Betriebs- und Regenwassernutzung verstärkt zur Energieeinsparung und Reduzierung von CO2 Emissionen nutzen

27.03.2014

Der Weltwassertag wird seit 1993 auf Initiative der Vereinten Nationen am 22. März begangen. Er macht auf die Bedeutung von sauberem Wasser aufmerksam und wirbt für den verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource.

Betriebs- und Regenwassernutzung verstärkt zur Energieeinsparung und Reduzierung von CO2 Emissionen nutzen

Betriebs- und Regenwassernutzung verstärkt zur Energieeinsparung und Reduzierung von CO2 Emissionen nutzen (Foto: fbr)

Alle Staaten sind aufgefordert, diesen Tag der Umsetzung der UN-Empfehlungen zu widmen und konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebne durchzuführen. Der Weltwassertag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Energie“ – beide Themen sind eng miteinander verknüpft.

Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V. (fbr) sieht dabei sowohl die Klimatisierung von Gebäuden mit Hilfe der Regenwassernutzung als auch die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser als die zentralen Elemente in ihrem Wirkungsbereich.

Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. (fbr) fordert deshalb die zuständigen Bundes- und Landesbehörden auf, die bestehenden Richtlinien, Bauvorschriften und Gesetze so zu ändern, dass generell in Gebäuden, neben der Trinkwasserinstallation ein separates Sammel- und Verteilleitungsnetz für die Betriebswassernutzung einzubauen ist. Dies ermöglicht es, die Energie aus erwärmtem Grauwasser für die Energieversorgung von Gebäuden zu nutzen. Gleichzeitig sollte eine weitergehende Nutzung von Regenwasser für die Gebäudeklimatisierung vorgesehen werden.

Mit Betriebs- und Regenwasser Energie einsparen

Der Energieverbrauch für die Kühlung von industriellen Prozessen und Gebäuden wird weiter mit hoher Dynamik steigen und sich bis 2020 mehr als verdoppeln. Bei der Verwendung von fossilen Energieträgern bedeutet dies, ein weiteres Ansteigen des klimaschädigenden Treibhausgases CO2. Diese Entwicklung steht klar im Widerspruch zu den klimapolitischen Zielen der Bundesregierung. Abhilfe kann hier der vermehrte Einsatz von regenwassergespeisten Kühl- und Klimatisierungssystemen schaffen mit denen der Energieverbrauch im Vergleich zur konventionellen Klimatisierung deutlich gesenkt werden kann. Zusätzlich zur energetischen Effizienz können in Gewerbe- und Industrieeinrichtungen mit Hilfe einer weitergehenden Nutzung von Regenwasser, Betriebsabläufe optimiert und Betriebsmittel sowie Kosten eingespart werden.

Wärmerückgewinnung aus Grauwasser

In industriellen Betriebsabläufen hat sich die Rückgewinnung von Wärme aus Prozess- oder Abwasser bereits seit Jahrzehnten bewährt. Neu dagegen ist die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser in Wohngebäuden, einem Teilstrom des häuslichen Abwassers. „Im Vergleich zur Wärmerückgewinnung aus kommunalem Abwasserkanälen ist die dezentrale Wärmerückgewinnung im Gebäude - das zeigen die Ergebnisse seines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts etwa 15-fach energieeffizienter,“ sagt Erwin Nolde, Vorstandsmitglied der fbr. Wesentlicher Vorteil ist dabei die Nutzung der Wärme unmittelbar am Entstehungsort und gleichzeitig wird durch die Behandlung des Grauwassers hochwertiges Betriebswasser erzeugt, was die Wasserkosten um mehr als 30 Prozent senken kann. „Aus 1000 Liter Grauwasser lassen sich mit wenig Aufwand im Durchschnitt 10 bis 15 Kilowattstunden Wärmenergie gewinnen. In dem Berliner Pilotprojekt werden dadurch jährlich mehr als 3 Tonnen CO2 eingespart“, so Erwin Nolde.

Die fbr setzt sich seit ihrer Gründung 1995 für die Förderung der Betriebs- und Regenwassernutzung, die Einsparung von Trinkwasser und die Reduzierung von Abwasser ein, damit unter anderem Toiletten nicht länger mit aufwendig aufbereitetem Trinkwasser gespült werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Erhaltung des natürlichen Wasserhaushaltes.

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