fbr fordert Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft

06.08.2014

Die Starkregenereignisse in Deutschland nehmen zu. Mehr als 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in kurzer Zeit sind dabei keine Seltenheit. Das Kanalnetz in deutschen Städten und Gemeinden ist für diese Niederschlagsereignisse nicht ausgelegt und kann die Wassermassen nicht abführen, die Auswirkungen sind Überschwemmungen mit hohen Folgekosten.

fbr fordert Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft

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Experten prognostizieren auch in Zukunft deutlich mehr Starkregenereignisse.

Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. fordert seit langem geeignete Retentionsmaßnahmen sowohl auf Privatgrundstücken als auch auf kommunalen Liegenschaften.

Regenwasser rückhalten, nutzen, versickern und Regenwasser verdunsten sind die dezentralen Bausteine, die es gilt, maßgeblich in die Siedlungswasserwirtschaft zu integrieren. „Es muss endlich Schluss damit sein, dass Bürger und Ge-bäudeeigentümer, die in Regenwassernutzungsanlagen investieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Regenrückhaltung und nachhaltiger Regenwasserbewirtschaftung leisten, ausgebremst werden“, so Dietmar Sper-feld, Fachreferent der fbr. Behörden und Verwaltungen sind aufgerufen, Hemmnisse z. B. in Satzungen abzubauen und die Regenwassernutzung beratend zu unterstützen.

Regenwasserspeicher sollten Bestandteil jeder privaten und gewerblichen Neubaumaßnahme sein. Der Mehrwert der Regenwassernutzung, angefangen bei der Retention, den Betriebswasserkonzepten, über die Löschwasserbevorratung bis hin zu neuen Möglichkeiten der Kühlung und Klimatisierung in der Gebäudetechnik, ist erheblich. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein generelles Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft notwendig. Die bestehende konventionelle Wasserinfrastruktur muss zukünftig mit den dezentralen flexiblen Systemen weiter vernetzt werden.

Die Akteure aus Politik, Forschung und Praxis sind aufgerufen, gemeinsam zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.

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