Multiphasenpumpen von Netzsch für Öl-Wasser-Sand-Gas-Gemische
Der weltweite Hunger nach Öl und Gas ist ungebrochen, Förderfirmen streben daher nach immer höheren Erträgen und erschließen zunehmend auch schwierige Quellen wie Schweröle mit extrem hohen Feststoffanteil. Methan aus Kohleflözen oder hochviskoses Öl mit über 10.000 mPas sind heute wirtschaftlich interessant, allerdings ebenso kompliziert zu gewinnen, wie Öl-Sand-Gemische aus der Wüste.

Multiphasenpumpen für Öl-Wasser-Sand-Gas-Gemische. (Foto: Netzsch)
Um unter derartigen Voraussetzungen eine effiziente Produktion aufbauen zu können, müssen vor allem die Förderanlagen auf die Medien und die Umgebungsbedingungen abgestimmt sein. Daher hat Netzsch Pumpen & Systeme ein ganzes Sortiment an spezialisierten Verdrängerpumpen für die verschiedenen Einsatzgebiete entwickelt.
Herkömmliche Fördersysteme geraten bei schwankenden Medien-Konsistenzen schnell an ihre Grenzen. Die Folge sind Förderabrisse, Druckverlust und Materialschäden. Deshalb müssen zum Teil an jedem Bohrloch eines Feldes kostspielige Separatoren errichtet werden.
Netzsch hat eine Multiphasenpumpe genau für dieses Einsatzgebiet entwickelt. Diese bewältigt Gemische von Öl, Wasser und Gas mit Sandanteilen und erreicht dabei Förderraten von bis zu 600 m³/h. So dass sich auch komplexe Medien über weite Strecken zu Sammelstellen führen lassen. Dank der geringen Scherkräfte und der niedrigen Pulsation kommt es beim Transport kaum zu Emulsionseffekten. Dort können die Medien-Phasen in zentralen, deutlich weniger, Separatoren leicht voneinander getrennt werden, was die Infrastrukturkosten für das gesamte Feld erheblich reduziert.
Eingesetzt wird diese Methode unter anderem im Palogue-Ölfeld im südlichen Sudan. Das Öl-Gas-Verhältnis (GOR) beträgt über 80 Prozent mit 50 SCFD pro Barrel vermischt mit Sand. Um dennoch rationell fördern zu können, wurden 20 Multiphasenpumpen installiert, die den Ertrag von jeweils bis zu 24 Bohrlöchern zum nächstgelegenen Separator leiten – einige davon über 15 km weit. Zum Schutz vor der Sonnenstrahlung, die die Oberfläche bis auf 70°C aufheizen kann und vor den mitunter heftigen Regenfällen wurden die Pumpen mit Dächern ausgestattet und auf erhöhte Rahmen montiert. Außerdem wurden besonders robuste Gelenke verbaut, um die Laufzeit zu erhöhen.