Kostenloses Tool zur Berechnung und Dokumentation des hydraulischen Abgleichs nach EnSimiMaV

12.05.2023
Seit Oktober 2022 ist die Heizungsprüfung in Gebäuden ab sechs Wohneinheiten mit Erdgas nutzendem Wärmeerzeuger verpflichtend.
Kostenloses Tool zur Berechnung und Dokumentation des hydraulischen Abgleichs nach EnSimiMaV

Kostenloses Tool zur Berechnung und Dokumentation nach EnSimiMaV (Bildquelle: Gampper GmbH)

Die zwei Jahre gültige „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“ (Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung - EnSimiMaV) fordert zur Bestätigung des hydraulischen Abgleichs umfangreiche Dokumentationen. Das Traditionsunternehmen Gampper aus der Pfalz hat für solche Fälle das kostenlose Berechnungs- und Dokumentationstool „VarioDPCalc“ auf der Webseite.

Geltungsbereich und Anforderungen
Über die Optimierung von Heizanlagen im Wohnungsbau soll die EnSimiMaV einen positiven Beitrag zur Entlastung an den angespannten Energiemärkten leisten.

Der Eigentümer eines Gebäudes, in dem Anlagen zur Wärmeerzeugung durch Erdgas genutzt werden, ist verpflichtet, eine Heizungsprüfung durchzuführen und die Heizungsanlage des Gebäudes optimieren zu lassen. In diesem Rahmen ist zu prüfen, ob die zum Betrieb einer Heizung einstellbaren technischen Komponenten - vom Wärmeerzeuger bis hin zu den Thermostatventilen - hinsichtlich der Energieeffizienz optimiert sind. Wenn nicht, müssen die Systemtemperaturen abgesenkt, effiziente Heizungspumpen installiert, Heizflächen gegebenenfalls angepasst und an den Thermostatventilen der hydraulische Abgleich durchgeführt werden.

Die EnSimiMaV fordert die Durchführung des hydraulischen Abgleichs im Sinne dieser Regelung. Folgende Planungs- und Umsetzungsleistungen werden als Mindestmaß beschrieben:

  • eine raumweise Heizlastberechnung nach DIN EN 12831:2017-09 in Verbindung mit DIN/TS 12831-1:2020-4
  • eine Prüfung und nötigenfalls Optimierung der Heizflächen im Hinblick auf eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur
  • die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs unter wesentlichen Komponenten des Heizungssystems und der abgesenkten Vorlauftemperatur.

Die Bestätigung des hydraulischen Abgleichs ist dann einschließlich aller relevanten Einstellungswerte, der Heizlast des Gebäudes, der eingestellten Leistung der Wärmeerzeuger und der raumweisen Heizlastberechnung, der Auslegungstemperatur, der Einstellung der Regelung und den Drücken im Ausdehnungsgefäß in Textform festzuhalten und dem Gebäudeeigentümer zur Verfügung zu stellen.

VarioDPCalc von Gampper
Bis auf die Heizlastberechnung, erfüllt diese Anforderungen das kostenlose Tool „VarioDPCalc“ des 1896 gegründeten Traditionsunternehmens Gampper aus Alsenz in der Pfalz. Besonders hervorzuheben ist die übersichtliche, tabellarische Darstellung der Berechnung. Sind alle Parameter eingepflegt, erkennt der Anwender sofort nach Absenkung der Vorlauftemperatur, inwieweit Heizflächen angepasst werden müssen und welche Wassermengen an den Ventilen einzustellen sind. Gleichzeitig wird die sich einstellende Temperatur-Spreizung angezeigt, eine wichtige Kennzahl zur Bestimmung der Effizienz des Wärmeerzeugers. Da die Standard-Heizkörpergrößen hinterlegt sind, können Heizkörper schnell geändert und sofort in die Berechnung mit einbezogen werden. Gleichzeitig dokumentiert das Tool sämtliche Berechnungen.

Besonders effizient ist das Tool im Zusammenhang mit Thermostatventilen mit automatischer Durchflussbegrenzung, sogenannte „dynamische Thermostatventile“. Denn die EnSimiMaV besagt, dass auf die obligatorische Rohrnetzberechnung verzichtet werden kann, wenn Thermostatventile mit automatischer Durchflussbegrenzung eingesetzt werden. Die Baureihe der dynamischen Thermostatventile Vario-DP von Gampper erfüllt diese Anforderungen und das Berechnungstool VarioDPCalc berechnet gleichzeitig mit der richtigen, einzustellenden Wassermenge die Ventileinstellung für das Vario-DP.

Quelle: Gampper GmbH

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