BWT – Ergebnisse für’s 1. Quartal 2003: Umsatz- und Ertragsrückgang
Wie erwartet schwierig gestaltete sich der Start in das laufende Geschäftsjahr für die BWT – Best Water Technology – Unternehmensgruppe. Europas Marktführer in der Wasseraufbereitung verzeichnete im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz- und Ertragsrückgang, der hauptsächlich durch das rückläufige Halbleiterindustriegeschäft begründet war.
Umsatz: 97,9 Mio. EUR, -4,2% zum Vorjahr
Der konsolidierte Konzernumsatz ging in den ersten 3 Monaten 2003 um –4,2% von 102,2 Mio. EUR auf 97,9 Mio. EUR zurück. Während im Geschäftsbereich Aqua Ecolife Technologies der Umsatz mit 63,4 Mio. EUR gegenüber 2002 um 0,4% gesteigert wurde, betrug der Rückgang in der Sparte Aqua Systems Technologies gegenüber dem Vorjahr 11,4% von 38,9 Mio. EUR auf 34,4 Mio. EUR.
Die Segmentumsatzentwicklung stellt sich im einzelnen wie folgt dar (in Mio. EUR, ohne Innenumsätze):
Sparte | 1–3/2003 | 1–3/2002 | +/-% |
Aqua Ecolife Technologies (AET) | 63.436 | 63.176 | +0.4% |
Aqua Systems Technologies (AST) | 34.404 | 38.852 | -11.4% |
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT) | 0.088 | 0.219 | -59.8% |
Gesamt | 97.929 | 102.247 | -4.2% |
Im AET-Segment wurde eine gute Umsatzentwicklung durch die nach wie vor angespannte Lage am deutschen Markt verhindert. Die BWT BRD musste im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 10,7% hinnehmen, hingegen verzeichneten Frankreich (+5,6%), Österreich (+3%), Italien/Spanien (+2,6%) und Osteuropa (+21,3%) erfreuliche Zuwachsraten.
Den erwarteten Umsatzrückgang gab es im ersten Quartal im Geschäftsfeld AST, das sich dem nach wie vor schlechten Investitionsklima vor allem in der Halbleiterindustrie nicht entziehen konnte und den Vorjahresumsatz bis Ende März um 11,4% verfehlte. Davon besonders stark betroffen war die Christ-Gruppe, wo ein Umsatzrückgang von 25% zu verzeichnen war. Dagegen verzeichneten die in der Getränkeindustrie tätige van der Molen-Gruppe mit +31,3% sowie die in der kommunalen Trink- und Abwasseraufbereitung engagierte Aqua Engineering mit +4,6% Umsatzsteigerungen, die allerdings in der Summe die vorher genannten Rückgänge nicht ausgleichen konnten. Erfreulich war, daß die englische Christ-Kennicott erstmals seit einiger Zeit wieder eine Zunahme der Betriebsleistung vermelden konnte und auch die Auftragseingänge des ersten Quartales bestätigen den erfolgreichen Turnaround-Kurs.
Weiterhin schwach war die Entwicklung im Geschäftsbereich “FCMT”, in dem die BWT-Tochtergesellschaft FuMA-Tech hochwertige Membranen für den Einsatz in Brennstoffzellen entwickelt und vertreibt. Der Umsatz nahm in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr von 219 TEUR auf 88 TEUR ab.
Auftragsbestand: 125,1 Mio. EUR, -3% zum Vorjahr
Der Auftragsbestand der BWT-Gruppe ist per Ende März mit 125,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (129,0 Mio. EUR) um 3% zurückgegangen. Wesentlichster Einflussfaktor war hierbei die Christ, die eine Reduktion des Orderbestandes gegenüber dem Vorjahr um fast 25% zu verzeichnen hatte, andererseits hat sich der Auftragsbestand bei der Aqua Engineering und in der van der Molen-Gruppe nochmals verbessert.
Konzernergebnis: 2,9 Mio. EUR, -23,8% zum Vorjahr
EBIT: 4,9 Mio. EUR, -35,4% zum Vorjahr
Die Ertragsentwicklung der BWT-Gruppe ist in den ersten 3 Monaten 2003 durch die rückläufige Betriebsleistung im AST-Segment, insbesondere in der Halbleiterindustrie geprägt. Das EBIT (Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit) ging im 1. Quartal im Jahresvergleich insgesamt um 35,4% auf 4,9 Mio. EUR zurück. Erhöhter Margendruck, vor allem aus den Projekten im Halbleitergeschäft, hat die Ertragssituation im AST-Bereich zusätzlich verschlechtert. In diesem Segment wurde ein EBIT von –2,0 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: +0,3 Mio. EUR). Im AET-Bereich erreichte die EBIT-Marge mit 11,4% annähernd den Vorjahreswert, höhere Werbeausgaben führten zu einem überproportionalen Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, während der Materialaufwand auf dem Vorjahresniveau gehalten wurde und der Personalaufwand sogar um 2% reduziert werden konnte. Der FCMT-Bereich führte zu einem negativen EBIT von 0,4 Mio. EUR gegenüber 0,3 Mio. EUR vom Vorjahr.
Segment-Ergebnisse (EBIT – in Mio. EUR):
Sparte | 1–3/2003 | 1–3/2002 | +/-% |
Aqua Ecolife Technologies (AET) | 7.236 | 7.450 | -2.9% |
Aqua Systems Technologies (AST) | -1.967 | 0.330 | X |
Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT) | -0.404 | -0.260 | -55.4% |
Aqua Finance (AFI) | 0.005 | 0.180 | X |
Gesamt | 4.870 | 7.538 | -35.4% |
Das Finanzergebnis spiegelt die massive Reduktion der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten und das aktive Cash-Management wider, niedrigere Zinsaufwände führten zu einer Verbesserung des Finanzergebnisses von –1,4 Mio. EUR auf –0,7 Mio. EUR. Der Gewinn vor Steuern betrug 3 Mio. EUR, 24,5% unter dem Vorjahreswert von 4,0 Mio. EUR und das Konzernergebnis lag aufgrund einer im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Steuerrate mit 2,9 Mio. EUR um 23,8% unter dem Vorjahr (3,8 Mio. EUR).
Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit: +3,8 Mio. EUR (VJ: -0,2 Mio. EUR)
Gearing 70,3%
Weiterhin sehr positiv entwickelte sich der Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit, der durch das “Cash-positiv-Programm” von –0,2 Mio. EUR im Vorjahr auf +3,8 Mio. EUR verbessert werden konnte und somit eine weitere Reduktion des Gearings auf nunmehr 70,3% ermöglichte. Der Cash-Flow aus dem Ergebnis ging in den ersten drei Monaten von 7,4 Mio. EUR auf 6,4 Mio. EUR zurück. Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten wurden neuerlich reduziert und das Eigenkapital stieg auf 125,8 Mio. EUR oder 34,7% der Bilanzsumme (Vorjahr 30,6%).
Investitionen: 1,4 Mio. EUR (VJ: 1,4 Mio. EUR)
Unverändert blieben die Investitionsaktivitäten der BWT-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden bis März 2003 1,4 Mio. EUR in das Anlagevermögen investiert.
Mitarbeiterstand per 31.3.2003: 2.454 Personen
Der Personalstand in der BWT-Gruppe verringerte sich im Vergleich zum 31.12.2002 um 12 Personen und gegenüber dem März 2002 um 56 Personen auf 2.454 MitarbeiterInnen. Im AET-Segment werden 1.706 Personen, im AST-Segment 731 und im FCMT-Bereich unverändert 17 Personen beschäftigt. Der Rückgang im AET-Bereich von 11 Personen betraf vor allem die deutschen BWT-Aktivitäten.
Ausblick
Die Ergebnisse des ersten Quartals bestätigen die Erwartungen des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2003. Im Aqua Ecolife Technology-Segment ist eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr trotz der schwachen Konjunktur am deutschen Markt realistisch. Im Industriegeschäft wird die weiterhin rückläufige Auftragslage in der Halbleiterindustrie durch die Steigerungen im Nahrungsmittel- und Getränkeindustriebereich sowie im kommunalen Geschäft voraussichtlich nicht voll auszugleichen sein. Kapazitätsanpassungen wurden bereits eingeleitet. Die weitere Senkung der Finanzverbindlichkeiten und damit die Reduktion des Gearings auf unter 65% sind vorrangige Ziele im laufenden Wirtschaftsjahr.
Quelle: BWT Wassertechnik GmbH