Hebeanlage mit bis zu 1200-l-Speichervolumen

01.07.2005

Zur Entsorgung großer Mengen Schmutz- und Abwässer aus tiefliegenden Räumen im Objektbau sind besonders leistungsfähige Hebeanlagen erforderlich. Grundfos hat dafür eine modular aufgebaute Anlagentechnik entwickelt, die bis zu drei 400-l-Behälter entsorgt.

Hebeanlage mit bis zu 1200-l-Speichervolumen

Hebeanlage MDV von Grundfos (Foto: Grundfos).

Zwei frei zugängliche, außen installierte Pumpen sichern die Verfügbarkeit der Technik und überzeugen durch ihre Wartungsfreundlichkeit.

Mit steigenden Grundstückspreisen ist im Objektbau die Tendenz zu beobachten, immer mehr Tiefgeschosse zu realisieren – nach oben ist die Gebäudehöhe hingegen zum Teil limitiert (Stichwort: München). Der so zusätzlich verfügbare Raum wird als Lager- oder Parkraum genutzt, oft sind hier auch die Technik- oder Computerzentralen zu finden.

Wie auch immer diese Flächen genutzt werden: Die anfallenden Schmutz- und Abwässer müssen mit Hilfe von leistungsfähigen Hebeanlagen nach oben in die Kanalisation entsorgt werden. Dabei spielen Faktoren wie Speichervolumen, Fördermenge, Förderhöhe, Wartungsfreundlichkeit und vor allem die Flexibilität eine zentrale Rolle.

Warum Flexibilität so wichtig ist: Betreiber von großen Gebäudekomplexen wie Krankenhäuser, Hotels, Einkaufszentren, öffentliche Gebäude und Industrieverwaltungen können im Grunde nie exakt voraussagen, welche Schmutz- und Abwassermengen tatsächlich anfallen werden. Nicht selten wechselt auch der Bestimmungszweck eines solchen Gebäudes, was das Abwasservolumen mitunter drastisch verändert.

Die neuen Abwasserhebeanlagen Multilift MD1und MDV von Grundfos sind modular aufgebaut und bauartbedingt ausreichend flexibel für die genannten wechselnden Ansprüche: Diese Hebeanlagen bestehen aus dem Sammelbehälter mit Niveausensor, zwei Pumpen, einem Steuergerät und elastischen Übergangsstücken.

Sammelbehälter

Durch den Einsatz von einem oder zwei 400-l-Behältern (gefertigt aus bruchsicherem, gas- und geruchsdichtem sowie korrosionsbeständigem Polyethylen, PET) eignen sich die Hebeanlagen auch für große Abwassermengen. Optional kann sogar noch ein dritter Behälter angeschlossen werden, das maximale Puffervolumen liegt dann bei beeindruckenden 1200 l.

Pumpen

Die Hebeanlagen verfügen aus Gründen der Sicherheit und der Leistungsreserve über zwei Abwasserpumpen besonderer Bauart. Beide Aggregate sind außenliegend installiert, dadurch gestaltet sich die Wartung ausgesprochen unproblematisch (und ist für das damit beauftragte Personal hygienisch unbedenklich). Die Pumpen sind trotz Trockenaufstellung über die gesamte Kennlinie für den uneingeschränkten Dauerbetrieb ausgelegt. Ein patentiertes, völlig neu entwickeltes und praktisch verlustfreies Kühlsystem macht dies möglich. Maximale Sicherheit für Planer und Betreiber besonders bei unerwartet starken oder lang anhaltenden Zuflüssen. Motor und Laufrad können zudem in kürzester Zeit praktisch ohne Werkzeug von der Hydraulik getrennt werden, was den Service oder den schnellen Zugriff sehr vereinfacht. Bei der Variante MD1 kommen Abwasserpumpen der Baureihe SE1 (Laufrad ist ein Kanalrad) zum Einsatz, bei der Variante MDV handelt es sich um Abwasserpumpen der Baureihe SEV mit einem Freistromrad des Typs SuperVortex.

Steuerung

Das mikroprozessorgesteuerte Steuergerät LCD 110 bietet dem Betreiber vollautomatischen Betrieb mit pneumatischer Niveauerfassung. Die Steuerung verfügt als Standard über eine Drehrichtungskontroll-anzeige, täglichen Probelauf, Anzeige diverser Betriebs- und Störmeldungen, des Wasserstandes im Behälter u.v.m.. Potentialfreie Ausgänge für Sammelalarm und Hochwasseralarm gehören ebenso zu Standard.

Die charakteristischen Eigenschaften der Multilift MD1/MDV-Hebeanlagen:

  • hoher Betriebskomfort durch Automatikbetrieb
  • Motorkühlung funktioniert unabhängig vom fließenden Medium (sichert den störungsfreien Betrieb)
  • die Pumpen sind wahlweise für die vertikale und horizontale Trockenaufstellung geeignet, das bietet Flexibilität am Standort
  • EEx-Ausführung für kritische Einsatzfälle
  • Kanal- und Freistromräder mit großem freien Durchgang
  • Uneingeschränkte Betriebsbereich über die gesamte Kennlinie auch für Dauerbetrieb für max. Sicherheit
  • Puffervolumen bis 1200 l.

Einige ausgewählte technische Daten dieser Hebeanlagen: Der maximale Förderstrom liegt bei 57 l/s (Förderhöhe: max. 17,5 m), das Medium darf eine Temperatur bis zu 40°C aufweisen. Es stehen Motoren mit Leistungen zwischen P2 2,4 und 6,1 kW zur Verfügung. Die PET-Behälter sind mit drei Einlaufstutzen DN 150 und einem Druckstutzen DN 100 ausgerüstet.

Auf die Qualität der Anlagen kann sich der Betreiber jederzeit verlassen: Die Multilift-Hebeanlagen MD1/MDV besitzen das Bauartprüfsiegel der LGA (Landesgewerbeanstalt Bayern).

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