Pumpenhersteller verpflichten sich zur Energie-Kennzeichnung

18.03.2005

Europas führende Hersteller von Heizungspumpen haben sich zu einer einheitlichen Kennzeichnung des Energie-Verbrauchs verpflichtet. Das Energie-Label kennen Endverbraucher schon von Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten: In Energie-Stufen von A bis G klassifiziert es die Verbrauchsdaten der Pumpen verständlich und übersichtlich.

Pumpenhersteller verpflichten sich zur Energie-Kennzeichnung

oben: Das Energie-Label kennen Verbraucher bereits von Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten. Künftig dient es auch bei Heizungspumpen zur energetischen Klassifizierung. (Foto: Wilo, Grundfos )

Das Label entstand in einer Kooperation des Verbands europäischer Pumpenhersteller Europump mit Wilo, Grundfos und anderen führenden Pumpenherstellern. Gemeinsam haben diese das Verfahren zur energetischen Klassifizierung entwickelt, mit dem künftig – als freiwillige Selbstverpflichtung – bei allen Nassläufer-Heizungspumpen der teilnehmenden Hersteller die Energieklasse festgestellt werden soll. Bisher haben sich vier Unternehmen zur neuen Kennzeichnung bekannt.

Bei diesem Verfahren wird die elektrische Leistungsaufnahme der Pumpe ins Verhältnis gesetzt zu der Leistungsaufnahme einer durchschnittlichen Pumpe gleicher hydraulischer Leistung. Obwohl die energetischen Anforderungen an eine Pumpe der Klasse A sehr hoch sind, sind heute für größere Wohn- und Industriegebäude Pumpen der besten Energieklasse bereits verfügbar. Auch im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser haben A-Klasse-Pumpen die Marktreife erreicht und werden ebenfalls in 2005 erhältlich sein. Möglich macht das die Generation neuer elektronisch kommutierter Gleichstrommotoren, mit denen Nassläuferpumpen höchster Effizienz realisiert werden können. Diese Wilo-Pumpen haben den Maßstab für Pumpen der Klasse A vorgegeben. Zwischen zwei benachbarten Energieklassen liegen rund 20 Prozentpunkte Differenz. Eine Pumpe der Energieklasse A benötigt demnach durchschnittlich nur etwa ein Drittel der elektrischen Energie einer Pumpe der Klasse D.

Das neue Label wurde auf der ISH 2005 in Frankfurt vorgestellt. Bei Gebäudebetreibern, Planern und Verarbeitern soll mit der augenfälligen Kennzeichnung mehr Bewusstsein für energieeffiziente Technologien geschaffen werden. Etwa 15 Prozent des Elektrizitätsbedarfs eines durchschnittlichen Haushalts wird von der Heizungspumpe in Anspruch genommen. Zur Zeit entspricht der Energieverbrauch der Heizungspumpen pro Jahr etwa dem aller Waschmaschinen in der Europäischen Union. Schätzungen zufolge könnte der Verbrauch durch den Einsatz Energie sparender Pumpen bis zum Jahr 2020 europaweit um 44 TWh gesenkt werden, die CO2-Emissionen um 17,6 Mt.

Erklärung von Grundfos-Konzerndirektor Søren Ø. Sørensen

 Søren Ø. Sørensen (Foto Grundfos)„Dies ist ein großer Tag für die Umwelt, da der versteckte Energieverbrauch von Zirkulationspumpen in Privathaushalten und Großgebäuden ab heute sehr viel stärker in das Blickfeld der europäischen Verbraucher rücken wird als bisher.

Ich bin stolz darauf, dass wir bei Grundfos diese Diskussion bereits vor fast zehn Jahren zwischen dänischen und europäischen Politikern angestoßen haben, und wir sind froh, dass die Gespräche mit der Energieverbrauchskennzeichnung, die wir heute hier vorstellen, zu einem erfolgreichen Abschluss gelangt sind.

Seit vielen Jahren zählt eine nachhaltige Entwicklung zu den Kernwerten der Unternehmensphilosophie von Grundfos, und wir sehen diese Initiative als bedeutenden Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs zum Wohle der Umwelt. Energieeinsparungen spielen eine wesentliche Rolle für das Erreichen der Ziele des Kyoto-Protokolls und die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes.

In den letzten Jahren hat die EU eine Energieverbrauchs-Kennzeichnungspflicht für die wichtigsten Haushaltsgeräte eingeführt, das so genannte Energielabel, bei dem die besten Geräte in die Energieeffizienzklasse „A” eingeordnet werden. Verbraucher, die sich für Elektrogeräte der Klasse „A“ entscheiden, können sich über einen geringeren Energieverbrauch und damit auf lange Sicht über eine niedrigere Stromrechnung freuen. Der höhere Anschaffungspreis für Geräte der Klasse „A” amortisiert sich üblicherweise innerhalb von zwei bis drei Jahren. Und die Lebensdauer der Energie sparenden Geräte entspricht mindestens der älterer Geräte bzw. übertrifft diese sogar; so halten Energiesparlampen beispielsweise neunmal länger.

Einer der größten und anonymsten Energieverbraucher in einem europäischen Durchschnittshaushalt ist die Zirkulationspumpe, die gleichzeitig auch zu den wichtigsten Geräten im Haushalt zählt. Daher ist es höchste Zeit, auch für diese Gerätegruppe ein entsprechendes Kennzeichnungsprogramm einzuführen.

Wir sehen dies als einmalige Gelegenheit, den Dialog zwischen den für Energie, Umwelt, Forschung und Industrie zuständigen politischen Gremien Europas anzuregen und hoffen, dass dieses Kennzeichnungsprogramm den EU-Gesetzgebern als Inspiration für die Schaffung gemeinsamer europäischer Energiesparbestimmungen dienen wird.

Das Kyoto-Protokoll ist ein Meilenstein in der globalen Umweltpolitik und das Fundament für bessere Umweltverträge in der Zukunft. Es bestätigt, dass die meisten Staaten der Erde bereit sind, sich kollektiv für ein höheres Gemeinwohl einzusetzen. Wenn Grundfos als Teil der Industrie durch die Einführung des Kennzeichnungsprogramms zur Erreichung eines höheren gemeinsamen Ziels beitragen kann, ist dies unsere Pflicht. Wir werden uns auch in Zukunft für bessere Umweltbedingungen einsetzen.”

Quelle: WILO SE

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