Die Südsee zum Greifen nah

05.10.2005

Es gibt Tage, da wünscht man sich auf eine einsame Insel. Nicht gerade als Schiffsbrüchiger auf ein trostloses Eiland, sondern als First-Class-Tourist auf eine Südseeinsel. Konstante 28 Grad Celsius dürfen es schon sein. Pech nur, dass sich die Tropen auf der Rückseite unserer Weltkarte verstecken und die Anreise dementsprechend teuer und aufwändig ist.

Und doch, wenn man genau hinsieht, liegt die Südsee ganz nah. Mitten in der Lausitz, in dem kleinen Ort Brand. Denn dort wurde die größte Lifestyle-Anlage Europas errichtet: das Tropical Islands Resort – das erste überdachte Tropenparadies in Europa.

Zukunftsweisende Indoor-Freizeitanlage

Auf insgesamt 66.000 Quadratmetern kann man dort bei beständigem Traumwetter in eine unglaubliche tropische Landschaft eintauchen – und das 24 Stunden täglich. Das Badeparadies setzt Maßstäbe für Freizeitbadeanlagen. Der gigantische Schwimmbadkomplex ist angelehnt an die asiatischen Kulturen Malaysias, Thailands, Balis, Indiens und Yunnans. Kleine Dörfer und landestypische Anlagen säumen die großzügigen Badeanlagen.

Vom Zeppelin zum Hula-Rock

Das Badeparadies wurde auf dem Areal der seit Sommer 2002 insolventen CargoLifter AG erbaut. Investoren sind die Firmen Au Leisure Pte Lt. aus Singapur und Tanjong PLC. 70 Millionen Euro wurden für den Umbau der ehemaligen Luftschiffwerft aufgewendet, 500 Arbeitsplätze neu geschaffen. Die Idee für die Tropenanlage hatte der Geschäftsmann Colin Au. Als ehemaliger Chef von Star Cruises, der führenden Kreuzfahrtlinie im asiatischen-pazifischen Raum, kennt er sich aus mit den Sehnsüchten und Vorlieben der Fernwehgeplagten und Sonnenanbetern. Von der CargoLifter AG wurde die Produktionshalle übernommen, die größte freitragende Halle der Welt. Mit 360 Metern Länge, 210 Metern Breite und 107 Metern Höhe ist der Tropical Island Dome so groß, dass ohne Mühe der Eifelturm in ihm eingelagert werden könnte. Dort wo einst Zeppeline gebaut worden sind, wachsen jetzt 500, teils bis zu 14 Meter hohe Tropenbäume, zu einem dichten Dschungel zusammen. 5 Millionen Kubikmeter umbauter Raum wurde hier geschaffen. Eine Fläche, die sogar ausreichend Platz für bspw. das komplette Sony-Center am Potsdamer Platz bieten würde. Bis zu 7.000 Badegäste haben zwischen einer künstlich angelegten Balinesischen Lagune mit Grotte und Wasserfall und der Südseeanlage mit langem Sandstrand gleichzeitig Platz.

Pumpentechnik kommt aus Herborn

Das Freizeitbad strotzt nur so von Superlativen und modernster Technik. Die Wasserfläche bietet eine Gesamtoberfläche von 4.000 Quadratmetern. Vier Schwimmbecken wurden angelegt und mit Edelstahl ausgekleidet. 6000 Kubikmeter Wasser müssen permanent bewegt werden. Damit die Umwälzung gelingt, sind insgesamt 31 Pumpen für Rein- und Abwasser im Einsatz. Lieferant für die Spezialpumpen ist die Herborner Pumpenfabrik.

Für das Tropical Island Resort sind Pumpen der Reihen UNIBAD, UNIBLOCK, UNIPUMP und UNIVERS-T im Einsatz. Die Pumpen der Südseeanlage sind ausgelegt für eine Fördermenge von bis zu 1.500 Kubikmetern pro Stunde und eine Förderhöhe von 14,5 Metern. Die Pumpen in der Lagune schaffen rund 1.000 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Die genaue Anpassung der Pumpen kann mittels integrierten Frequenzumformern stufenlos geregelt und so dem Badebetrieb angepasst werden. Durch den 24-Stunden-Betrieb gibt es in der Nacht und am Morgen Zeiten, in denen die Leistungen energiesparend gedrosselt werden können.

Neben dem Einsatz in der Umwälzanlage dienen die Schwimmbadpumpen auch der Beschickung sämtlicher Wasserattraktionen. Und diese sind in der riesigen Schwimmhalle zahlreich. Ein riesiger Wasserfall, zahlreiche Whirlpools, der großzügig dimensionierte Strömungskanal und natürlich die ca. 20m lange Edelstahl-Riesenrutsche sind nur einige der Attraktionen für den optimalen Badespaß.

Auch Abwasserpumpen aus Herborn

Neben dem Reinwasser zeichnet die Herborner Pumpenfabrik auch für den Abwassertransport verantwortlich. Die UNIPUMP dient zur Schlammwasserentsorgung der Filteranlagen. Im Außenbereich sind drei UNIBAD-Pumpen im Einsatz. Sie sorgen für das Spülen und Reinigen des Badewassers, wenn die Innenanlagen geleert und abgepumpt werden müssen. Parallel geschaltet pumpen sie mit einer Leistung von bis zu 504 Kubikmetern/h und einer Förderhöhe von 15 Metern das Wasser in ein außen liegendes Reservebecken und in den Löschteich.

Kurze Bauzeit, kurze Lieferzeiten

Die Bauzeit der gesamten Anlage betrug nur 54 Wochen. Ein erstaunlich kurze Zeit, die nur eingehalten werden konnte, weil alle Maßnahmen exakt ineinander griffen und der Zeitplan stabsgetreu eingehalten wurde. Auch für die Zulieferer war das „Just in time“-Geschäft eine große Herausforderung. Innerhalb von 5 Wochen wurden die 31 Pumpen bei der Herborner Pumpenfabrik eingesteuert, gebaut und anschließend geliefert. Für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten muss die Serviceabteilung des Unternehmens rund um die Uhr erreichbar und in kurzer Zeit vor Ort verfügbar sein. Eine Auflage, die für das hessische Unternehmen kein Problem darstellt. Verfügt man doch in der Nähe, in Halle (Saale), über eine entsprechende Dependance.

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