Ergebnisse der Merck KGaA für Q2/2005

25.07.2005

"Dank innovativer Produkte wie unserem Krebsmittel Erbitux und den Flüssigkristallen steigt Mercks Profitabilität weiter an,“ sagte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA.

"Ohne die Gewinne aus den strategischen Veräußerungen stieg Mercks Gewinn nach Steuern um bemerkenswerte 27%. Ohne die veräußerten Geschäfte erwartet die Merck Gruppe 2005 weiterhin ein Umsatzwachstum im einstelligen Bereich."

Q2/2005: Merck KGaA Gewinn nach Steuern und vor Sondermaßnahmen +27%

Die Umsätze der Merck Gruppe stiegen im zweiten Quartal um 8,6% auf 1.482 Mio EUR, maßgeblich getragen von den Sparten Ethicals, Generics und Liquid Crystals. Ohne Berücksichtigung der Sondermaßnahmen stieg das Ergebnis nach Steuern von Merck im 2. Quartal 2005 von 96 Mio EUR um 27% auf 123 Mio EUR.

Das Operative Ergebnis stieg um 15% auf 203 Mio EUR. Die Umsatzrendite (ROS: Operatives Ergebnis/Umsatz) stieg von 12,9% auf 13,7%, während die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) von 16,7% auf 18,5% zunahm. Merck hat am 15. April den Verkauf der Sparte Electronic Chemicals an die BASF AG in Ludwigshafen abgeschlossen. Der Kaufpreis betrug 270 Mio EUR. Merck erzielte aus der Veräußerung einen Gewinn in Höhe von 138,7 Mio EUR.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel um 34% von 513 Mio EUR im Vorjahr auf 340 Mio EUR – in dem hohen Vorjahreswert war noch der einmalige außerordentliche Gewinn von 292,5 Mio EUR aus der Veräußerung von VWR International enthalten. Tatsächlich zeigten alle Gewinnzahlen für das 2. Quartal 2005 aufgrund des Gewinns aus der Veräußerung von VWR ähnliche Rückgänge gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal.

Das Ergebnis vor Steuern sank von 494 Mio EUR im Vorjahr um 35% auf 322 Mio EUR. Das Ergebnis nach Steuern fiel von 364 Mio EUR um 31% auf 252 Mio EUR. Dabei blieb die Steuerquote vor Sondermaßnahmen weiter auf einem niedrigen Niveau und ging von 38,8% im Vorjahresquartal auf 33,4% im 2. Quartal 2005 zurück.

Die Gewinne aus den Veräußerungen von VWR International und dem Gemeinschaftsunternehmen Biomet-Merck im Vorjahr sowie der Verkauf der Sparte Electronic Chemicals in diesem Jahr wirken sich positiv aus: Das Finanzergebnis von Merck ging im 2. Quartal 2005 um weitere 4,3% auf lediglich -18 Mio EUR zurück.

Die weltweite Anzahl der Mitarbeiter von Merck ging um 59 oder 0,2% auf insgesamt 28.606 (Stichtag 30. Juni ) zurück.

Highlights

Die beeindruckende Akzeptanz von Erbitux® bei Patienten und Ärzten führte im 2. Quartal zu einem Umsatz in Höhe von 52 Mio EUR – eine Steigerung um 22% gegenüber dem Umsatz von 42 Mio EUR im 1. Quartal 2005. Seit der Zulassung von Erbitux in der Europäischen Union vor einem Jahr wurde das Krebsmedikament bis heute in 39 Ländern des Vertriebsgebietes von Merck zugelassen. Im 2. Quartal dieses Jahres waren Hongkong, Südkorea, Kolumbien und Israel hinzugekommen.

In der Sparte Liquid Crystals stieg der Umsatz im 2. Quartal nach einem Rekordumsatz von 167 Mio EUR im Vorjahresquartal um 9,9% auf 183 Mio EUR. Im Vergleich zum 1. Quartal 2005 entsprach dies einem Wachstum um 25%. Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten – in erster Linie für das neue OLED-Geschäft – ließen die F&E-Ausgaben um 77% auf 19 Mio EUR steigen. Hinzu kommt, dass die Anlaufphase für die neuen Produktionsstätten in Darmstadt länger dauert als erwartet. Daher fiel das Operative Ergebnis für das 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,1% auf 78 Mio EUR. Dies entspricht einem Anstieg um 14% gegenüber dem Operativen Ergebnis für das 1. Quartal 2005 von 68 Mio EUR.

Ausblick

Merck rechnet damit, dass die Umsätze mit Erbitux im Zuge neuer Zulassungen in weiteren Ländern weiter wachsen werden. Darüber hinaus will Merck noch in diesem Jahr die Zulassung von Erbitux in der Europäischen Union zur Behandlung von Kopf- und Halskarzinomen beantragen, möglicherweise schon im 3. Quartal.

Das Operative Ergebnis, sowie ROS und ROCE der Sparte Liquid Crystals litten im 2. Quartal unter den hohen F&E-Kosten für das neue OLED-Geschäft und den über einen unerwartet langen Zeitraum anfallenden Anlaufkosten für die neue Produktionsstätte in Darmstadt. Dennoch bleibt Merck weiterhin zuversichtlich in Bezug auf dieses dynamische Geschäft. Vor allem die Aussichten auf dem wachsenden Markt für Flachbild-Fernsehgeräte geben Anlass zur Zuversicht. Merck rechnet für das 2. Halbjahr in der Sparte Liquid Crystals mit einer Beschleunigung des Umsatzwachstums.

Die Sparte Generics setzte ihre äußerst zufrieden stellende Entwicklung im 2. Quartal fort. Der Erfolg von DuoNeb® hat fünf Generikahersteller veranlasst, bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag auf Marktzulassung ihrer Versionen dieses Generikums mit Mehrwert vor Ablauf seines Patents im Juni 2022 zu stellen. Sollte die FDA dem Antrag folgen, hinge eine mögliche Zulassung vom Ausgang der von Merck angestrengten Patentverletzungs-Verfahren ab, und Merck wird alle rechtlichen Maßnahmen ergreifen, um sein Patent mit Nachdruck zu verteidigen. Die fünf Fälle sollen 2006 gemeinsam vor dem Bezirksgericht in Los Angeles verhandelt werden

Aufgrund der Konzentration auf innovative, margenstarke Produkte rechnet Merck mit einer weiterhin positiven Entwicklung in diesem und den kommenden Jahren. Im Juni hat das Unternehmen seine mittelfristigen Finanzziele nach oben korrigiert. Die Zielmarke für die Umsatzrendite (ROS) wurde von 15% auf 20% angehoben, die Zielmarke für die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) von 15% auf 25%. Merck betont, dass diese Zahlen mittelfristige Zielmarken darstellen und nicht als Prognosen zu verstehen sind.

Für dieses Jahr rechnet Merck nach wie vor mit einem Umsatzwachstum für die Gruppe – ohne VWR International und Electronic Chemicals – im einstelligen Prozentbereich.

Quelle: Merck KGaA

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