Neues Düngerecht zielt in die richtige Richtung, löst aber das Nitratproblem nicht

21.04.2017

„Für den Schutz der Trinkwasserressourcen ist die neue Düngeverordnung nicht der erhoffte große Wurf, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung“. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke, mit Blick auf die Zustimmung des Bundesrates zur Düngeverordnung.

Linke appellierte an die Bundesregierung, die vom Bundesrat geforderten Nachbesserungen zügig umzusetzen, damit die Verordnung schnellstmöglich in Kraft treten könne.

Aus Sicht des Gewässerschutzes seien einige Neuregelungen der Düngeverordnung durchaus positiv zu bewerten: So etwa die einheitlichen Vorgaben zur Ermittlung des Düngebedarfs, die Absenkung des Kontrollwerts für Stickstoffüberschüsse auf 50 kg je Hektar und Jahr oder die Verpflichtung der Länder, in bereits besonders nitratbelasteten Gebieten strengere Anforderungen an die Düngung vorzuschreiben.

Wenngleich die Richtung stimme, gingen diese Schritte nicht weit genug, um das Nitratproblem dauerhaft zu lösen, so Linke. „Das Nitratabbauvermögen des Grundwassers ist in einigen Regionen bereits erschöpft, so dass Nitrateinträge ins Grundwasser nicht mehr natürlich abgepuffert werden können. Unter diesen Bedingungen stellen wir auch bei sinkenden Nitrateinträgen steigende Nitratbelastungen fest. In diesen Regionen hilft nur eine radikale Trendwende.“

Weitere Artikel zum Thema

Ratgeber Regenwasser von Mall in 9. Auflage erschienen

06.07.2022 -

Zwei Jahre nach der letzten Veröffentlichung ist die 9. aktualisierte Auflage des „Ratgebers Regenwasser“ von Mall erschienen, für die der Fachbuchautor und Regenwasser-Experte Klaus W. König erneut zwölf der in der Siedlungswasserwirtschaft aktuell diskutierten Fachthemen für einen zukunftsweisenden Umgang mit Regenwasser zusammengetragen hat.

Mehr lesen

DWA unterstützt BMU-Entwurf der Nationalen Wasserstrategie nachdrücklich

14.06.2021 -

Anpassung an den Klimawandel, Integration der Wasserpolitik in andere Politikfelder und in die Gesellschaft, Modernisierung der Infrastruktur, Sicherung des ökologisch notwendigen Wasserbedarfs auch bei Wasserknappheit, wasserbewusste Stadtplanung – das BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat einen Entwurf für die Nationale Wasserstrategie vorgestellt, in der sich die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall mit vielen ihrer Forderungen wiederfindet.

Mehr lesen