Testlauf des Maschinenbau-Projektes „Open Pump“ erfolgreich abgeschlossen
Manchmal sind es die einfachen Ideen, die eine große Wirkung entfalten. So auch im Falle des Projekts „Open Pump“: Im Kern geht es um die Erstellung einer leicht verständlichen Bauanleitung für ein Windrad, das zum Pumpen von Wasser dient und leicht nachgebaut werden kann - vor allem in weniger entwickelten Ländern mit Wasser-Knappheit.
Über zwei Milliarden Menschen leben in Staaten mit hohem Wasserstress. Im „Open-Pump“-Projekt hat ein Team aus Studierenden der Hochschule Bremen um Prof. Horst Crome, dem Verein Green Desert aus Seelze sowie der dortigen Werkstatt der Lebenshilfe zunächst das markante Windrad im Western-Stil aus einfach zu beschaffenden Komponenten gebaut. Über zehn Mitglieder aus der Fakultät Natur und Technik, Abteilung Maschinenbau, waren an diesem für ein modernes und praxisorientiertes Studium typischen, über den Fachbereich hinaus vernetzten Vorhaben mit großem Engagement und unter Einsatz computergestützter Konstruktionsmethoden beteiligt. Nach erfolgreichem, über einjährigem Probelauf in Niedersachsen wird nun eine detaillierte und leicht verständliche Anleitung als Druck- und Online-Version erarbeitet.
Diese Handreichung ermöglicht den Nachbau mit handwerklichen Grundkenntnissen, einfachen Werkzeugen und Maschinen überall auf der Welt. Auch bei den Materialien für die einzelnen Komponenten wurde darauf Wert gelegt, dass diese in jedem Land verfügbar sind. Die Pumpleistung beträgt bei fünf Metern pro Sekunde Windgeschwindigkeit ca. 3.600 Liter Wasser pro Stunde aus zehn Metern Tiefe. Die zwölf Meter hohe Anlage ist sehr einfach instand zu halten. Sie soll deshalb einige Jahrzehnte Wasser pumpen können.
„Uns ist wichtig, unser Wissen allgemeinverständlich zur Verfügung zu stellen und so aufzubereiten, dass Menschen auf der ganzen Welt diese Technik nutzen können. Den Bau des Windrades haben Profis Schritt für Schritt mit Kameras dokumentiert, ebenso wie die dafür erforderlichen Werkzeuge und Arbeitsschritte. Obwohl derartige Windrosen zum Wasserpumpen vieltausendfach bekannt sind, gibt es bislang keine frei verfügbaren Bauanleitungen dafür“, erklärt Horst Crome, der bereits vor einigen Jahren die Idee zu diesem Vorhaben hatte.