Lebensmittelindustrie kann Stromkosten reduzieren
Die Lebensmittelindustrie ist als energieintensive Branche besonders von hohen Energiepreisen betroffen. Ein Großteil ihrer Energie benötigt sie für elektrisch angetriebene Systeme.
Die energetische Optimierung dieser Systeme ist für Unternehmen der Lebensmittelbranche eine Möglichkeit, um auf die steigenden Energiepreise zu reagieren und die Energiekosten dauerhaft zu reduzieren. Bei Pumpensystemen sind dadurch Energieeinsparungen von über 20 Prozent möglich. Dies ist das Ergebnis beispielhafter Energieberatungen in acht Betrieben, die im Rahmen der Kampagne „Energieeffiziente Systeme in Industrie und Gewerbe“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und des VDMA Fachverbands Pumpen und Systeme durchgeführt wurden.
Die systematische Analyse der Pumpensysteme in den Unternehmen ergab Einsparpotenziale durch Energieeffizienzmaßnahmen von bis zu 230 MWh und damit zirka 23.000 Euro pro Betrieb und Jahr. Für einzelne Systeme lagen die Einsparpotenziale sogar bei 50 Prozent. Beraten wurden Betriebe, die Konserven, Milch, Süßwaren, Bier sowie Feinkost-, Margarine- und Gelatineprodukte herstellen.
Pumpen werden in der industriellen Produktion von Lebensmitteln für die verschiedensten Zwecke verwendet: zur Befüllung, zum Produkttransfer oder in Kühl- und Heizsystemen. Hier gibt es überall Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Besonders gut geeignet für die energetische Optimierung sind zum Beispiel automatische Reinigungssysteme, so genannte Cleaning-In-Place-Anlagen. Diese Anlagen sind nach jedem Produktionszyklus in Betrieb, so dass die Ausschöpfung der Energieeffizienzpotenziale zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist der optimale Betrieb bei der Produktion von Lebensmitteln, die saisonbedingt starken Schwankungen unterliegt, beispielsweise bei der Produktion von Zucker. Oft sind gerade hier die Pumpensysteme für diese Schwankungen nicht ausgelegt und laufen daher zu Zeiten geringer Produktionsmengen weit entfernt vom optimalen Betriebspunkt. Daraus resultiert ein erhöhter Energieverbrauch. Mithilfe einer energetischen Systemoptimierung können die Pumpensysteme durch Energieeffizienzmaßnahmen optimal an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und mit einem wesentlich geringeren Energieverbrauch betrieben werden. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie unter www.system-energieeffizienz.de.
Die Kampagne ist Bestandteil der Initiative EnergieEffizienz, einer Aktionsplattform für effiziente Stromnutzung in allen Verbrauchssektoren, die von der dena und den Unternehmen E.ON Energie AG, EnBW AG, RWE Energy AG sowie Vattenfall Europe AG getragen und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Partner der Kampagne sind die Unternehmen AGO Energie + Anlagen, Danfoss, Deutsches Kupferinstitut, Grundfos, KSB, Sulzer Pumpen und Wilo.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH