Sulzer H1 2022 – Deutlicher Anstieg der Bestellungen bei anhaltender Wachstumsdynamik

18.08.2022
CEO Frederic Lalanne: "Wir bewegten uns in einem schwierigen Marktumfeld, das von geopolitischen Unsicherheiten und Inflationsdruck geprägt war.
Sulzer H1 2022 – Deutlicher Anstieg der Bestellungen bei anhaltender Wachstumsdynamik

Bildquelle: Sulzer Ltd.

Dank unseres diversifizierten Produktportfolios, einer starken operativen Umsetzung und eines strikten Kostenmanagements ist es uns gelungen, die operative Profitabilität weiter zu steigern. Mit unserem soliden Auftragsbestand sind wir gut aufgestellt, um die anhaltende Dynamik zu nutzen, unser profitables Wachstum fortzusetzen und unsere Jahresprognose ein weiteres Mal zu erreichen.”

Höherer Bestellungseingang in allen drei Divisionen
Der Bestellungseingang stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 11.4% auf CHF 1'734.1 Millionen, gestützt auf ein organisches Wachstum von 10.9% und CHF 7.0 Millionen aus Akquisitionen. Die Währungsumrechnungseffekte wirkten sich mit CHF 5.9 Millionen positiv auf den Bestellungseingang aus. Die Bruttomarge des Bestellungseingangs ist von 33.1% auf 32.8% leicht zurückgegangen.

Flow Equipment konnte in allen Segmenten einen zweistelligen Zuwachs verzeichnen, was zu einem Anstieg von 14.0% (13.1% organisch) in der Division führte. Die Bestellungen im Energiesektor stiegen dank der guten Marktdynamik und einer niedrigen Vergleichsbasis für das erste Halbjahr des vergangenen Jahres um 20.7%. Im Industriesegment legten die Bestellungen ebenfalls deutlich um 12.7% zu, wie auch im Marktsegment Wasser, das einen Anstieg des Wachstums von 10.4% (8.2% organisch) verzeichnete.

Der Bestellungseingang im Bereich Services wuchs um 2.7%, wobei das organische Wachstum von 2.4 % den grössten Teil dazu beitrug. Ein starker Leistungsausweis in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der Region Asien-Pazifik konnte den Rückgang in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA), wo der Rückzug aus dem russischen Markt den Bestellungenseingang beeinträchtig hat , deutlich kompensieren.

Bei Chemtech nahm der Bestellungseingang um 20.8% zu, unterstützt durch eine starke Wirtschaftsdynamik in allen Regionen und eine kontinuierlich wachsende Nachfrage im Segment Renewables (12.0% der Bestellungen der Division).

Sulzer startet in die zweite Jahreshälfte 2022 mit einem hohen Auftragsbestand von CHF 1'896.2 Millionen (31. Dezember 2021: CHF 1'724.1 Millionen). Die negativen Währungsumrechnungseffekte beliefen sich insgesamt auf CHF 12.2 Millionen.

Stabile Umsätze in einem schwierigen Umfeld
Der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 0.9% zu und belief sich auf CHF 1'516.8 Millionen. Akquisitionen trugen mit CHF 4.6 Millionen zum organischen Wachstum von 0.6% bei und die positiven Währungsumrechnungseffekte beliefen sich auf CHF 8.3 Millionen.

Der Umsatz der Division Flow Equipment fiel um 4.4% (5.1% organisch). Der Rückgang im Energiegeschäft (-10.9%) war vorauszusehen, da dieses Segment mit einem niedrigen Auftragsbestand in das Jahr gestartet war. Im Industriesegment ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 2.5% zurück. Die CHF 4.5 Millionen aus Akquisitionen trugen zu einem Umsatzwachstum von 0.6% im Wassersegment bei (1.4% Rückgang organisch).

In der Division Services stiegen die Umsätze in der Region Nord-, Mittel- und Südamerika stark an und konnten die Rückgänge in den Regionen EMEA und Asien-Pazifik mehr als ausgleichen. Trotz dieser Beeinträchtigungen legte der Umsatz in der Division Services im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 2.8% zu (2.4% organisch).

Bei Chemtech stiegen die Umsätze deutlich um 9.2% (9.8% organisch, belastet durch eine Veräusserung in Brasilien), was auf eine starke Umsetzung und intensive Bemühungen zur Bewältigung der coronabedingten Lockdowns in China zurückzuführen ist.

Operationelle Profitabilität steigt auf 9.0%
Der operationelle Gewinn belief sich auf CHF 135.8 Millionen (ohne Berücksichtigung der Auswirkungen von Wertberichtigungen) im Vergleich zu CHF 127.6 Millionen im ersten Halbjahr 2021, ein Anstieg von 4.9%. Ein besserer Geschäftsmix wurde durch Kostenmassnahmen im Energiegeschäft und fortgesetzter Ausgabendisziplin weiter unterstützt.

Sulzer erzielte eine operationelle Profitabilität aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 9.0% (H1 2021: 8.5 %) Während die operationelle Profitabilität in der Division Services stagnierte, verbesserten sich sowohl Flow Equipment als auch Chemtech im Vergleich zum Vorjahr:

  • Flow Equipment stieg auf 5.3%, gegenüber 5.0% im ersten Halbjahr 2021
  • Services liegt bei 13.3%, nach 13.4% im ersten Halbjahr 2021
  • Chemtech verbesserte die Profitabilität auf 9.9%, im Vergleich zu 9.1% in der ersten Hälfte des Jahres 2021

Negatives EBIT durch Abschreibungen in Russland und Polen
Sulzer verzeichnete Einmalaufwendungen in Höhe von CHF 141.4 Millionen. Darunter fallen insbesondere Abschreibungen in Höhe von CHF 132.5 Millionen auf Ebene des EBIT im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft und den Schliessungen der Standorte in Polen. Das EBIT belief sich infolgedessen auf CHF -25.5 Millionen, gegenüber CHF 97.4 Millionen im ersten Halbjahr 2021. Die Umsatzrendite (ROS) lag bei -1.7%, verglichen mit 6.5% am 30. Juni 2021. Ohne die Abschreibungen in Russland und Polen hätte das EBIT CHF 107 Mio. betragen (+10% verglichen mit der Vorjahresperiode) und die Umsatzrendite wäre über dem Wert für das erste Halbjahr 2021 gelegen.

Free Cash Flow durch Einschränkungen in der internationalen Lieferkette beeinträchtigt
Der Free Cash Flow belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf minus CHF 78.2 Millionen, ein deutlicher Rückgang gegenüber CHF 117.1 Millionen im Vorjahreszeitraum, in dem noch die später ausgegliederte Division APS (CHF 33.6 Millionen) enthalten war. Neben dem geringeren Nettogewinn ist dies auf einen höheren Bedarf an Umlaufvermögen und durch anhaltende Schwierigkeiten im globalen Lieferumfeld zurückzuführen.

Ausblick 2022
Es wird trotz der bestehenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten sowie der erhöhten Volatilität mit einer anhaltenden Wachstumsdynamik in den Märkten gerechnet. Sulzer bestätigt die Jahresprognose. Für das Gesamtjahr 2022 wird gegenüber dem Vorjahr mit einen Anstieg der Bestellungen um organisch 3 bis 5 %, ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 % (ohne Einbezug der Auswirkungen des Ausstiegs aus dem russischen Markt) und eine weitere Verbesserung der operationellen Profitabilität auf nahezu 10 % des Umsatzes erwartet.

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