Umweltbelastung durch Weichmacher in Aufwuchsträgern für die biologische Wasser- und Abwasserreinigung

06.12.2013

Die MBBR-Technologie gewinnt in der biologischen Wasser- und Abwasserreinigung zunehmend an Bedeutung. Unter Verwendung von für die Ansiedlung von Organismen vorgesehenen Aufwuchsträgern aus Kunststoff sind Leistungssteigerungen der Anlagen mit hohen Umsatzraten möglich.

Umweltbelastung durch Weichmacher in Aufwuchsträgern für die biologische Wasser- und Abwasserreinigung

Mutag BioChip revolutioniert die biologische Abwasserreinigung (Foto: Multi Umwelttechnologie)

Unter anderem werden diese Biofilm-Träger auch in der Aquakultur zur Stickstoffoxidation und -elimination verwendet. Jedoch gelangen Abrieb, Zerfallsprodukte und freigesetzte Stoffe von diesen Trägern in den Wasserkreislauf, werden direkt von den Fischen aufgenommen oder gelangen in Flüsse, Seen, Weltmeere und folglich in die Nahrungskette der Menschen.

Undefinierte Kunststoffe, vermehrt unbekannter Herkunft, z.B. aus Regranulaten, können Bisphenol A und Phthalate freisetzen, die krebserregend und hormonell wirken können. Biologen konnten bereits diese Inhaltsstoffe im menschlichen Blut und als Ablagerungen in den Organen feststellen.

Als problematisch an niedermolekularen Phthalaten (Phthalsäureester) erweist sich außerdem, dass - wie nachgewiesen wurde - sich ihre Giftigkeit im Gemisch mit anderen Substanzen potenziert. Außerdem stehen sie in Verdacht Diabetes zu verursachen.

Ohne Weichmacher würden definierte Hohlkörper für die Wasserreinigung (Aufwuchsträger, Plastikrädchen) aus spröden Kunststoffen mangels Elastizität zerbrechen. Der Weichmacher verschiebt den thermoplastischen Bereich hin zu niedrigeren Temperaturen, so dass also im Bereich der Einsatz-Temperatur der Kunststoff die gewünschten "elastischeren" Eigenschaften aufweist.

Bisphenol A (BPA) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Diphenylmethan-Derivate und einem der Bisphenole und wird als Antioxidans in Weichmachern verwendet. Das A steht für Aceton. Bisphenol A wird aus zwei Äquivalenten Phenol und einem Äquivalent Aceton hergestellt. BPA kann offensichtlich den Hormonhaushalt beeinflussen sowie Enzyme und Transportproteine in ihrer Funktion beeinträchtigen. Durch Experimente an Gewebeproben von Mäusen und Menschen konnte in einer Studie festgestellt werden, dass BPA für die Zellfunktion wichtige Kalzium-Kanäle in der Zellmembran irreversibel blockiert.

Umweltbelastung durch Weichmacher muss in der biologischen Wassereinigung und insbesondere in der Aquakultur nicht sein. Für die biologische Wasser- und Abwasserreinigung ist der Mutag BioChip als Hochleistungsträger von der Multi Umwelttechnologie entwickelt worden, der neben einer Vielzahl an Vorteilen gegenüber den konventionellen Aufwuchskörpern (Hohlkörper, Plastik-rädchen, Waffel-Chips) besonders in der Materialqualität durch die poröse Struktur optimiert ist und derartige Weichmacher mit den negativen Nebenerscheinungen nicht enthält.

Mutag BioChips sind vollkommen frei von Phthalaten oder anderen Weichmachern; auch Bisphenol A oder andere aromatische Verbindungen sind nicht enthalten. Sie bestehen aus Polyethylen (Neuware; kein Regranulat, anorganischen Füllern, geringen Mengen Monoester der Glycerinsäure (hergestellt aus Kokosfett, absolut unbedenklich), Zitronensäure und Soda Na2CO3.

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