Voith unterzeichnet Memorandum of Understanding zum Aufbau eines Trainingszentrums in Angola
Dr. Toralf Haag unterzeichnete das Memorandum of Understanding mit dem angolanischen Minister für Energie und Wasser João Baptista Borges im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem angolanischen Präsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço. (Bildquelle: Voith GmbH & Co. KGaA)
Das Memorandum of Understanding unterzeichneten João Baptista Borges, angolanischer Minister für Energie und Wasser, und Dr. Toralf Haag, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung von Voith, im Beisein von Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Die Delegationsreise der deutschen Bundeskanzlerin zu politischen Gesprächen nach Südafrika und Angola wurde von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.
Richtungsweisende Kooperation zum lokalen Know-how-Aufbau
Voith Hydro ist seit den 1930er Jahren in Afrika präsent. Das langjährige Engagement als Ausrüster in der Wasserkraft setzte Voith Hydro auf dem afrikanischen Kontinent seither kontinuierlich fort, nicht zuletzt mit der erfolgreichen Umsetzung der beiden Wasserkraftprojekte Cambambe I im Jahr 2012 und Cambambe II in 2017. Im Rahmen des Ausbaus des lokalen Engagements beabsichtigt das Unternehmen die Errichtung eines Trainingszentrums zur Aus- und Weiterbildung im Bereich der erneuerbaren Energie Wasserkraft. Unterstützung erhält das Unternehmen dabei vom Ministerium für Energie und Wasser der Republik Angola (MINEA). Mit der Gründung der Voith Akademie und mit dem damit verbundenen Aufbau eines Trainingszentrums sollen in Angola Fachkräfte in technischen und kaufmännischen Berufen im Bereich Wasserkraft aus- und weitergebildet werden.
Entsprechend dem langjährig erfolgreichen dualen Voith Ausbildungskonzept ist die Errichtung eines Trainingszentrums für die theoretische Ausbildung geplant. Für den praktischen Ausbildungsteil sieht Voith den Bau eines Kleinwasserkraftwerkes in der Region Cuemba mit den Auszubildenden vor. Gemeinsam mit MINEA wird Voith in 2020 einen geeigneten Standort dafür bestimmen. Die angedachten Gesamtinvestitionen belaufen sich dabei auf mehrere Millionen Euro.
Erhebliches Wasserkraftpotenzial in Afrika
Afrika verfügt über ein enormes technisch nutzbares Wasserkraftpotenzial: Schätzungen belaufen sich auf über 470 Gigawatt (GW) für den gesamten Kontinent. Die heute in Afrika installierte Leistung beläuft sich hingegen auf nur rund 36 GW. Damit weist der Kontinent den weltweit höchsten prozentualen Anteil an bisher unerschlossenem Wasserkraftpotenzial auf. Deshalb forcieren viele Staaten den Bau neuer Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie aus Wasser. In abgeschiedenen Regionen stehen Kleinwasserkraftwerke im Fokus, dank deren Hilfe ein schneller Aufbau zuverlässiger dezentraler Stromnetze möglich ist.
Das erklärte Ziel der angolanischen Staatsregierung ist eine Steigerung der Stromerzeugungskapazität in den kommenden Jahren von derzeit 5.700 Megawatt (MW) auf rund 9.000 MW. Darüber hinaus sollen zu erwartende Energieüberschüsse den Nachbarländern offeriert und somit die volkswirtschaftliche Entwicklung Angolas vorangetrieben werden. Projekte wie beispielsweise Cambambe II sind Meilensteine für das afrikanische Land an der Westküste des Kontinents auf dem Weg zu einer breiteren und stabileren Energieversorgung von Gesellschaft und Wirtschaft. Denn bis heute erreicht die vorhandene Stromversorgung nur etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Das bedeutet, dass mehr als 15 Millionen Menschen ohne Elektrizität leben müssen. Dabei verfügt Afrika über enormes, bisher nicht ausgeschöpftes Wasserkraftpotenzial. Es soll nun genutzt werden, um die regionale Stromversorgung nachhaltig, effizient und dabei emissionsarm auszubauen.
Quelle: Voith GmbH & Co. KGaA