Sulzer Kerndivisionen steigern operative Ertragskraft

03.03.2004

In einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld erzielte Sulzer 2003 einen Umsatz von CHF 1826 Mio. Bereinigt liegt der Umsatz 3% unter dem Vorjahr (nominal –6%). Der Nettogewinn beläuft sich auf CHF 41 Mio., das Betriebsergebnis vor Goodwillamortisationen (EBITA) auf CHF 89 Mio.

Beide sind damit erwartungsgemäß wegen der Sonderbelastung von CHF 23 Mio. bei Sulzer Pumps im Berichtsjahr und aufgrund außergewöhnlich hoher Veräußerungserlöse im Vorjahr tiefer als in 2002 ausgefallen. Hingegen steigerten die Kerndivisionen unter Ausklammerung der Sonderbelastung ihre Ertragskraft und erreichten ein 10% höheres Betriebsergebnis von CHF 107 Mio.

Erste Anzeichen wirtschaftlicher Erholung

Der Bestellungseingang lag in 2003 bei CHF 1908 Mio., was bereinigt einer Zunahme von 4% entspricht (nominal 0%). Der Umsatz sank mit CHF 1826 Mio. (2002: CHF 1946 Mio.) aufgrund schwieriger Marktbedingungen nominal um 6%, bereinigt lediglich um 3%. Der 14% höhere Auftragsbestand von CHF 675 Mio. Ende 2003 (Vorjahr CHF 592 Mio.) verspricht eine gute Umsatzentwicklung in 2004.

Reingewinn und Betriebsergebnis wegen Sonderfaktoren unter Vorjahresniveau

Die Ergebnisse im Jahr 2002 wurden durch außergewöhnlich hohe Beiträge aus Immobilienverkäufen und der Devestition von Sulzer Burckhardt stark positiv beeinflusst, während das Jahr 2003 durch einmalige Restrukturierungskosten belastet wird. Entsprechend liegt das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns mit CHF 62 Mio. tiefer als im Vorjahr (2002: CHF 136 Mio.) und der Nettogewinn fiel auf CHF 41 Mio. (Vorjahr CHF 83 Mio.).

Betriebsergebnis der Kerndivisionen vor Sonderbelastung um 10% gesteigert

Das Betriebsergebnis (EBITA) der Kerndivisionen liegt bei CHF 84 Mio. (2002: CHF 97 Mio.). Bereinigt man diesen Wert um die einmaligen Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 23 Mio. bei Sulzer Pumps, liegt das Betriebsergebnis bei CHF 107 Mio., was einer Steigerung von 10% entspricht. Hervorzuheben sind Sulzer Pumps und Sulzer Chemtech, die ihr operatives Ergebnis substanziell verbesserten.

Die Ergebnisse der Kerndivisionen im Einzelnen

Sulzer Metco, Anbieter von Oberflächenbeschichtungstechnologien und -dienstleistungen, war im Berichtsjahr mit äußerst schwierigen Marktbedingungen konfrontiert, dies vor allem im Luftfahrt- und gleichzeitig im Energiesegment. Insgesamt blieb der Bestellungseingang mit CHF 423 Mio. (2002: CHF 430 Mio.) dank einer Geschäftsbelebung im 4. Quartal stabil; der Umsatz hingegen fiel auf CHF 424 Mio. (2002: CHF 465 Mio.) und liegt damit bereinigt 10% unter dem Vorjahr. Die Umsatzrendite (EBITA/Umsatz) sank von 5,4% auf 4%, was auf fehlende Auslastung und anhaltenden Preisdruck zurückzuführen ist. Entsprechende Kapazitätsanpassungen sind erfolgt. Sulzer Metco rechnet mit einer leichten Erholung in den Hauptmärkten und geht davon aus, den Erwartungen an Wachstum und Profitabilität wieder besser gerecht zu werden.

Sulzer Turbomachinery Services erreichte volumenmäßig trotz großer Herausforderungen im nordamerikanischen Markt das Vorjahresniveau. Die Betreiber von Kraftwerken verschoben vielfach Wartungsarbeiten und die verstärkte Aktivität der Anlagenhersteller in diesem Segment intensivierte den Wettbewerb erheblich. Dennoch wurden Bestellungen für CHF 197 Mio. eingeschrieben (2002: CHF 193 Mio.) und ein Umsatz von CHF 200 Mio. (2002: CHF 194 Mio.) erzielt. Bereinigt entspricht dies beim Bestellungseingang –1%, beim Umsatz 0%. Die Umsatzrendite (EBITA/Umsatz) liegt bei 9,5% (2002: 11,3%), was angesichts der Marktsituation in 2003 als gut bezeichnet werden darf. Für 2004 rechnet Sulzer Turbomachinery Services mit einer leicht positiven Entwicklung.

Bei Sulzer Pumps, der größten Sulzer-Division, sind ein höherer Bestellungseingang und ein tieferer Umsatz als im Vorjahr zu verzeichnen. Der Bestellungseingang stieg nominal um 1%, bereinigt um 7% auf CHF 951 Mio. (2002: CHF 942 Mio.). Der Umsatz nahm vor allem währungsbedingt auf CHF 870 Mio. (Vorjahr CHF 934 Mio.) ab. In Lokalwährungen beträgt die Abnahme 2%. Die Umsatzrendite (EBITA/Umsatz) wurde durch das in 2003 lancierte, umfassende Restrukturierungsprogramm einmalig beeinflusst und lag bei 2,9% (2002: 4,1%); bereinigt um diesen Sondereinfluss liegt sie bei guten 5,5% und damit deutlich über dem Vorjahr. Ein Teil dieses Anstieges kann bereits auf erste Erfolge aus dem Restrukturierungsprogramm zurückgeführt werden. Sulzer Pumps zielt darauf ab, die Umsatzrendite kontinuierlich zu steigern, um 2006 mindestens 8% zu erreichen.

Sulzer Chemtech, ein weltweit bedeutender Anbieter von Komponenten und Dienstleistungen für Trennkolonnen und Statisches Mischen, verzeichnete im Berichtsjahr eine positive Dynamik und steigerte praktisch alle betrieblichen Kennzahlen deutlich. Der Bestellungseingang liegt mit CHF 312 Mio. 4%, bereinigt 8% über dem Vorjahr (CHF 299 Mio.). Der Umsatz stieg auf CHF 307 Mio. (2002: CHF 290 Mio.), bereinigt ergab sich ein Wachstum von 9%. Die Umsatzrendite (EBITA/Umsatz) stieg deutlich auf erfreuliche 7,5% (2002: 4,1%). Sulzer Chemtech blickt zuversichtlich auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr und erwartet eine weitere Steigerung der Ergebnisse.

Sulzer Hexis hat wichtige technische Fortschritte beim Vorseriengerät „HXS 1000 Premiere“ erzielt. Die Standzeiten der Brennstoffzellenstapel und die Zuverlässigkeit der Gesamtsysteme wurden verbessert. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung des seriennahen Produktes ein, das in Bezug auf Kosten, Größe und Gewicht optimiert wird. Ohne die Entwicklungstätigkeit zu beeinträchtigen, konnten die Aufbaukosten, die dem Betriebsergebnis belastet werden, in 2003 auf CHF 16 Mio. (Vorjahr CHF 15 Mio.) beschränkt werden. Zielsetzung in 2004 ist es, mit mehreren Pilotsystemen die Funktionsfähigkeit unter realitätsnahen Bedingungen zu belegen, um dann die weiteren Schritte der Kommerzialisierung planen zu können.

Der Rückgang von Bestellungseingang und Umsatz bei Übrige ist im Wesentlichen auf die Einstellung der Tätigkeit von Sulzer International zurückzuführen. Die Werte in 2003 beziehen sich vor allem auf Sulzer Innotec. Der Bereich Immobilien hat wiederum ein beachtliches Betriebsergebnis erzielt, erwartungsgemäß wurden aber weniger Objekte als im Vorjahr veräußert. Der Betriebsgewinn von Übrige (EBITA) liegt bei CHF 25 Mio. (2002: CHF 61 Mio.).

Aussichten

Sulzer geht für die kommenden Monate von einer positiven Auftragsentwicklung aus. Die asiatischen Märkte dürften lebhaft bleiben, während sich der nordamerikanische Markt und der europäische langsam erholen sollten. Speziell wichtig für den weiteren Verlauf des Geschäftsganges wird die Entwicklung in Nordamerika sein. Der hohe Auftragsbestand von CHF 675 Mio. am Ende des Berichtsjahres (2002: CHF 592 Mio.) ist ein zuversichtlich stimmender Indikator für die zukünftige Umsatzentwicklung. Der Konzern hat in 2003 bedeutende operative Verbesserungen eingeleitet und teilweise bereits umgesetzt. Die Kerndivisionen streben eine deutliche Steigerung des Ergebnisses an; dies wird den Nettogewinn des Konzerns positiv beeinflussen.

Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung vom 29. April 2004 eine Dividende von CHF 6.–beantragen.

Divisionen

Sulzer Metco bietet Anlagen, Systeme, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen auf dem Gebiet der Oberflächentechnologie an. Trotz ihrer führenden Stellung hatte Sulzer Metco wie bereits im Vorjahr mit äußerst schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen, da die zwei Hauptsegmente Luftfahrt und Industriegasturbinen gleichzeitig einbrachen. Umsatz und Betriebsgewinn fielen in der Folge unter das Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite blieb mit 4% zwar positiv, ist aber insgesamt enttäuschend. Die Kapazitäten wurden an verschiedenen Standorten angepasst. Der Bestellungseingang erholt sich seit dem vierten Quartal allmählich. Wir sind zuversichtlich, dass Sulzer Metco den Wachstums- und Profitabilitätserwartungen im Jahr 2004 besser gerecht werden wird.

Sulzer Turbomachinery Services erbringt Wartungs- und Reparaturdienstleistungen für Gasturbinen, Dampfturbinen und Kompressoren und hatte in Nordamerika ebenfalls ein schlechtes Marktumfeld zu bewältigen. Aufgrund des Rückganges bei den Neumaschinenbestellungen konzentrierten sich die Anlagenhersteller vermehrt auf das Servicegeschäft, die Konkurrenzintensität nahm in der Folge deutlich zu. Bei den Kraftwerksbetreibern war eine starke Zurückhaltung bei Wartungsausgaben zu verzeichnen. Dank rasch eingeleiteter Maßnahmen konnte der Rückgang teilweise kompensiert werden. Das europäische und das asiatische Geschäft entwickelten sich erfreulich, so dass auch in diesem anspruchsvollen Jahr ein stattliches Wachstum erzielt wurde. Während der Umsatz praktisch auf Vorjahresniveau stagnierte, gab der Betriebserfolg leicht nach. Die Umsatzrendite von beinahe 10% darf in diesem Marktumfeld aber durchaus als erfreulich bezeichnet werden. Wir gehen davon aus, dass im laufenden Jahr eine Steigerung der wichtigsten Kennwerte möglich sein wird.

Sulzer Pumps hat unter der neuen Geschäftsleitung die notwendige Kurskorrektur eingeleitet. Das Jahr 2003 brachte einen schwachen Markt in Nordamerika, ein akzeptable Nachfrage in Europa und eine boomende Region Asien. Während der währungsbereinigte Umsatz leicht um 2% auf CHF 870 Mio. sank, nahm der Bestellungseingang mit 7% deutlich zu. Im Berichtsjahr eingeleitete operative Maßnahmen zeigten bereits Wirkung, so dass das Betriebsergebnis vor Goodwillamortisation und der Sonderbelastung infolge Restrukturierung auf CHF 48 Mio. (Vorjahr CHF 38 Mio.) stieg. Sulzer Pumps steigerte damit die Umsatzrendite auf 5,5% (Vorjahr 4,1%) und erwirtschaftete einen hohen betrieblichen Cashflow. Das im Dezember 2003 angekündigte weit reichende Verbesserungsprogramm belastet die Rechnung 2003 mit CHF 23 Mio., ist aber notwendig, um eine Rendite von 8% im Jahr 2006 zu erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass Sulzer Pumps als größte Division mit einer soliden Gewinn- und Cashflowerwirtschaftung ihrer Rolle als tragendes Element im Konzern gerecht werden wird.

Sulzer Chemtech ist der zweitgrößte Anbieter von Trennkolonnen und ein führender Lieferant statischer Mischtechnik. Diese Division entwickelte sich im vergangenen Jahr sehr erfreulich. Nach dem erst kürzlich erfolgten Turnaround ist neben dem bedeutenden Wachstum im Bestellungseingang (bereinigt 8%) vor allem die Steigerung der Umsatzrendite auf über 7% erfreulich. Sowohl die technologische Position in den Kerngeschäften Trennen und Mischen als auch die globale Marktstellung sind hervorragend. Bei einer Belebung der konjunkturellen Lage in Europa und Nordamerika erwarten wir eine weitere Verbesserung des Resultates.

Sulzer Hexis, unsere Venture-Division, hat wichtige technische Fortschritte erzielt und bleibt im Geschäft mit Brennstoffzellen für den Heimbereich führend. Die Standzeit des Brennstoffzellenstapels konnte dank verschiedener Änderungen an Design, Materialien, Herstellung und Systemeinbindung erheblich verlängert werden. Die Zuverlässigkeit der Vorseriensysteme wurde deutlich erhöht. Die Weiterentwicklung der nächsten Generation profitiert von den Erkenntnissen der laufenden Felderprobung der «HXS 1000 Premiere»-Geräte. Das neue Modell wird kleiner, leichter und bei höheren Stückzahlen kostengünstiger sein. Erste Pilotanlagen werden bereits im Jahr 2004 im Labor installiert und unter realitätsnahen Randbedingungen getestet. Wir sind zuversichtlich, dass sich die Investitionen in dieses langjährige Projekt für den Konzern und damit für unsere Aktionäre auszahlen werden.

Übrige

Die Verkaufsorganisation Sulzer International wurde im vergangenen Jahr durch Devestition, Stilllegung oder Integration in die Kerndivisionen aufgelöst. Nachdem sich Sulzer Innotec im Jahr 2002 erfolgreich auf den neuen Kurs eines marktorientierten Technologiedienstleisters eingestellt hatte, führte im Berichtsjahr ein starker Nachfragerückgang zu einem Verlust. So musste in der schlecht ausgelasteten Auftragsforschung Personal abgebaut werden. Wir gehen davon aus, dass im laufenden Jahr wieder ein ausgeglichenes Resultat erreicht wird.

Nachdem das Vorjahr durch Verkäufe großer Blockareale geprägt war, erzielte der Bereich Immobilien im Berichtsjahr 2003 erwartungsgemäß einen tieferen, aber immer noch beachtlichen Verkaufserlös von rund CHF 80 Mio. Mit einem Mittelzufluss von über CHF 50 Mio. hat der Immobilienbereich erneut einen wesentlichen Beitrag zur Konzernfinanzierung geleistet.

Aussichten

Im Berichtsjahr wurden entscheidende operative Verbesserungen umgesetzt oder sind, wie im Falle von Sulzer Pumps, klar definiert, eingeleitet und mit Rückstellungen kostenseitig bereits berücksichtigt. In den Kerndivisionen streben wir eine klare Resultatsteigerung an, die sich auch im Reingewinn bemerkbar machen wird.

Zudem wächst die Zuversicht über eine Erholung der konjunkturellen Lage, dem wichtigsten Faktor für die kurzfristige Entwicklung des Sulzer-Konzerns. Alle unsere Divisionen werden direkt von einer verbesserten Dynamik in Europa und vor allem in Nordamerika profitieren.

Weiterführende Informationen zu Konzernkennzahlen sowie den Auszug aus dem „Bericht des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO“ finden Sie auf der Website von Sulzer.

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