Neues Düngerecht zielt in die richtige Richtung, löst aber das Nitratproblem nicht
„Für den Schutz der Trinkwasserressourcen ist die neue Düngeverordnung nicht der erhoffte große Wurf, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung“. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke, mit Blick auf die Zustimmung des Bundesrates zur Düngeverordnung.
Linke appellierte an die Bundesregierung, die vom Bundesrat geforderten Nachbesserungen zügig umzusetzen, damit die Verordnung schnellstmöglich in Kraft treten könne.
Aus Sicht des Gewässerschutzes seien einige Neuregelungen der Düngeverordnung durchaus positiv zu bewerten: So etwa die einheitlichen Vorgaben zur Ermittlung des Düngebedarfs, die Absenkung des Kontrollwerts für Stickstoffüberschüsse auf 50 kg je Hektar und Jahr oder die Verpflichtung der Länder, in bereits besonders nitratbelasteten Gebieten strengere Anforderungen an die Düngung vorzuschreiben.
Wenngleich die Richtung stimme, gingen diese Schritte nicht weit genug, um das Nitratproblem dauerhaft zu lösen, so Linke. „Das Nitratabbauvermögen des Grundwassers ist in einigen Regionen bereits erschöpft, so dass Nitrateinträge ins Grundwasser nicht mehr natürlich abgepuffert werden können. Unter diesen Bedingungen stellen wir auch bei sinkenden Nitrateinträgen steigende Nitratbelastungen fest. In diesen Regionen hilft nur eine radikale Trendwende.“