Voith eröffnet neue Zentrale für Wasserkraftprojekte in Ostafrika

25.05.2018

Der Technologiekonzern Voith hat am 11. Mai 2018 in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba seinen neuen East Africa Hub eröffnet. Damit unterstreicht das Unternehmen seinen aktiven Beitrag bei der Entwicklung der Stromproduktion aus Wasserkraft in Ostafrika.

Voith eröffnet neue Zentrale für Wasserkraftprojekte in Ostafrika

Vom neuen Standort aus plant und koordiniert der Technologiekonzern ab sofort Projekte in neun Ländern im Osten des Kontinents. An der Eröffnungsfeier nahmen neben Äthiopiens Staatsenergieminister Dr. Frehiwot Woldehanna auch die Deutsche Botschafterin in Äthiopien Brita Wagener und Uwe Wehnhardt, Vorsitzender der Voith Hydro Geschäftsführung und Mitglied der Konzerngeschäftsführung sowie zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik teil.

Voith seit mehr als 70 Jahren als Partner in der Region

In seiner Eröffnungsrede betonte Uwe Wehnhardt das enorme Potential der Wasserkraft in der Region. „Voith unterstützt die Entwicklung der sauberen Energieerzeugung in Afrika bereits seit den 1940er-Jahren. Mit der Eröffnung des Standorts in Addis Abeba unterstreichen wir dieses Engagement“, so Wehnhardt. Gemeinsam mit Kunden und Inverstoren leiste Voith auch in Zukunft einen aktiven Beitrag zum Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung in Afrika. Schulungsmaßnahmen sind für Voith dabei ein wichtiger Baustein und werden künftig ebenfalls von Addis Abeba aus gesteuert. Mit ihnen soll das umfassende Know-how des Unternehmens im Bereich Wasserkraft an lokale Experten weitergeben werden. Denn der Technologiekonzern sieht seine Rolle in der Region nicht allein als Lieferant für modernste Wasserkrafttechnik, sondern auch als umfassender Partner beim Ausbau der Energieinfrastruktur.

Viele Gründe für Äthiopien als Standort

Für den neuen Voith-Standort in Äthiopien sprechen mehrere Gründe. „Gute Marktbedingungen und die Nähe zu unseren Kunden und Partnern machen Äthiopien neben dem Wasserkraftmarktpotenzial und der beeindruckenden wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre zu einer idealen Basis für unseren neuen Standort in Äthiopien“, erklärt Uwe Wehnhardt.

Mit einem Wasserkraftpotenzial von 45.000 Megawatt verfügt Äthiopien über einer der größten Ressourcen auf dem afrikanischen Kontinent. Seit 2011 stärkt das Land den Ausbau erneuerbarer Energien und will mittelfristig Energie-Hub für Ostafrika werden. „Durch die langjährige Tradition von Wasserkraftprojekten in Äthiopien gibt es im Land eine Vielzahl von gut ausgebildeten Experten. Einige davon unterstützen uns nun in unserem neuen East Africa Hub“, so Wehnhardt. Auch die guten logistischen Voraussetzungen sprechen für Äthiopien. So lassen sich alle betreuten Länder Ägypten, Kenia, Sudan, Süd-Sudan, Ruanda, Tansania, Uganda und Sambia in wenigen Stunden mit Direktflügen erreichen.

Zahlreiche Projekte im Bau

Bereits heute versorgen äthiopische Wasserkraftwerke mit Voith-Technik bis zu 900.000 Haushalte des Landes mit sauberem und nachhaltigem Strom. Eines dieser Kraftwerke ist Gilgel Gibe I, das 2004 ans Netz ging. Dessen drei Francis-Turbinen von Voith haben eine Kapazität von mehr als 180 Megawatt – genug Leistung, um über 120.000 Haushalte in der ländlich geprägten Oromia-Region rund 260 Kilometer südwestlich von Addis Abeba mit Strom zu versorgen. Auch für das Wasserkraftwerk Gilgel Gibe II lieferte Voith vier Pelton-Turbinen und Generatoren sowie die elektromechanische Kraftwerksausrüstung. Zudem schulte der Technologiekonzern das Kraftwerkspersonal. Bevor Gilgel Gibe II ans Netz ging, hatten nur 15 Prozent der äthiopischen Dörfer elektrischen Strom. Heute sind die Hälfte aller ländlichen Siedlungen an das Stromnetz angeschlossen.

Zahlreiche weitere Wasserkraftprojekte befinden sich zurzeit in Äthiopien im Bau. Sie steigern in den kommenden Jahren die Menge der installierten Leistung um weitere 1.500 Megawatt und Voiths Anteil an der Stromproduktion aus Wasserkraft in Äthiopien auf rund neun Prozent der gesamten Stromerzeugung des ostafrikanischen Landes.

Auch in anderen ostafrikanischen Ländern ist Voith bei Wasserkraftprojekten maßgeblich beteiligt. So modernisiert das Unternehmen beispielsweise zur Zeit das Kleinwasserkraftwerk Wanjii in Kenia. Das Unternehmen tauscht die Turbinen, Generatoren, Leitechnik sowie die gesamte elektromechanische Ausrüstung der Anlage aus. Dadurch steigt die Leistung des Kraftwerks um rund 20 Prozent. Bis Mitte 2019 sollen die umfassenden Modernisierungsarbeiten abgeschlossen sein.

Bild: Symbolische Schlüsselübergabe für den neuen Voith Hydro East Africa Hub in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Auf dem Bild (v.l.n.r.): Mark Claessen; Geschäftsführer Voith Hydro East Africa; Dr. Frehiwot Woldehanna, Staatsenergieminister in Äthiopien; Brita Wagener, Deutsche Botschafterin in Äthiopien; Heike Bergmann, Senior Vice President Sales Africa; Uwe Wehnhardt, Vorsitzender der Voith Hydro Geschäftsführung und Mitglied der Konzerngeschäftsführung.

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