Herborner setzt auf die Kraft der Sonne

14.08.2020
Der traditionelle Pumpenhersteller hat über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Stromverbrauch im Unternehmen einen Prozess angestoßen, der die nachhaltige Stromerzeugung und einen effizienteren Umgang mit Ressourcen zum Ziel hat.
Herborner setzt auf die Kraft der Sonne

Die neuen Mittelfrequenzöfen im Einsatz in Herborn. (Bildquelle: Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG)

Pumpen aus Herborn sind weltweit in Schwimmbädern, der Industrie und Abwasserwirtschaft sowie auf Kreuzfahrtschiffen im Einsatz. Bis die Produkte jedoch das Werkstor verlassen, wird ein material- und energieintensiver Produktionsweg zurückgelegt. Aus dem Umweltgedanken heraus wurde zwischen 2019 und 2020 die Produktion über den gezielten Einsatz erneuerbarer Energien mittels Photovoltaik, neuer Schmelzöfen und einer thermischen Sandaufbereitung effizient umgestaltet. Diese Modernisierungsmaßnahmen heben das Umweltbewusstsein des Unternehmens an dessen Stammsitz in der Mitte Europas hervor.

Die Erneuerung der Schmelztechnik der Gießerei ist ein Bekenntnis zum Standort Deutschland, aber eben mit höchster Energieeffizienz. Die modernen und neuen Mittelfrequenzöfen reduzieren hierbei den CO2-Ausstoß deutlich, rücken aber auch einen anderen Aspekt in den Fokus: den Stromverbrauch. Ergänzend stellte man sich die Frage, ob die bisherige Entsorgung der Gießereisande noch zeitgemäß ist und ob es nicht Wege für eine werkseigene Sandregenerierung gibt. Diese Technik wurde gefunden und ermöglicht es, Gießereisande wiederzuverwenden statt sie auf Deponien zu entsorgen. So werden An- und Abtransportwege eingespart, Deponien weniger belastet und CO2 eingespart.

Der Wechsel zu strombetriebenen Schmelzöfen erschloss dem Unternehmen die Möglichkeit zum Einsatz erneuerbarer Energien: Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung mit einer Peakleistung von 550 kW und zwei Batteriespeichern mit etwa 130 kW Speicherleistung. „Dabei handelt es sich um zwei Teilprojekte. Bei dem ersten Teilprojekt, welches bereits Umsetzung fand, ging es um die Anlagen auf den Dächern des Unternehmens. Bei dem zweiten Teilprojekt warten wir derzeit noch auf die Baugenehmigung zur Errichtung mehrerer Carports in Stahlkonstruktion auf dem Mitarbeiter-Parkplatz. Hier soll ein weiterer Einspeisepunkt entstehen, der eine Peakleistung von ca. 325 kW liefert“, berichtet der technische Leiter Sascha Korupp. Diese Anlagen verhelfen dem Unternehmen im Idealfall, energieautark zu produzieren.

Durch die mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanzierte Maßnahme hat das Unternehmen effektiv den CO2-Ausstoß um ca. 611 t pro Jahr gesenkt.

Bei der Herborner Pumpentechnik nimmt man Nachhaltigkeit ernst. Nicht nur bei der Suche nach entsprechenden Modernisierungsmaßnahmen, sondern auch bei den eigenen Produkten. Das Unternehmen setzt auf Langlebigkeit und Energieeffizienz. Und so werden dies nicht die einzigen Veränderungen sein, die das Unternehmen angeht und ganz sicher wird man in der Zukunft auch in weitere Maßnahmen für Umweltschutz und Ressourceneffizienz investieren.

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