Voith Group im ersten Halbjahr mit guter Auftragslage und verbesserter Profitabilität

17.06.2019

Der Voith-Konzern zeigt sich nach Abschluss der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 weiterhin in robuster Verfassung. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr hat sich das operative Ergebnis deutlich verbessert. Nach einem schwierigen Vorjahr konnte Voith Hydro seinen Auftragseingang verdoppeln, Voith Turbo verzeichnete einen Nachfragezuwachs um 7,5 Prozent. Im Bereich Papier normalisierte sich der Auftragseingang nach einem außergewöhnlichen Rekordjahr wieder.

Insgesamt hat der Voith-Konzern in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres, also vom 1. Oktober 2018 bis zum 31. März 2019, Aufträge im Gesamtvolumen von 2,29 Milliarden Euro verbucht; der Auftragseingang entsprach damit dem Vorjahresniveau (2,29 Milliarden Euro). Der Auftragsbestand lag zum Stichtag 31. März 2019 bei 5,54 Milliarden Euro und damit über dem Stand zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres (5,17 Milliarden Euro).

Der Umsatz des Voith-Konzerns ist im ersten Halbjahr leicht gestiegen: Er summierte sich auf 2,07 Milliarden Euro, ein Plus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 76 Millionen Euro (Vorjahr: 70 Millionen Euro). Beeinflusst wurde das operative Ergebnis erneut durch die Anlauf-Investitionen für Voith Digital Ventures, die jedoch wie geplant niedriger ausfielen als im Vorjahr. Die EBIT-Marge im Kerngeschäft lag mit 4,6 Prozent geringfügig unter dem guten Niveau des Vorjahres (5,1 Prozent).

„Der Voith-Konzern präsentiert sich im operativen Geschäft weiterhin in robuster Verfassung. Auf dieser Basis werden wir uns in den kommenden Monaten darauf fokussieren, unsere Maßnahmen für künftiges profitables Wachstum wie geplant fortzuführen. Dabei kommt uns zugute, dass wir nach wie vor über solide finanzielle Handlungsspielräume für organisches und anorganisches Wachstum verfügen, die wir in den kommenden Jahren nutzen werden“, erklärte der Vorsitzende der Konzerngeschäftsführung, Dr. Toralf Haag.

Zukunftstechnologien und digitale Services im Fokus

Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres hat Voith die Aktivitäten zur Umsetzung seiner Strategie für nachhaltiges profitables Wachstum fortgesetzt: Im Fokus stand dabei unverändert der Ausbau der Systemwelt für die digitale Industrie. So konnten im Berichtszeitraum weitere Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen werden, um das Portfolio weiter zu digitalisieren. Im Januar 2019 konnte das schwedische Unternehmen Pilotfish, ein führender Anbieter von On-Board-IT-Systemen und -Anwendungen für Busse, Züge und Straßenbahnen akquiriert werden. Dafür erwarb Voith die Kontrollmehrheit der Anteile an Pilotfish und konsolidiert das Unternehmen voll. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit möchte Voith individuelle Cloud-basierte Lösungen zur Verbesserung der Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz von Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr entwickeln.

Im April 2019 konnte Voith die Kontrollmehrheit über TSP OnCare Digital Assets Inc. akquirieren. Das Unternehmen ist heute Marktführer für Automatisierungsservices für Qualitätsleitsysteme in der nordamerikanischen Papierindustrie und soll ab der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres voll konsolidiert werden. Durch diesen Zukauf strebt Voith eine Erweiterung seiner Präsenz in Nordamerika im wichtigen Markt der Automatisierungs- und Digitaldienstleistungen an.

Joint Venture mit weltweit größtem Eisenbahnkonzern CRRC

Einen weiteren wesentlichen Schritt zum Ausbau seiner globalen Marktpräsenz unternahm der Voith-Konzern zudem durch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem chinesischen Schienenfahrzeughersteller CRRC Corporation Limited, dem weltgrößten Hersteller von Schienen-fahrzeugen. Mit diesem Joint Venture will Voith sein Geschäft im chinesischen Rail-Markt entscheidend stärken.

Uneinheitliche Entwicklung in den KonzernbereichenDer Konzernbereich Voith Hydro verzeichnete mit 553 Millionen Euro einen Umsatz auf Niveau des Vorjahres (555 Millionen Euro). Der Auftragseingang konnte mit 761 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (380 Millionen Euro) verdoppelt werden, insbesondere aufgrund des bislang zweitgrößten Einzelauftrages in der Geschichte des Konzernbereiches für eines der weltweit größten Pumpspeicherkraftwerke, Snowy 2.0, in Australien. Das operative Ergebnis von 27 Millionen Euro lag jedoch unter dem des Vorjahres (36 Millionen Euro).

Im Papiermarkt ist nach zwei außerordentlich investitionsstarken Jahren die erwartete Normalisierung eingetreten. Der Auftragseingang von Voith Paper fiel mit 747 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Berichtsjahres wie angekündigt weiterhin zufriedenstellend aus, ging gegenüber dem Rekordwert im Vorjahreszeitraum jedoch um 37 Prozent zurück. Obwohl der Umsatz um 4,8 Prozent auf 821 Millionen Euro (Vorjahr: 862 Millionen Euro) fiel, konnte das EBIT auf 42 Millionen Euro (Vorjahr: 36 Millionen Euro) gesteigert werden.

Im Konzernbereich Voith Turbo haben sich im ersten Halbjahr der Auftragseingang um 7,5 Prozent und der Umsatz um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Das EBIT ging aufgrund von Einmalkosten von 34 auf 26 Millionen Euro zurück.

Der junge Konzernbereich Voith Digital Ventures konnte seinen Umsatz von 14 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 28 Millionen Euro verdoppeln. Infolgedessen konnte das EBIT von minus 37 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 18 Millionen verbessert werden, fiel aber wegen der Kosten für Forschung & Entwicklung im grundlegenden Plattformgeschäft und die Start-up-Aktivitäten wie angekündigt noch immer negativ aus.

Ausblick: Jahresprognose bekräftigt

Nach Ablauf der ersten Geschäftsjahreshälfte sieht sich Voith auf Kurs zur Erreichung seiner Jahresziele. Unverändert erwartet Voith für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 einen spürbaren Zuwachs beim Auftragseingang. Dabei soll ein deutliches Wachstum bei Hydro die Beruhigung im Papiermaschinenmarkt mehr als kompensieren. Auch der Konzernbereich Turbo wird voraussichtlich zu dem Wachstum beitragen. Beim Konzernumsatz wird weiterhin eine leichte Steigerung prognostiziert. Voith arbeitet mit einer Vielzahl von Initiativen und Maßnahmen konsequent weiter an der Verbesserung seiner Profitabilität und erwartet, dass das Konzern-EBIT im Gesamtjahr 2018/19 verglichen mit dem Vorjahr spürbar steigt. Zu der erwar-teten operativen Ergebnisverbesserung sollen sowohl das angestammte Kerngeschäft als auch der junge Konzernbereich Digital Ventures beitragen.

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