Rückstaulösungen von ACO Passavant
Die öffentliche Kanalisation ist für eine bestimmte Regenmenge ausgelegt, die auf langjährigen Messungen und statistischen Auswertungen beruht. Fallen Niederschlagsmengen unerwartet hoch aus, sind die Misch- und Regenwasserkanäle nicht selten überlastet, meldet ACO Passavant Gebäudeentwässerung.
Die Folge: Das Abwasser sucht sich einen anderen Weg und dringt über das Rohrleitungssystem bzw. alle ungesicherten Öffnungen wie Bodenabläufe oder WCs in den Bereich der Grundstücksentwässerung ein - so lange, bis sich dort die gleiche Wasserspiegelhöhe einstellt wie im öffentlichen Kanal.
Für die Rückstaugefährdung von Grundstücksbereichen ergibt sich daraus eine bestimmte Höhe, unter der besondere Maßnahmen gegen das Zurückdrücken von Kanal-Abwasser in die angeschlos-senen Leitungen zu treffen sind. Diese Höhe wird Rückstauebene genannt. Nach DIN EN 12056-1 und DIN 1986-100 gilt als maßgebende Rückstauebene die Höhe der Straßenoberkante über der Anschlussstelle der Grundstücksentwässerungsleitung an die öffentliche Kanalisation, wenn keine anderen Angaben vorliegen. Wie das Philippsthaler Unternehmen weiter erklärt, müssen alle Räume oder Flächen unterhalb dieser Ebene, die mit Entwässerungs- bzw. Sanitärgegenständen ausgestattet sind, wirkungsvoll gegen Rückstau aus der öffentlichen Kanalisation gesichert werden - und zwar individuell vom Hausbesitzer. Entstehen Schäden, können die Kommunen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, denn Rückstauschutz ist Eigentümersache und damit ein wichtiger (Gewährleistungs-) Fall auch oder gerade für Architekten, Planer und Installateure.
Der Spezialist für Gebäudeentwässerung hat das selbst für Experten sehr komplexe Thema jetzt in einer Checkliste zusammengefasst. Danach wird der erforderliche Schutz gegen Rückstau je nach Lage der Ablaufstelle zum Kanal, ihrer Nutzung und der Art des Abwassers ermittelt und durch den Einbau von Passiv- bzw. Aktiv-Rückstausicherungen erzielt:
Passiv schützen
Hat die Ablaufstelle ein Gefälle zum öffentlichen Kanal, setzt man je nach Art des Abwassers automa-tische Rückstausicherungsanlagen gemäß DIN 19578 und DIN EN 13564 bei fäkalienhaltigem Ab-wasser bzw. Rückstauverschlüsse gemäß DIN 1997 und DIN EN 13564 bei fäkalienfreiem Abwasser ein. Voraussetzung dafür ist, dass während eines Rückstaus auf die Entwässerung über diese Ablauf-stellen verzichtet werden kann. Das trifft zum Beispiel auf Waschküchen, Keller- oder Hobbyräume zu. Um sie gegen das unliebsame Nass zu schützen, empfiehlt ACO Passavant u. a. den Einbau des wartungs- und bedienfreundlichen Modells JUNIOR® K mit integriertem Rückstauverschluss. Der Bo-denablauf aus Kunststoff verfügt serienmäßig über einen seitlichen Zulauf zum Anschluss an alle gän-gigen Abflussrohre. Geruchsverschluss und Rückstaueinheit sind getrennt. Ein leicht herausnehmba-rer Rost mit Griffmulde und schnell demontierbare Einbauteile sowie ein teleskopisch verstellbares Aufsatzstück mit Auszugsbegrenzung zählen ebenfalls zu den Pluspunkten der Baureihe für den pas-siven Schutz gegen Rückstau, so der Hersteller.
Aktive Sicherung
Kann während des Rückstaus nicht auf die Entwässerung verzichtet werden, oder liegen die Ablauf-stellen tiefer als der öffentliche Kanal, werden Abwasserhebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser oder aber Fäkalienhebeanlagen eingesetzt wie die MULI®-STAR. Die aktiv vor Rückstau sichernde Klein-hebeanlage ist auf die Entwässerung von Einfamilienhäusern (Typ „mono“) bzw. als Doppelanlage auf die Entwässerung von Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden (Typ „duo“) spezialisiert. Wie es wei-ter heißt, eignet sie sich besonders für die Förderung von fäkalienhaltigem Schmutzwasser mit Dick-stoffen aus Toiletten-, Wasch- und Duschräumen unterhalb der Rückstauebene. Die Baureihe wird frei und damit kostengünstig aufgestellt und kann eine Förderhöhe von 1,5 bis 6 Meter überbrücken. Die Fördermenge beträgt dabei 47 bis 16,9 Kubikmeter pro Stunde.
Infos und Service
Mit den mit MULI®-STAR insgesamt 16 Anlagen für die Aktiv-Rückstausicherung sowie den sechs verschiedenen Rückstauverschlüssen für die Passiv-Rückstausicherung bietet ACO Passavant Gebäudeentwässerung nach eigenen Angaben eine breite Produktpalette für anwendergerechte und praxisorientierte Problemlösungen. Interessierte Architekten, Planer und Installateure können eine entsprechende Beratungshilfe unter der Faxnummer 06620/77-78 abrufen.
Quelle: ACO Passavant GmbH