Tauchversion der MX50 Exzenterschneckenpumpe von Knoll im Schiffseinsatz

16.08.2013

MariFlex, einer der weltweit größten Systemlieferanten im Schiffsbereich, entwickelt und baut unter anderem spezielle Transferpumpen, wie sie zum Be- und Entladen von Tankern benötigt werden. In Zusammenarbeit mit Knoll Maschinenbau hat das Unternehmen die Exzenterschneckenpumpe MX in seine Lösungen integriert. Vorteile sind ihre hohe Förderleistung bei kleiner und leichter Bauweise.

Tauchversion der MX50 Exzenterschneckenpumpe von Knoll im Schiffseinsatz

MariFlex setzt die Knoll Exzenterschneckenpumpen MX50T-80/10 für seine Transferpumpsysteme ein. (Foto: Mariflex)

MariFlex ist einer der weltweiten Marktführer für Entwicklung, Service und Herstellung von Entladeausrüstung. Wie der Name vermuten lässt, ist das Unternehmen auf flüssige Massegüter spezialisiert, die auf dem Seeweg transportiert und zumeist in Häfen ver- und umgeladen werden. So sind verschiedene Pumpsysteme ein wichtiger Bestandteil des MariFlex-Produktprogramms.

Um Flüssiggüter im Hafen vom Schiff in große Behälter oder Tanklaster umzuladen, werden vorwiegend Tauchpumpen eingesetzt. Für die geplanten Ladevorgänge sind entsprechende Systeme auf dem Schiff eingelagert. Sie werden dann zum Abpumpen von Melasse oder ähnlichen Gütern aus dem Maschinenraum herausgeholt und mit Schläuchen angedockt – ein Vorgang, der zumeist noch in Handarbeit erledigt wird. Daher ist es erforderlich, dass die Pumpsysteme zwar eine große Leistung erbringen, aber möglichst platzsparend und leicht ausgeführt sind. Schon früher hatte MariFlex für solche Zwecke Exzenterschneckenpumpen genutzt, die den Verantwortlichen allerdings letztendlich zu groß und schwer waren. Auf der Suche nach einer leichten und trotzdem leistungsstarken Lösung wurden sie auf die Exzenterschneckenpumpe MX aufmerksam und fragten eine Speziallösung an.

MariFlex entschied sich für eine besonders kurzbauende Tauchpumpe vom Typ MX50T 80/10, also mit 80 mm Rotordurchmesser und nur knapp 700 mm lang, die für den speziellen Einsatzzweck modifiziert wurde. Denn als Antrieb setzt MariFlex einen eigenen Hydraulikmotor ein, da Strom auf Schiffen nur in geringem Maße zur Verfügung steht und sehr teuer ist. Der Antrieb übernimmt zudem die Lagerung der Pumpe, wodurch Gewicht eingespart wird. Zum Gewicht- und Platzsparen trägt die kurze Bauweise der MX-Pumpe bei, die durch ihre charakteristische Ausführung in EvenWall-Technologie ermöglicht wird. Sie unterscheidet sich von herkömmlichen Konstruktionen deutlich: Bei EvenWall ist der Statormantel der Kontur des Rotors angepasst und mit einer Elastomerschicht von gleichmäßiger Wandstärke versehen.

Dies bewirkt zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Bauweisen mit einer zylindrischen Außengeometrie der Statormäntel und dementsprechend unterschiedlichen Wandstärken des Elastomers. Die Exzenterschneckenpumpe MX erreicht eine deutlich höhere Druckstabilität, weniger Rückströmung, längere Standzeiten, einen besseren Wirkungsgrad, weniger Scherung des Produkts und ein besseres Ansaugverhalten. Zudem stellt die MX-Pumpe mit einer einzigen geschlossenen Kammer (einstufig) einen Druck von 10 bis 12 bar zur Verfügung, während herkömmliche Exzenterschneckenpumpen bei 4 bis 6 bar limitiert sind.

Bei den weiten Transportstrecken im Hafen oder von Schiff zu Schiff ist der hohe Druck der Exzenterschneckenpumpe MX50T 80/10 von zeitsparendem Vorteil, den sie in der Praxis bereits bestätigt hat: Beim Pumpen von Melasse und Öl erreicht sie bei einer Drehzahl von rund 450 1/min eine Förderleistung von 50 t/h, wodurch das Entladen gegenüber früheren Lösungen deutlich schneller von statten geht.

Gerd Jan van de Pol (Technical Director), lobt die MX50T als gelungene Lösung für seine Transferpumpsysteme: „Knoll Maschinenbau hat unsere Erwartungen mit dieser Sonderausführung perfekt erfüllt. Wir setzen diese Exzenterschneckenpumpe bereits seit zwei Jahren ein und konnten damit die früheren Systeme deutlich verbessern. Nicht nur, dass die Leistung um 100 Prozent zugenommen hat. Gleichzeitig konnten wir das Gewicht des Transferpumpsystems um 30 Prozent reduzieren – wofür uns die damit arbeitende Schiffsbesatzung sehr dankbar ist.“

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