BWT nach den ersten drei Quartalen 2003
- Umsatz- und Ergebniszuwachs bei Aqua Ecolife Technologies
- Industriesegment Aqua Systems Technologies durch Halbleitergeschäft stark belastet
- Im dritten Quartal leichtes Umsatz- und Ertragsplus gegenüber Vorjahr
- BWT baut durch Akquisition der skandinavischen HOH-Gruppe europäische Marktführerschaft aus
Im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2003 haben sich die unterschiedlichen Umsatz- und Ertragsentwicklungen in den beiden Haupt-Geschäftssegmenten Aqua Ecolife Technologies (AET) bzw. Aqua Systems Technologies (AST) der BWT AG – Best Water Technology, Europas Marktführer in Wasseraufbereitungstechnologie – fortgesetzt. Während das AET-Segment sowohl im Umsatz wie auch im Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse erzielte, führte der Betriebsleistungs- und Margeneinbruch im Halbleitergeschäft zu bedeutenden Verlusten im AST-Bereich, die auch das Gruppenergebnis im Periodenvergleich der ersten neun Monate stark belasten. Im 3. Quartal wurden allerdings sowohl umsatz- wie ertragsmäßig die Vorjahres-Vergleichswerte leicht übertroffen. Die im August des Jahres erworbene skandinavische HOH wird erstmals im 4. Quartal rückwirkend mit Stichtag 1. Juli 2003 in die Konsolidierung aufgenommen werden.
Umsatz: 294,1 Mio. € (-7,5%)
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2003 ging der konsolidierte Konzernumsatz um 7,5% von 317,9 Mio. € auf 294,1 Mio. € zurück. Während der Geschäftsbereich AET um 1,4% auf 191,9 Mio. € zulegen konnte, hatte das Industriesegment AST einen Umsatzrückgang von 26 Mio. € (-20,3%) zu verzeichnen. Dies war zum überwiegenden Teil durch die schwache Auftragslage der Christ bedingt. Im 3. Quartal wurden insgesamt 100,7 Mio. € umgesetzt, um 0,4% mehr als im Vorjahr (100,2 Mio. €).
Für das Umsatzplus im AET-Segment waren vor allem Frankreich mit einem Zuwachs von 7% sowie die osteuropäischen BWT-Aktivitäten mit +25% verantwortlich. Damit konnte der leichte Umsatzrückgang in Deutschland mehr als kompensiert werden. Der 20%ige Umsatzrückgang im Geschäftsfeld AST war zum Großteil durch die Christ bedingt, wo ein Rückgang der Betriebsleistung um 30% zu verzeichnen war. Abrechnungsbedingt unter dem Vorjahr lagen per 30.9. auch die Aqua Engineering sowie die Christ Kennicott. Hingegen konnten die Umsätze in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie durch die van der Molen sowie Hinke gegenüber dem Vorjahr um 6% ausgebaut werden.
Der Marktsituation entsprechend verlief das Geschäft mit Spezialmembranen für die Brennstoffzelle im Rahmen des Geschäftsbereiches Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT), wo 0,2 Mio. € (VJ: 0,5 Mio. €) umgesetzt wurden.
Auftragsbestand per 30.9.: 115,8 Mio. € (-0,3%)
Der Auftragsbestand der BWT-Gruppe zum 30.9. ist mit 115,8 Mio € nur marginal niedriger als im Vorjahr (116,2 Mio €). Im AET-Segment war der Auftragsbestand um 4,7% höher, im AST-Bereich lag er um 2,3% niedriger als im Vorjahr. Der Auftragseingang lag in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit 291,4 Mio. € um 8,6% hinter dem Vorjahr zurück, wobei hier im AET-Bereich ein Plus von 2,6% und im AST-Segment ein Minus von 26,5% zu verzeichnen war.
EBIT 11,9 Mio. € (-36,9%), Konzernergebnis 6,2 Mio. € (-41,2%)
Der Rückgang der Betriebsleistung sowie der starke Margendruck im AST-Segment führten zu einer 36,9%igen EBIT-Reduktion von 18,9 Mio. € auf 11,9 Mio. €. Dabei konnte der AET-Bereich um 6,7% auf 21,9 Mio. € zulegen, im AST-Segment lag das EBIT nach neun Monaten bei -9,2 Mio. € gegenüber -0,4 Mio. € im Vorjahr. Der Verlust im Brennstoffzellenbereich wurde durch Kosteneinsparungen von 1,3 Mio. € im Vorjahr auf 0,9 Mio. € reduziert.
Der reduzierte Anteil des AST-Segmentes am Gesamtergebnis führte zu einer Verbesserung der Materialkosten im Verhältnis zum Umsatz. Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,0%, die sonstigen betrieblichen Aufwände und Erträge gingen insgesamt um 7,5% zurück.
Die Verbesserung im Finanzergebnis setzte sich auch im 3. Quartal fort. Das Zinsergebnis stieg gegenüber dem Vorjahr um 38,5%, was neben dem günstigeren Zinsniveau auch die Erfolge des Cash-Positiv-Programmes mit dem damit verbundenen deutlichen Abbau der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten widerspiegelt.
Der Gewinn vor Steuern lag bei 10,3 Mio. €, das sind 3,5 % vom Umsatz. Der Gewinn nach Steuern betrug 6,4 Mio. € und lag damit um 41,52% unter dem des Vorjahreswertes von 10,6 Mio. €. Das Konzernergebnis nach Minderheiten belief sich auf 6,2 Mio. €, das Ergebnis je Aktie auf 0,35 €.
Cash-Flow aus dem Ergebnis 16,3 Mio. € (VJ: 21,0 Mio. €)
Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit 20,1 Mio. € (VJ: 19,1 Mio. €)
Der Ertragsrückgang spiegelt sich im Cash-Flow aus dem Ergebnis wider, der in den ersten neun Monaten 2003 von 21,0 Mio. € im Vorjahr auf 16,3 Mio. € gesunken ist. Durch die deutlich reduzierten Forderungsbestände wurde der hohe Vorjahreswert des Cash-Flows aus der Geschäftstätigkeit von 19,1 Mio. € nochmals übertroffen und betrug per Ende September 20,1 Mio. €. Die Finanzverbindlichkeiten konnten dadurch erheblich reduziert und das Gearing auf 69% verbessert werden. Das Konzerneigenkapital erreichte durch die gesunkene Bilanzsumme einen erfreulichen Wert von 35,2% (30.9.2002: 31,3%).
Investitionen in das Anlagevermögen 4,8 Mio. € (VJ: 7,3 Mio. €)
Die Investitionen der BWT-Gruppe in das Anlagevermögen betrugen nach den ersten drei Quartalen 2003 4,8 Mio. € und verringerten sich damit gegenüber dem Vorjahr um etwa 34%.
Mitarbeiterstand per 30.9.2003: 2.454 Personen
Die BWT-Gruppe beschäftigte zum Ende des 3. Quartals 2003 insgesamt 2.454 Personen. Zum Vergleichsstichtag des Vorjahres waren es 2.468 und am 31.12.2002 2.466 MitarbeiterInnen. Davon waren 1.714 Personen (VJ: 1.698) im AET-Segment, 726 (VJ: 755) im AST-Segment und 14 (VJ: 15) im FCMT-Bereich tätig. Der Rückgang im AST-Segment betraf vor allem die Christ.
BWT kauft HOH-Gruppe und baut damit europäische Marktführerschaft aus
Die BWT hat mit der Übernahme der HOH Water Technology-Gruppe von der NTR Holding A/S, Kopenhagen, per 1.7.2003 ein weiteres wichtiges strategisches Ziel erreicht. BWT ist mit dieser Akquisition in allen skandinavischen Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften tätig. Die HOH Water Technology gehört mit ihrem flächendeckenden Vertriebs- und Servicenetz zu den größten und renommiertesten Anbietern auf dem nordeuropäischen Wasseraufbereitungsmarkt. Die HOH Water Technology-Gruppe umfasst die Muttergesellschaft in Kopenhagen sowie weitere Tochtergesellschaften in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Von diesen Standorten aus sind neben dem Inlandsmarkt auch die Exportmärkte im Baltikum und in Russland optimal zu bearbeiten. Die Strategie der HOH ist besonders auf das starke Service-Netzwerk und den Vertrieb von standardisierten Geräten und Anlagen ausgerichtet. Alle bestehenden Geschäftsaktivitäten werden aktiv ausgebaut.
Ausblick
Die Ergebnisse des 3. Quartals bestätigen die Erwartungen des Vorstandes, der bereits zur Jahresmitte die durch das schwache Halbleitergeschäft stark nach unten revidierten Umsatz- und Ertragserwartungen für 2003 bekannt gegeben hat. Nach der Übernahme der HOH, die zum Ende des Jahres rückwirkend per 1.7.2003 konsolidiert wird, rechnet die BWT-Gruppe für 2003 mit einem konsolidierten Jahresumsatz von etwa 415 Mio. € (2002: 431 Mio. €) und mit einem Konzernergebnis nach Minderheiten von 7,5 Mio. € (VJ: 15,2 Mio. €). Für 2003 plant der Vorstand, die Dividende mit 0,24 € je Aktie trotz des Ertragsrückganges unverändert beizubehalten.
Für das kommende Wirtschaftsjahr 2004 erwartet der Vorstand einen Turnaround in der Halbleiterbranche, von dem die Christ mit ihrer optimierten Kostenstruktur und dank ihrer Technologieführerschaft überproportional profitieren sollte. Die Weiterentwicklung des AET-Segmentes wird durch die Fokussierung des Themas „Hygiene im Trinkwasser” mit einem innovativen Produktprogramm unterstützt werden.
Quelle: BWT Wassertechnik GmbH