Sulzer nutzt abgeschiedenes CO2 zur Optimierung der Ölförderung

27.05.2022
Bei Verfahren der tertiären Ölgewinnung (EOR) werden abgeschiedene CO2-Emissionen zunächst zu überkritischem CO2, verdichtet und dann in alte Erdölfelder gepumpt, um das restliche Öl durch das Bohrloch herauszudrücken. Das unterirdische Ölfeld dient zugleich als ideales Speichermedium für das Treibhausgas CO2, das dort verbleibt.
Sulzer nutzt abgeschiedenes CO2 zur Optimierung der Ölförderung

Im Rahmen eines wegweisenden Projekts im Nahen Osten tragen Sulzer Pumpen zur Optimierung der Ölgewinnung und zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei. (Bildquelle: Sulzer Ltd.)

Dieses bahnbrechende zirkuläre Verfahren hat das Potenzial, die Öl- und Gasindustrie zu transformieren, weil es neben der Senkung der CO2-Emissionen auch die Steigerung der Ausbeute aus bestehenden Ölfeldern ermöglicht, so dass weniger neue Vorkommen erschlossen werden müssen.

Es ist unbestritten, dass bei den herkömmlichen primären und sekundären Methoden der Ölförderung bis zu 75 Prozent des förderbaren Erdöls im Boden verbleiben können. Die Ausbeute in älteren Feldern ist daher rückläufig, und es werden nicht genug neue Vorkommen entdeckt, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Um die Notwendigkeit der Erschliessung neuer Erdölvorkommen zu reduzieren, kommen jetzt verstärkt Techniken der tertiären Ölgewinnung zum Einsatz, und das Verfahren unter Nutzung von überkritischem CO2 ist besonders vielversprechend.

Die hochspezialisierten Pumpen von Sulzer pumpen das abgeschiedene CO2 wie eine Flüssigkeit durch das Ölfeld, so dass das Öl sehr viel effizienter ins Bohrloch gepresst wird als bei herkömmlichen Methoden. Anschliessend dienen die alten Ölfelder dann als Speichermedium für das CO2, das von dort aus nicht mehr in die Atmosphäre gelangen kann.

Dieses Verfahren könnte für die Ölindustrie von entscheidendem Nutzen sein, da mit der neuen Technik die Ausbeute in bestehenden Ölfeldern deutlich verbessert werden kann. Folglich müssen weniger neue Vorkommen erschlossen werden, CO2-Emissionen werden gesenkt und die Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Das Know-how von Sulzer ist für den Prozess von entscheidender Bedeutung, da die Leichtigkeit und der extrem hohe Druck von überkritischem CO2 einen erheblichen Einfluss auf die Konstruktion der Pumpe haben. Nicht viele Hersteller kennen sind mit solch anspruchsvollen Anwendungen vertraut.

Frederic Lalanne, CEO und Leiter der Sulzer-Division Flow Equipment kommentierte: „Angesichts des weltweit steigenden Energie- und Rohstoffbedarfs gewinnen die optimierte Nutzung bestehender Ressourcen, der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien und die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Sulzer will diesen Wandel durch Ingenieurkompetenz beschleunigen, und dieses innovative Verfahren ist ein weiteres Beispiel dafür, wie unsere Technologie zur nachhaltigen Transformation CO2-emittierender Industrien beitragen kann.“

Weitere Artikel zum Thema

Evonik will mit neuer Innovationsstrategie 1,5 Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz generieren

25.09.2024 -

Evonik treibt die grüne Transformation der Industrie voran. In seiner neuen Innovationsstrategie fokussiert sich das Spezialchemieunternehmen noch stärker auf das Thema Nachhaltigkeit. Dazu bündelt es einen großen Teil der F&E-Aktivitäten in drei neuen Innovationswachstumskernen. Sie sollen bis zum Jahr 2032 bezogen auf 2023 einen zusätzlichen Umsatz von 1,5 Milliarden € erreichen.

Mehr lesen

VDMA macht sich für eine europaweit einheitliche Trinkwasserregulierung stark

28.05.2024 -

„Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Und es zählt zu den wichtigsten Zukunftsthemen unserer Zeit“, sagt Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen. Die Armaturenindustrie leistet mit der Verwendung trinkwasserhygienisch geeigneter und zugelassener Werkstoffe und wassereffizienter Technologien einen wesentlichen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit dieser wichtigen Ressource und zur Sicherung sauberen Trinkwassers.

Mehr lesen

VDMA: Hersteller von Umwelttechnologien blicken mutig in die Zukunft

22.05.2024 -

Der Klimawandel kann nur erfolgreich bekämpft werden, wenn es gelingt, eine flächendeckende Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Die dafür benötigten Technologien sind vorhanden – dies haben eine Vielzahl von Maschinenbaufirmen auf der Weltleitmesse IFAT Munich 2024 vergangene Woche gezeigt. Eine Kreislaufwirtschaft benötigt aber auch die richtigen politischen Vorgaben – und hier hapert es noch gewaltig.

Mehr lesen