit spannenden Diskussionsbeiträgen und mit dem Ruf nach Pilotprojekten, gestalteten sich die anschließenden drei Sessions „Municipal wastewater“, „Potable water“ and „Industry water“.

Sehr großes Interesse zollten die Teilnehmer dem Beitrag von Dr. C. Rajan, Centre for Environment, Kochi Municipal Corporation, in der Schlusssitzung: er präsentierte die fertiggestellte Water Policy für Kochi und bot einen Ausblick auf zukünftige Projekte (Kochi wurde in das Smart City Programm aufgenommen).

GWP-Auszeichnung für junge Wissenschaftler

Ein „sponsored by GWP-Mitgliedern“ gab es auch an diesem 3. Indian-GWP-Day: Die Verleihung des „Indian-GWP-Awards“ für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Wassersektor:

1. Preis: Ritwick Ghosh, Jadavpur University, Kolkata, „A study to retrieve water from cooling tower fog in thermal power plants”; Sponsor: Hermann Sewer-in GmbH

2. Preis: Moni Mohan Mondal, Institute of Sanitary Engineering and Waste Management (ISAH), „Evaluation of Sewage Sludge Treatment Techniques using Multi Criteria Decision Analysis (MCDA): A Case Study of Sewage Sludge Management for Mysore Campus (cluster of office buildings) of Infosys Limited, India”; Sponsor: Sülzle Kopf

3. Preis: Faisal Mullalayam, Leibniz University Hannover, „Treatment of Seasonal Waste with Energy Recovery: Ensilation and Anaerobic Digestion of Man-go Waste“; Sponsor: aqua & waste International GmbH.

Michael Kuhn, GWP-Länderforumsleiter Indien, fasste seine Eindrücke zum Indian-GWP-Day so zusammen: „Der GWP-Day war wieder hervorragend organisiert. In Zusammenarbeit mit der SCMS-Universität und der Municipal Corporation von Kochi wurde ein interessantes Programm zusammengestellt. Die deutschen Teilnehmer konnten ihre Unternehmen und natürlich ihre besondere Fachkunde hervorragend präsentieren.“

Mit dabei: auf Messe und Forum

Im Vorfeld des 3. Indian-GWP-Day (vom 13. bis 15. Oktober 2015) wurden bei der IFAT India im Bombay Exhibiton Centre in Mumbai zum dritten Mal die neuesten Technologien und Lösungen aus der Umwelttechnologiebranche gezeigt. Unter den 136 Ausstellern befanden sich auch zahlreiche GWP-Mitgliedsunternehmen, von denen mehr als zehn Unternehmen ihr Know-how sowohl auf dem GWP-Gemeinschaftsstand, als auch im gut besuchten GWP-Forum des „Innovation Exchange Forums“ präsentierten.

GWP-Geschäftsführerin Christine von Lonski fasste in knappen Worten, was für die Teilnahme an dieser Messe so entscheidend ist: „Indien muss sich derzeit zahlreichen Herausforderungen im Umweltbereich stellen und die Zeit wird knapp. Das Netzwerk German Water Partnership bietet den partnerschaftlichen Dialog und die passenden Lösungen. Die wiederholte Teilnahme an der IFAT India seit 2013 hat uns wieder bestätigt, dass dies der beste Ort ist, um die richtigen Entscheidungsträger zu treffen und in den partnerschaftlichen Dialog zu treten.“

Einen Tag vor der Messeeröffnung fand die Auftaktveranstaltung für eine viel-versprechende indisch-deutsche Kooperation im Bereich der Berufsausbildung statt: die IGCA Indo-German Competence Academy in Mumbai. Partner sind die VESBE Beteiligungs-GmbH (GWP-Mitglied) und der indische Takshashila Trust. Generalkonsul Michael Siebert wünschte allen Beteiligten ein gutes Gelingen.

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