DVGW fördert Studie zur Digitalisierung in der Wasserwirtschaft

12.10.2017

Neben dem demographischen und klimatischen Wandel wird die Wasserwirtschaft zunehmend von der digitalen Transformation geprägt. Nachdem Urbanisierung und Klimawandel die Anforderungen an die Ressource Wasser fortlaufend erhöhen, ist die Wasserwirtschaft nun gefordert, eine eigene Digitalisierungsagenda Wasser 4.0 zu entwickeln.

Die Digitalisierung der Wasserversorgung ist eines der großen Entwicklungsfelder, die getrieben werden von den stark erweiterten Möglichkeiten der Datenerfassung, der Vernetzung dezentraler Informationen sowie deren automatisierten Analyse und Visualisierung. Diese Themen bieten ein hohes Potenzial zur Weiterentwicklung der Wasserversorgung.

Allein das Dokumentieren von Daten und das Einrichten zentraler IT-Plattformen wird dabei nicht ausreichen. Für die Umsetzung von Unternehmensstrategien müssen die betrieblichen Informationen in den technischen und kaufmännischen Systemen ganzheitlich analysiert und optimal verschaltet werden. Ziel ist die Optimierung der Geschäftsprozesse, die Sicherstellung der hohen Versorgungsqualität sowie die Verbesserung in der Betriebsführung bei Absatz, Marketing und Kundenbetreuung. Die besondere Rolle der Wasserversorgung als kritische Infrastruktur der Daseinsvorsorge muss besonders hinsichtlich IT-Sicherheit und Systemstabilität beachtet werden.

Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) aktuell ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben, in dem ein standardisiertes Bewertungsmodell für Wasserversorgungsunternehmen zum digitalen Reifegrad und den daraus abzuleitenden Handlungsoptionen erarbeitet werden soll. Dabei werden bestehende Modelle aus dem Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ bewertet und auf die Bedarfe der Wasserwirtschaft weiterentwickelt. Das IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung wird die Untersuchungen unter dem Projekttitel „Reifegradmodell Wasserversorgung 4.0“ federführend leiten.

Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer praktischen Erprobung unter Einbeziehung zahlreicher großer Wasserversorgungsunternehmen validiert werden. Darüber hinaus wird in dem Projekt ein Selbst-Check-Tool entwickelt, mit dem die Wasserversorgungsunternehmen das Reifegradmodell konkret auf ihre jeweiligen Betriebsabläufe anwenden können. Erste Ergebnisse der zum 1. Oktober 2017 startenden Studie sollen bis Ende 2018 vorliegen.

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