Statt täglicher Verstopfungen störungsfreier Dauerbetrieb
Eine Ultraschall-Füllstandsmessung (rechts an der Schachtwand) schaltet den Zerkleinerer abhängig vom Wasserstand ein und aus. Vom RÜB führt ein offener Kanal zum Zerkleinerer. (Bildquelle: Sulzer Ltd.)
Auch der Personal- und Wartungsaufwand verringerte sich stark. Die Investitionen für die Muffin Monster betrugen nur etwa 20 bis 25 Prozent der Kosten für neue Rechen. Die ABW will weitere Rechenanlagen so umrüsten.
Feststoffe im Zulauf und damit Verstopfungen belasten immer mehr Klärwerke. Schon vor Corona nahm die Belastung durch Feuchttücher zu. Während des Lockdowns stieg sie weiter an. Bereits davor verursachten die Rechenanlagen in alten Klärwerken, die nur noch als Pumpstationen genutzt wurden, der ABW hohe Kosten. Bei den über 40 Jahre alten Anlagen führten seit über 15 Jahren immer häufiger Störungen und Ausfälle zu personal- und kostenintensiven Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Seit Anfang 2020 ersetzen Doppelwellenzerkleinerer der Sulzer-Baureihe „Muffin Monster“ die Rechenanlagen in zwei Pumpwerken. Der notwendige Personaleinsatz ist seitdem deutlich reduziert. Die Investitionskosten betrugen verglichen mit neuen Rechen nur 20 bis 25 %. Die Zerkleinerer wurden in wenigen Wochen geliefert, in ein bis zwei Tagen eingebaut und das, ohne externes Ingenieurbüro, allein mit den Fachleuten des Herstellers und dem Personal der Anlage. Die Konstruktion der „Muffin Monster“ ermöglicht den einfachen und kostengünstigen Ersatz von Verschleißteilen durch den Betreiber. Egon Fiederling, Leiter der Kanalkolonnen: „Wir sind rundum zufrieden. Statt der früher fast täglichen Verstopfungen laufen beide Muffin Monster seit vier Monaten völlig störungsfrei.“ Die ABW wird weitere Rechenanlagen durch Sulzer-Doppelwellenzerkleinerer ersetzen.
Die hier eingesetzten „Muffin Monster“ Doppelwellenzerkleinerer nutzen einen Antriebsmotor mit 2,2 kW Motornennleistung und der Schutzart IP68. Durch die 25:1 Untersetzung des Zykloidgetriebes entsteht ein sehr hohes Drehmoment. Die Installation entspricht der ATEX-Zone 1, die maximale Durchflussrate liegt bei etwa 65 m3/h. Größere Maschinen erreichen Durchflussleistungen bis 9.300 m3/h.
Quelle: Sulzer Ltd.