ANDRITZ steigert Umsatz und Ergebnis im 1. Halbjahr 2023 deutlich
Bildquelle: ANDRITZ AG
Bei stabilem Auftragseingang lag der Auftragsstand Ende Juni 2023 sechs Prozent über dem Niveau zum Jahresende 2022. ANDRITZ rechnet auch für das Gesamtjahr 2023 mit einer deutlichen Steigerung des Umsatzes und des Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr.
Wichtiger Wachstumstreiber bleiben die Produkte zur nachhaltigen Transformation auf Kundenseite. ANDRITZ hat im zweiten Quartal den Auftrag für das Wasserkraftwerk Luang Prabang in Laos verbucht. Zudem ist dem Unternehmen in Finnland der Einstieg in das Geschäft mit Großanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff gelungen.
Vorstandsvorsitzender Schönbeck: Robustes Geschäft trotz schwieriger Rahmenbedingungen
ANDRITZ-Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Schönbeck erklärte: „Der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr war positiv. Trotz der schwächer werdenden Konjunktur und der steigenden Zinsen hat sich unsere Projektaktivität auf einem guten Niveau behauptet. Wir gehen nicht von einer konjunkturellen Trendwende im zweiten Halbjahr aus. Für unsere grünen Produkte rechnen wir aber weiterhin mit einer stabilen Nachfrage.“
Die wesentlichen Finanzkennzahlen im Überblick:
- Im 2. Quartal 2023 entwickelte sich der Auftragseingang mit 2.292,3 MEUR sehr erfreulich (+5,2% vs. Q2 2022: 2.179,0 MEUR). Vor allem der Geschäftsbereich Hydro konnte den Auftragseingang aufgrund der Verbuchung eines Großauftrags in Asien deutlich steigern. Der Auftragseingang der ANDRITZ-GRUPPE im 1. Halbjahr 2023 betrug 4.712,5 MEUR und lag damit nahezu auf dem hohen Niveau des Vorjahresvergleichswerts (-1,2% vs. H1 2022: 4.767,6 MEUR).
- Der Auftragsstand per 30. Juni 2023 betrug 10.569,0 MEUR und erhöhte sich um 5,9% gegenüber Ultimo 2022 (9.976,5 MEUR).
- Der Umsatz im 2. Quartal 2023 erhöhte sich im Quartalsvergleich um 19,9% auf 2.146,4 MEUR (Q2 2022: 1.790,1 MEUR). Alle vier Geschäftsbereiche verzeichneten einen – zum Teil deutlichen – Umsatzanstieg. Der Umsatz der ANDRITZ-GRUPPE im 1. Halbjahr 2023 betrug 4.109,0 MEUR und erhöhte sich um 23,9% gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum (H1 2022: 3.317,0 MEUR).
- Das EBITA im 2. Quartal 2023 betrug 174,1 MEUR und lag damit deutlich über dem Vorjahresvergleichsquartal (+15,4% versus Q2 2022: 150,9 MEUR). Vor allem die Geschäftsbereiche Pulp & Paper, Hydro und Metals konnten das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich erhöhen. Die Rentabilität (EBITA-Marge) betrug 8,1% (Q2 2022: 8,4%). Das EBITA der ANDRITZ-GRUPPE im 1. Halbjahr 2023 erhöhte sich im Gleichschritt mit dem Umsatz und erreichte mit 332,6 MEUR ein sehr erfreuliches Niveau (+21,7% vs. H1 2022: 273,2 MEUR). Die EBITA-Marge lag wieder auf einem sehr soliden Niveau von 8,1% (H1 2022: 8,2%).
- Das Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) erhöhte sich im 2. Quartal 2023 deutlich auf 122,3 MEUR (Q2 2022: 95,7 MEUR). Im 1. Halbjahr 2023 betrug das Konzernergebnis (nach Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) 226,8 MEUR (H1 2022: 167,2 MEUR).
ANDRITZ bekräftigt nach dem erfolgreichen ersten Halbjahr den bereits veröffentlichten Ausblick für das Gesamtjahr 2023. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis werden im Gesamtjahr deutlich über dem Niveau von 2022 liegen.
Großauftrag aus Laos für Wasserkraftwerk Luang Prabang
Im südostasiatischen Staat Laos konnte sich ANDRITZ erneut als Lieferant für ein großes Wasserkraftwerk durchsetzen und den erhaltenen Auftrag im zweiten Quartal 2023 verbuchen. Auftraggeber ist der thailändische Bau- und Energiekonzern CH. Karnchang Co. Ltd. Das Wasserkraftwerk in Luang Prabang am Mekong-Fluss ist mit einer Kapazität von 1.470 MW geplant. Die Anlage ist damit die größte ihrer Art in Laos und zugleich eines der größten Wasserkraftwerke, das ANDRITZ jemals ausgestattet hat. Die hochmodernen Turbinen-Generator-Einheiten der Anlage verfügen über ölreduzierte Turbinenlaufräder und ein fischfreundliches Design. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2029 vorgesehen.
Erfolgreicher Einstieg im Bereich grüner Wasserstoff
Für den Standort Kristinestad in Finnland wird ANDRITZ das Front-End-Engineering-Design (FEED) für eine Großanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff entwickeln. Auftraggeber ist Koppö Energia, ein Joint Venture von Prime Capital, Frankfurt (75%), und CPC Finland Oy, Helsinki (25%). Auf der Basis der FEED-Studie will Koppö Energia Anfang 2024 über die Beauftragung zum Engineering und Bau der Anlage mit einer Kapazität von 200 MW entscheiden. „Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die strategische Entwicklung von ANDRITZ“, sagte Vorstandsvorsitzender Schönbeck. „Grüner Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der weltweiten Industrieproduktion spielen.“
Übernahme von Dan-Web stärkt Geschäft bei Nonwovens
Mit der Übernahme der dänischen Dan-Web-Gruppe hat ANDRITZ im ersten Halbjahr sein Produktangebot im Bereich Nonwoven ausgebaut. Das Unternehmen baut sogenannte Airlaid-Anlagen für Vliesstoffe und trockengeformte Strukturteile aus Zellstoff wie Kaffeebecher und Einweggeschirr. ANDRITZ sieht großes Potential für solche Anwendungen zur Plastikvermeidung im Massenkonsum.
Quelle: ANDRITZ AG