Mehr Aufträge und höhere Profitabilität bei Sulzer

10.08.2017

Mit den im Vorjahr angekündigten Akquisitionen hat Sulzer das Fundament für ein profitables Wachstum im Jahr 2017 und darüber hinaus gelegt.

In den ersten sechs Monaten erhöhte sich der Bestellungseingang um 12,5 Prozent, wovon 1,9 Prozent auf organisches Wachstum und 10,6 Prozent (CHF 150 Millionen) auf Akquisitionen zurückzuführen sind. Der Umsatz erhöhte sich um 3,7 Prozent, verringerte sich auf organischer Basis aber um 6,7 Prozent wegen des vergleichsweise niedrigen Auftragsbestands zu Jahresbeginn. Die operative EBITA-Marge (opROSA) stieg um 30 Basispunkte auf 7,4 Prozent, weil die Einsparungen des Sulzer Full Potential-Programms (SFP) von CHF 26 Millionen die negativen Auswirkungen des anspruchsvollen Marktumfelds mehr als ausglichen.

Sulzer hat die Prognose über den Bestellungseingang für das Gesamtjahr 2017 angehoben. War das Unternehmen bisher von einem Wachstum des Bestellungseingangs von 5 bis 8 Prozent ausgegangen, rechnet es nun für das Jahr 2017 mit einem Wachstum von 7 bis 10 Prozent. Die Prognose für den Umsatz und die operative EBITA-Marge (opROSA) wird hingegen beibehalten.

Ergebnisse im ersten Halbjahr 20174

Der Bestellungseingang erhöhte sich um 12,5 Prozent, wovon 1,9 Prozent auf organisches Wachstum und 10,6 Prozent auf Akquisitionen zurückzuführen sind. Der Bestellungseingang im Öl- und Gasmarkt stabilisierte sich auf einem tiefen Niveau, wobei das Unternehmen im Downstream-Segment erhöhte Aktivität verzeichnete. Im Energiemarkt verbesserte sich der Bestellungseingang dank des Beitrags von Rotec. Aufträge aus dem Wassermarkt gingen zurück, da im Bereich Engineered Water weniger grössere Aufträge eingingen, wohingegen das kommunale Wassergeschäft aktiv blieb. Das Marktsegment allgemeine Industrie verzeichnete vor allem infolge der Akquisitionen einen Anstieg.

Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode währungsbereinigt um 3,7 Prozent, wohingegen er auf organischer Basis um 6,7 Prozent abnahm. Der Rückgang des organischen Umsatzes ist dem geringeren Umsatzvolumen der Division Pumps Equipment im Öl- und Gasmarkt geschuldet.

Bereinigt um Währungseffekte erhöhte sich das operative EBITA. Trotz des niedrigeren organischen Umsatzvolumens stieg die operative EBITA-Marge (opROSA) im ersten Halbjahr 2017 von 7,1 Prozent im Vorjahr auf 7,4 Prozent. Das Betriebsergebnis belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 55,3 Millionen, beeinträchtigt durch Restrukturierungsaufwand und Kosten des SFP-Programms. Im Jahr 2016 umfassten die nicht operativen Positionen einen einmaligen Gewinn von CHF 35,4 Millionen aus der Reduzierung des Umwandlungssatzes für Schweizer Vorsorgepläne. Ohne diesen einmaligen Gewinn hätte das Betriebsergebnis im Vorjahreszeitraum CHF 46,3 Millionen betragen.

Akquisitionen und SFP als Fundament für künftiges Wachstum und Profitabilität

Die 2016 angekündigten Akquisitionen trugen insgesamt CHF 150 Millionen zum Gesamtbestellungseingang bei. Im Mai unterzeichnete das Unternehmen eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von Simcro. Dank dieser Transaktion hat sich Sulzer in einem weiteren attraktiven Endmarkt positioniert: Tiermedizin.

Das SFP-Programm ist auf Kurs, um im Geschäftsjahr 2017 weitere CHF 40 bis 60 Millionen Kosteneinsparungen zu erzielen. Sulzer bekräftigt sein Ziel, mit dem SFP ab 2018 insgesamt Kosteneinsparungen von CHF 200 Millionen zu realisieren. Sämtliche Einsparungen sind durch bereits eingeleitete Massnahmen gesichert. Das SFP hat bisher dazu beigetragen, die Herausforderungen des Marktumfelds abzufedern. Sobald die Markterholung einsetzt, wird es auch zur Margensteigerung beitragen.

Ausblick

Sulzer hat die Prognose über den Bestellungseingang für das Gesamtjahr 2017 angehoben. War das Unternehmen bisher von einem Wachstum des Bestellungseingangs von 5 bis 8 Prozent ausgegangen, rechnet es aktuell für das Gesamtjahr 2017 mit einem Wachstum von 7 bis 10 Prozent. Die Prognose für den Umsatz und die operative EBITA-Marge wird hingegen beibehalten. Die Umsatzzunahme dürfte 3 bis 5 Prozent betragen. Die operative EBITA-Marge (opROSA) wird voraussichtlich bei etwa 8,5 Prozent liegen.

Einzelheiten zu den Ergebnissen

Pumps Equipment: Höherer Bestellungseingang, Umsatz unter Druck

Im ersten Halbjahr 2017 vermeldete die Division Pumps Equipment einen höheren währungsbereinigten und einen weitgehend stabilen organischen Bestellungseingang. Während der Öl- und Gasmarkt wuchs, verzeichnete der Energiemarkt einen Rückgang. Der Auftragseingang im Wassermarkt ging ebenfalls zurück, da im Bereich Engineered Water weniger Grossaufträge eingingen. Der allgemeine Industriemarkt wuchs aufgrund der Akquisition von Ensival Moret.

Sowohl der währungsbereinigte als auch der organische Umsatz verminderten sich. Dies war hauptsächlich auf das Timing von Projekten sowie das signifikant geringere Umsatzvolumen im Öl- und Gasmarkt als Folge des vergleichsweise niedrigen Bestellungseingang aus dem Vorjahr zurückzuführen.

Das operative EBITA von Pumps Equipment fiel hauptsächlich wegen des tieferen Umsatzvolumens in den negativen Bereich. In der Folge ging die operative EBITA-Marge (opROSA) auf –2,4 Prozent zurück. Das Pumpenersatzteilgeschäft wurde zum Jahresbeginn aus der Division Pumps Equipment in die Division Rotating Equipment Services verlagert. Dennoch erwartet die Division, dass sie für das Gesamtjahr den Break-even auf Stufe opEBITA erreicht, da das Neuanlagengeschäft den grösseren Teil des Umsatzes in der zweiten Jahreshälfte generiert.

Rotating Equipment Services: Mehr Bestellungen, stabile Profitabilität

Der Bestellungseingang erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode sowohl währungsbereinigt als auch organisch. Die Zunahme war hauptsächlich den Turbo-Services-Aktivitäten zuzuschreiben, bei denen der Bestellungseingang trotz stärkerer Konkurrenz von Originalherstellern (OEM) anstieg. Auch bei den Serviceleistungen für Pumpen (einschliesslich Ersatzteilen) und den elektromechanischen Services war eine Zunahme zu beobachten.

Der organische Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr leicht ab, was in erster Linie auf den schwächeren Bestellungseingang in Nord-, Mittel- und Südamerika im Schlussquartal 2016 zurückzuführen war.

Das operative EBITA blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert, was in einer operativen EBITA-Marge (opROSA) von 12,4 Prozent verglichen mit 12,2 Prozent im ersten Halbjahr 2016 resultierte.

Chemtech: Bestellungseingang, Umsatz und Profitabilität gesteigert

Chemtech wies gegenüber der Vorjahresperiode einen höheren Bestellungseingang aus, sowohl auf währungsbereinigter als auch auf organischer Basis. Die Zunahme ist mehrheitlich der guten Leistung des Trenntechnologiegeschäfts zuzuschreiben.

Im ersten Halbjahr 2017 erhöhten sich der um Währungseffekte bereinigte und der organische Umsatz, was den höheren Bestellungseingang im Vorjahr widerspiegelt. Auch die Geschäftseinheit Tower Field Services trug mit der Ausführung von zuvor gewonnenen grösseren Projekten zur Steigerung bei.

Das operative EBITA erhöhte sich markant. Grund waren das grössere Umsatzvolumen und die operativen Verbesserungsmassnahmen. Entsprechend stieg auch die operative EBITA-Marge (opROSA) von 2,0 Prozent auf 4,9 Prozent an.

Applicator Systems: Steigender Umsatz und Gewinn

Das Geschäftsmodell von APS unterscheidet kaum zwischen Bestellungseingang und Umsatz. Der organische Umsatz erhöhte sich im ersten Halbjahr 2017 währungsbereinigt um 6,7 Prozent. Die Akquisitionen von Geka und PC Cox trugen mit CHF 98,1 Millionen zum Umsatz bei und erhöhten die Wachstumsrate währungsbereinigt auf 100 Prozent. Das organische Wachstum profitierte vor allem von der Dynamik bei Industrieklebstoffen und Dentalanwendungen.

Das operative EBITA nahm im ersten Halbjahr 2017 – in erster Linie akquisitionsbedingt – von CHF 29,7 Millionen in der Vorjahresperiode auf CHF 45,1 Millionen zu. Die operative EBITA-Marge (opROSA) lässt sich nicht mit dem ersten Halbjahr 2016 vergleichen, da die Akquisition von Geka in der zweiten Hälfte 2016 abgeschlossen wurde und ihr Beitrag aus diesem Grund nicht in der Vergleichsperiode (erstes Halbjahr 2016) enthalten ist.

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