Grundfos Smart Digital Dosierpumpen – komfortabel bedienen und überwachen

07.08.2014

In der industriellen Wasseraufbereitung, in der Abwasserbehandlung und in Teilen der Prozesstechnik ist als Trend zu erkennen, dass die verwendeten Chemikalien höher konzentriert vorliegen und somit eine höhere Viskosität aufweisen.

Hintergrund: Konzentrate sind zum einen wirksamer, zum anderen sinken die Transport- und Lagerkosten. Diese Entwicklung stellt die Dosiertechnik vor neue Herausforderungen. Gefordert werden:

  • das störungsfreie Dosieren stark ausgasender Desinfektionsmittel und Biozide ohne Unterbrechung des Dosierprozesses durch Luftblasenbildung
  • das kavitationsfreie und dadurch zuverlässige Dosieren viskoser Polyelektrolyte
  • das zuverlässige und präzise Dosieren von Flockungsmitteln, um die Chemikalienkosten im Griff zu behalten und um Umweltbelastungen zu minimieren.

Die Dosiermengen-Einstellung einer klassischen Dosierpumpe erfolgt durch Verändern der Hublänge oder der Hubfrequenz. In der Praxis ist die Kalkulation der Einstellparameter wie Hubzahl, Hublänge, Hubvolumen und Hubfrequenz allerdings aufwendig und fehlerbehaftet: Bei zu geringer Hublänge kann es zu Lufteinschlüssen oder Ansaugstörungen kommen. Eine zu niedrige Hubfrequenz und Taktung des Dosierhubes führt zu Dosierlücken und verhindern ein kontinuierliches Dosieren.

Das von Grundfos entwickelte Prinzip des ‚Smart Digital Dosing‘ vermeidet solche Probleme. Der Einsatz von Schrittmotor- bzw. EC-Antrieben bietet dem Betreiber eine präzise Kontrolle der Hubgeschwindigkeit. Die Dauer jedes Druckhubes variiert je nach eingestellter Dosiermenge. Die Saughubzeit ist konstant; sie kann jedoch durch eine Antikavitations-Funktion verlängert und dadurch an den jeweiligen Bedarf angepasst werden.

Der entscheidende Vorteil ist: Stets wird mit vollem Hubvolumen angesaugt. Daraus ergeben sich eine kontinuierliche Dosierung und eine geringere Pulsation - wichtige Faktoren für ein störungsfreies Fördern ausgasender Medien und bei Installationen, die längere Saugleitungen erfordern.

Durch die Verwendung eines Schrittmotors erreichen die digitalen Dosierpumpen einen Einstellbereich von bis zu 1:3000 (das ist etwa um den Faktor 30 größer als bei herkömmlichen Dosierpumpen!). Somit deckt beispielsweise nur ein Modell den Bereich zwischen 0,0025 und 7,5 l/h ab – für den Betreiber bedeutet das eine geringere Ersatzteilbevorratung, mehr Lagerkapazität und eine höhere Einsatz-Flexibilität.

Die Funktionen AutoFlowAdapt (Nachregelung bei Abweichung vom Soll-Dosiervolumenstrom), FlowControl (Durchflussüberwachung) und die Durchflussmessung gewährleisten, dass die gewünschte Dosiermenge jederzeit erreicht wird – ohne zusätzliche Überwachungs- und Kontrollgeräte. Das intelligente Flow Management verhindert teure Prozessunterbrechungen.

Durch die nachrüstbare ‚E-box 150‘ können DDA-Dosierpumpen an das Profibus-DP-Netzwerk angebunden werden. Die Box wird einfach zwischen der Bodenplatte und der Dosierpumpe eingeklickt.

Neu ist ein Pumpenkopf aus Edelstahl – für das Dosieren bei höheren Temperaturen und für stark korrosive Medien wie Schwefelsäure.

Fazit: Dosierpumpen der Smart Digital-Baureihen DDA, DDC und DDE bieten modernste Antriebstechnologie und eine neue Dimension des Bedienkomforts verbunden mit einer intelligenten Durchflusskontrolle. Smart Digital kann in einer Vielzahl von Prozessen eingesetzt werden: Zur Desinfektion, in der pH-Regelung und generell zur Chemikaliendosierung, zur Flockung, Fällung und Filtration.

Bild: Grundfos Smart Digital (Foto: Grundfos)

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