Wilo Gruppe sichert nachhaltiges Wachstum durch historische Transformation
Der Wilopark in Dortmund (Bildquelle: WILO SE)
„Wir erleben eine geoökonomische Zeitenwende als direkte Konsequenz der geopolitischen Zeitenwende. Der Verlierer dieser Neujustierung der globalen Wertschöpfungsketten ist Europa. Das Wachstum verlagert sich in andere Weltregionen, insbesondere den Globalen Süden“, erklärt Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe. In Deutschland äußere sich diese Entwicklung besonders drastisch. „Die Bundesrepublik erlebt eine galoppierende Deindustrialisierung. Dies zeigt sich auch in den stark verunsicherten Heizungsmärkten.“
Zwar sei die schwache Nachfrage nach Wärmepumpen und anderen Heizungssystemen vor allem auf die langwierige politische Diskussion um das Gebäudeenergieeffizienzgesetz und den daraus folgenden Vertrauensverlust bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zurückzuführen. „Es kann aber nicht länger von einem temporären Effekt die Rede sein. Die Verfestigung der Krise des deutschen Heizungsmarktes deutet auf strukturelle Defizite und unzureichende Rahmenbedingungen hin. Der schwache Heizungsmarkt steht exemplarisch für die Wachstumsschwäche Deutschlands“, so Hermes weiter.
Seit Jahren bereitet sich die Wilo Gruppe mit dem sogenannten region-for-region-Ansatz auf die Folgen der geoökonomischen Zeitenwende vor. Ziel ist es, regionale Kundenbedürfnisse mit regional hergestellten Produkten, Systemen und Lösungen zu befriedigen. „Durch die konsequente Umsetzung konnten wir uns strategisch hin zu mehr Flexibilität, Resilienz und Kundennähe entwickeln“, erklärt Hermes. Bislang habe sich die Strategie allerdings insbesondere auf Beschaffung, Fertigung und kundenbezogene Prozesse konzentriert. „Nun gehen wir den nächsten logischen Schritt.“
Im Zuge eines großangelegten Projekts regionalisiert die Wilo Gruppe ihre gesamte Aufbauorganisation. Drei dezentrale Regionalorganisationen – Wilo Europe, Wilo AMEA (Asia, Middle East, Africa) und Wilo Americas – übernehmen nun wesentlich größere Verantwortung in Bereichen, die bislang vor allem durch die Zentralfunktionen am Dortmunder Konzernhauptsitz gesteuert wurden. Zudem wurden drei Standorte als regionale Headquarter definiert: Wilo Europe wird aus Dortmund, Wilo AMEA aus Dubai und Wilo Americas aus Cedarburg gesteuert. Der Wilopark in Dortmund bleibt das übergeordnete, zentrale Headquarter der Wilo Gruppe. Geleitet werden die Geschäftsaktivitäten von regionalen Vorstandsteams, die weiterhin an den Zentralvorstand der Wilo Gruppe berichten werden:
Wilo Europe:
- Peter Glauner, Regional Chief Executive Officer & Regional Chief Sales Officer
- Ünal Görgün, Regional Chief Financial Officer
- Michael Ranft, Regional Chief Technology Officer
Wilo AMEA:
- Jens Dallendörfer, Regional Chief Executive Officer & Regional Chief Sales Officer
- Altug Arkaya, Regional Chief Financial Officer
- Hans Keeris, Regional Chief Technology Officer
Wilo Americas:
- Jeff Plaster, Regional Chief Executive Officer
- Dan Raymond, Regional Chief Financial Officer
- Svenja Ahlburg, Regional Chief Sales Officer
- Zeki Oral, Regional Chief Technology Officer
Aufgrund der mit der geoökonomischen Zeitenwende einhergehenden Schwächung des Industriestandorts Europa sowie der konsequenten Umsetzung der region-for-region-Strategie analysiert Wilo derzeit umfassend unter anderem die Personalstrukturen an den europäischen Standorten, so auch am Dortmunder Konzernhauptsitz der Wilo Gruppe. Ziel ist es, die Effizienz der Organisation erheblich zu erhöhen ohne betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu müssen, aber auch eine strategische Weiterentwicklung der Wilo Gruppe zu ermöglichen.
Als Ergebnis ebendieser Analyse werden ausgewählten Mitarbeitenden derzeit proaktiv Angebote zum Unternehmensaustritt unterbreitet. Dabei liegt für Wilo als sozial verantwortungsbewusstem Arbeitgeber der Fokus nicht zuletzt auf attraktiven Angeboten zum vorgezogenen Renteneintritt.
„Der strategische Umbau von Wilo ist mehr als eine Reaktion auf die geoökonomische Zeitenwende. Wir erhöhen die Effizienz sowie die Markt- und Kundenorientierung der Gesamtorganisation. So sichern wir nachhaltig das profitable Wachstum der Wilo Gruppe“, erklärt Wilo-CEO Oliver Hermes. Markus Teepe, Vorsitzender des Betriebsrats der WILO SE, ergänzt: „Wir sind davon überzeugt, dass diese Transformation strategisch notwendig ist. Der Betriebsrat der WILO SE trägt das Regionalisierungsprojekt mit und glaubt fest an den Erfolg der neuen, effizienteren Aufbauorganisation.“
Auch, wenn die laufende Transformation vor allem den Dortmunder Konzernhauptsitz betrifft: Die Zukunft des Standorts stehe für Wilo nicht zur Debatte, betont Oliver Hermes. Insgesamt rund 400 Millionen Euro hat der Konzern in den hochmodernen Wilopark investiert. „So haben wir den Hauptnachteilen des Industriestandorts Deutschland – überbordender Bürokratie, hohen Energiekosten und angespanntem Fachkräfteangebot – klug entgegenwirken können. Der Standort Dortmund ist gut für die Zukunft gerüstet.“
Quelle: WILO SE