Brauchwasserpumpen im Computer

25.11.2004

Was sich im ersten Moment seltsam anhört, stellt sich bei genauerem Hinsehen als fast logische Konsequenz heraus: Die Computerindustrie hat mit immer schnelleren und kleineren Chips ein Kühlungsproblem - es entsteht immer mehr Wärme auf einer immer kleiner werdenden Fläche.

Brauchwasserpumpen im Computer

Laing Delphi DDC - die Pumpe aus der weltweit ersten, serienmäßig produzierten wassergekühlten Workstation.

Wasserkühlungen versprechen bei den neuesten Generationen Abhilfe. Und wo ein Kühlkreislauf ist, ist eine Zirkulationspumpe nicht weit.

Während sich die Computerindustrie mit Bits und Bytes ausgezeichnet auskennt, sind Wärmetauscher, Ausdehnungsgefäße und Zirkulationspumpen relatives Neuland für sie.

Der weltweit agierende Automobilzulieferer und Kühlungsspezialist Delphi suchte für diesen Markt Pumpen, die langlebig, geräuschlos, sparsam, wartungsfrei, klein, robust und effizient sein sollten. Die Anforderungen für einen kompetenten Partner mit entsprechendem Know-how waren dementsprechend hoch, schließlich ist Wasser direkt im Computer auch Vertrauenssache. Trotz beachtlicher Förderleistung sollte die Pumpe auch mit minimalem Raum innerhalb eines Computers auskommen und den Betrieb des Computers nicht negativ beeinflussen.

Laing hat jetzt für Delphi die neue DDC-Pumpe speziell für serienmäßig gefertigte Wasserkühlungen im Computer entwickelt. Im SHK-Markt werden Laing Kugelmotorpumpen als Brauchwasser- oder Heizungspumpen bereits seit Jahren erfolgreich eingesetzt.

Das Ergebnis ist erstaunlich ausgefallen: Geräusche oder störende Vibrationen sind zu vernachlässigen, denn das einzig bewegliche Teil jeder Kugelmotorpumpe ist die Rotor-Laufrad-Einheit, die sich auf einer kleinen Keramikkugel dreht. Angetrieben wird der Rotor über ein Magnetfeld, das ein umliegender Stator erzeugt. Der Stator ist komplett um den Rotor herumgebaut, so dass die Abmessung der Pumpe gerade einmal 62 mm x 62 mm x 38 mm beträgt, und damit mit der Größe eines Computerlüfters vergleichbar ist. Sie leistet eine maximale Höhe von 38 kPa oder eine maximale Fördermenge von 570 l/h.

Die DDC-Pumpe von Laing ist eine elektronisch kommutierte 12 Volt Gleichstrompumpe, und wird innerhalb des Computergehäuses direkt angeschlossen. Ein magnetisches Wechselfeld, das benachbarte Geräte stören könnte, wird durch den den Rotor umfassenden Stator verhindert. Eine separate Abschirmung ist nicht notwendig. Alle Pumpen von Laing sind Nassläuferpumpen, sie werden direkt vom Fördermedium geschmiert. Eine separate Wartung entfällt damit. Tatsächlich besitzt der Kugelmotor das einzige sich selbst nachstellende Lager im Kleinpumpenmarkt: Da die Magnetkraft den Rotor auf der Kugel hält, zentriert sich das Lager bei Verschleiß immer wieder selbst – und das ohne Geräuschzunahme. Die Lebensdauer der Pumpen ist mit deutlich über 50.000 Stunden Dauerlauf (entspricht etwa 5,7 Jahren) in diesem Segment unangefochten.

Eine besonders elegante Lösung stellt auch die Pumpenvariante mit integriertem Ausdehnungsgefäß dar: Auf minimalem Raum wird hierdurch Sorge getragen, dass die Volumenausdehnung sowie der schleichende Flüssigkeitsverlust kompensiert werden. Die Pumpe zirkuliert damit eine Kühlflüssigkeit durch die CPU-Kühlkörper, die direkt auf dem Chip sitzen, und einen großflächigen Radiator, der durch Lüfter gekühlt wird.

Laing aus dem schwäbischen Remseck liefert diese Neuentwicklung der Kugelmotorpumpe bereits an die Computerindustrie. Die DDC-Pumpen werden in die weltweit ersten serienmäßig produzierten wassergekühlten Workstations eines namhaften Herstellers eingebaut. Neben der SHK-Branche hat damit auch die Computerindustrie die Vorteile der von Laing erfundenen Kugelmotorpumpen für sich erkannt.

Über Laing

Seit Anfang der 50er Jahre arbeitet Laing im Bereich Forschung, Entwicklung und Herstellung von Produkten der Pumpen- und Heizungstechnik. Über 1.000 Patente wurden in dieser Zeit angemeldet. Aus dem ursprünglichen schwäbischen Forschung- und Entwicklungsinstitut ist heute ein internationales Unternehmen mit Betriebsstätten in USA, Japan, Deutschland und Ungarn und weltweit knapp 600 Mitarbeitern geworden.

Das Fertigungsprogramm konzentriert sich rund um die von Laing erfundenen wellenlosen Kugelmotorpumpen, sowie Systemanbindung für Flächenheizung über Beimischstationen, Systemtrennung für Flächenheizungen über Wärmetauscher, Elektroheizungen, Regelungen und OEM-Sonderprodukte.

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