Atlas Copco verbucht 2016 Rekord-Auftragseingänge
Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco berichtet von einem weiteren Rekordjahr: 2016 gingen Aufträge im historischen Höchstwert von knapp 103 Milliarden Schwedischen Kronen (SEK) ein – 6 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Umsatz legte in Landeswährung um gut 2 Prozent zu auf weltweit 101 Mrd. SEK (11 Mrd. Euro).
Die Zahlen sind mit 2015 nicht direkt vergleichbar; hinzu kommen 2,9 Mrd. SEK (309 Millionen Euro), die das Geschäft mit Straßenfertigern der Marke Dynapac erlöste. Diesen Geschäftsbereich veräußert Atlas Copco gerade an die französische Fayat-Gruppe, weshalb der Konzern die Werte bereits separat berichtet; der Verkauf soll im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden.
Atlas Copco fertigt und vertreibt Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, Bau- und Bergbauausrüstungen sowie Industriewerkzeuge und Montagesysteme. In Deutschland waren Ende des Jahres unter dem Dach zweier Holdings (Atlas Copco Holding GmbH und Atlas Copco Deutschland GmbH) in knapp 20 Gesellschaften 3803 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 104 Auszubildende.
Zum Jahresende 2016 beschäftigte die Atlas-Copco-Gruppe weltweit 44695 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Betriebsgewinn lag mit 19,8 Mrd. SEK auf Vorjahreshöhe, ebenso wie der Gewinn vor Steuern (18,8 Mrd. SEK).
Besonders positiv war das Bild 2016 im Konzernbereich Kompressortechnik. Sowohl kleine als auch große Kompressoren erfreuten sich reger Nachfrage. Sehr kräftig legte die Vakuumtechnik zu. Hier hatte Atlas Copco im vergangenen Jahr unter anderem den Hersteller Oerlikon Leybold Vacuum übernommen (der inzwischen zur Leybold GmbH mit Sitz in Köln umfirmierte). Die 2015 schwache Nachfrage nach Maschinen für die Segmente Öl und Gas (zum Beispiel Turboexpander und Generatoren, wie sie bei Atlas Copco Energas in Köln gefertigt werden) erholte sich zuletzt etwas.
Hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie
Weiterhin gut entwickelte sich auch das Geschäft mit Industriewerkzeugen, Montagesystemen, Klebe- und Dosiertechnik sowie Stanznietsystemen, die im Konzernbereich Industrietechnik gebündelt sind. In Deutschland gehören hierzu unter anderem die Atlas Copco Tools Central Europe GmbH mit Sitz in Essen (Montagesysteme, Elektro-, Druckluft- und Hydraulikwerkzeuge, Industriedienstleistungen, Kalibrierungen), die SCA Schucker GmbH & Co. KG im badischen Bretten (Klebe- und Dosiertechnik) sowie die in Herford ansässige Henrob GmbH (Stanznietsysteme). Der Konzernbereich profitierte weltweit von Investitionen der Automobilindustrie, insbesondere in Europa und Asien. Auch die Elektronikindustrie, Hersteller von Off-Road-Fahrzeugen und die Energiebranche stützten das Wachstum.
Der Umsatz mit Ausrüstungen für den Bau sowie Straßen-, Tunnel- und Bergbau fiel im Gesamtjahr 2016 weiter zurück, wobei sich das Geschäft im Schlussquartal deutlich erholte. Straßenfertigungsmaschinen wird Atlas Copco nach dem Verkauf des entsprechenden Geschäftsbereichs künftig nicht mehr anbieten. Hiervon ist unter anderem das Werk der Atlas Copco Road Construction GmbH („Dynapac“) in Wardenburg betroffen. In diesem Segment sei es auf absehbare Zeit nicht möglich, im Wettbewerbsfeld weltweit Nummer eins oder zwei zu werden, begründet der Konzern. Doch genau diesen Anspruch hatte Atlas Copco seit langer Zeit für alle seine Aktivitäten wiederholt formuliert.
Quelle: Atlas Copco Holding GmbH