KSB-Pumpen in Europas tiefster Abwasserpumpstation

26.03.2013

„Die Ostsee stinkt nach Abfluss“, titelte vor einigen Jahren eine schwedische Tageszeitung. Das Binnenmeer, an dem rund 90 Millionen Menschen leben, zählt zu den sensibelsten marinen Ökosystemen Europas. Hauptproblem ist die starke Überdüngung durch Landwirtschaft und Abwässer, die zu übermäßigem Algenwuchs und zum Absterben des Meeresbodens führt.

KSB-Pumpen in Europas tiefster Abwasserpumpstation

St. Petersburg ist die größte Stadt an der Ostsee (Foto: KSB)

St. Petersburg ist die größte Stadt an der Ostsee. Sie pumpte noch in den 1970er Jahren sämtliche Abwässer direkt in das Meer. Mit einem bereits 2005 gestarteten Großprojekt ist sie dabei, die Einleitung ungeklärter Abwässer in das Binnenmeer zu verringern und damit die Umweltbedingungen im Ostseeraum zu verbessern. Wasser kennt keine Grenzen – daher haben EU, Anrainerstaaten sowie ein Fonds zum Schutz der Ost- und Barentsee das Vorhaben gemeinsam finanziert.

Aktuellstes Teilprojekt ist die Inbetriebnahme einer Pumpstation im Frühjahr dieses Jahres. Die kreisrunde Anlage hat eine Tiefe von 92 Metern und ist damit die tiefste Abwasserpumpstation Europas. Sie ist das Herzstück eines zwölf Kilometer langen Tunnelsystems, das verhindern soll, dass in Zeiten heftigen Regens ungereinigtes Mischwasser in die Ostsee gelangt. Sobald sie ihre Arbeit aufgenommen hat, werden 98 Prozent der Abwässer der Metropole permanent gereinigt. Damit erfüllt St. Petersburg die hohen Standards der Helcom, einer zwischenstaatlichen Kommission, die für den Schutz des Ostseeraums tätig ist.

Der Frankenthaler Pumpen- und Armaturenhersteller KSB lieferte für die Station 19 Pumpen, Schaltanlagen sowie Frequenzumrichter, die Monteure derzeit in die Anlage einbauen. Die Aggregate transportieren das Abwasser während der regenfreien Zeit zur Aufbereitungsanlage. Dazu heben sie das Abwasser aus 92 Metern Tiefe in einen Kanal, von dem aus es im freien Gefälle zum Klärwerk gelangt.

2013 ist das offizielle Weltwasserjahr der Vereinten Nationen; am 22.03. jährte sich zum 20. Mal der „Tag des Wassers“. Der Weltwassertag unterstreicht in der Öffentlichkeit und der Politik die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage der Menschen. Ziel ist es, bewusster mit der wertvollen Ressource umzugehen sowie Wasservorkommen schonend und nachhaltig zu nutzen.

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