Einsparung für Stadtwerke: Tauchmotorpumpen fördern störungsfrei bei erheblicher Schmutzfracht

02.11.2021
Die Stadtwerke Wesel GmbH unterhält ein weit verzweigtes Netzwerk an Pumpwerken zur Abwasserförderung sowie zur Aufbereitung in der Kläranlage. Jedoch lässt sich das Medium immer schwieriger pumpen, da Feststoffe wie Fasern und Feuchttücher zu Verzopfungen führen, wodurch die Aggregate blockieren.
Einsparung für Stadtwerke: Tauchmotorpumpen fördern störungsfrei bei erheblicher Schmutzfracht

Da die Einsatzbedingungen an den verschiedenen Standorten nicht identisch sind, ließen sich die Stadtwerke bei der Beauftragung ebenso wie bei der Installation umfänglich von Landia beraten. Das Betriebspersonal wird stark entlastet, da es nun lediglich Ölkontrollen durchführen oder in Ausnahmefällen kleine Störungen beheben muss, anstatt einmal wöchentlich die komplette Pumpe zu reinigen. (Bildquelle: Stadtwerke Wesel GmbH)

Viele der bisherigen Kreiselpumpen mussten deshalb wöchentlich gezogen, teilweise demontiert und aufwändig gereinigt werden. 2018 hatten sich die Stadtwerke schließlich im Rahmen von Sanierungs- und Neubauarbeiten von Abwasserpumpwerken auf die Suche nach Alternativen begeben. Aufgrund von Empfehlungen stießen die Versorger auf die Chopperpumpen der Landia GmbH. Im Vergleich zu anderen Schneidwerkspumpen ist das Messersystem bei diesen Aggregaten klar von Pumpengehäuse und Laufrad getrennt. Dadurch werden grobe Feststoffe vor dem Eintreten in das Gehäuse zerkleinert und weder dahinterliegende Komponenten noch nachfolgende Leitungen verstopfen. Aufgrund der guten Performance an einem ersten Pumpwerk haben die Stadtwerke mittlerweile zahlreiche Landia-Pumpen im Einsatz: Mehrere Modelle der Reihe DG-I in Abwasserhebeanlagen sowie zwei MPTK in der Kläranlange, die Ende des Jahres in Betrieb gehen sollen. Die Aggregate laufen störungsfrei und wöchentliche Wartungsgänge gehören der Vergangenheit an.

Über 27.000 Haushalte und dazu der größte Campingplatz Deutschlands tragen zur jährlich anfallenden Abwassermenge bei, welche die Stadtwerke Wesel über ein verzweigtes Abwassernetz zur Aufbereitung in die Kläranlage befördern. Die Stadt Wesel sowie die benachbarten Ortschaften liegen jedoch in einer sehr flachen Region der Bundesrepublik direkt am Rhein. Aufgrund der fehlenden natürlichen Gefälle dienen Pumpwerke an verschiedenen Standorten dazu, das Abwasser gezielt von einem Kanal zum nächst höherliegenden Kanal zu fördern. In den Abwasserhebeanlagen kamen bisher Kreiselpumpen mit Freistromrad zum Einsatz. Diese waren allerdings störanfällig, da sie durch die verstärkt auftretenden Fest- und Faserstoffe im Abwasser blockierten. „Vor allem Hygieneartikelreste oder Feuchttücher in Kombination mit dem sparsamen Wasserverbrauch vieler Haushalte machten uns das Leben zunehmend schwer“, berichtet Peter Kleinert, Kanalnetzmeister Netze Abwasser bei den Stadtwerken Wesel. „Diese reißfesten Fasern lösen sich im Wasser nicht auf, sondern verknoten und bilden mit anderen Substanzen, die in die Kanalisation gespült werden, größere Verzopfungen – Rohre, Pumpen und Überläufe verstopfen.“ Für den Kanalnetzmeister und sein Team bedeutete dies wöchentliche Wartungsfahrten zu den Pumpwerken. Die Aggregate mussten aufwändig gezogen, teilzerlegt und die Verstopfungen beseitigt werden. Die Verschmutzungen waren stellenweise so intensiv, dass sie sich kaum noch aus dem Gehäuse entfernen ließen.

Aufgrund von Referenzen und Kontakten aus einer Kanalnachbarschaft stießen die Verantwortlichen auf die Chopperpumpen der Landia GmbH. 2018 wurde dann im Rahmen von Ertüchtigungsmaßnahmen der Entschluss gefasst, ein erstes Pumpwerk mit einem neuen Aggregat auszustatten. Die gute, wartungsarme Performance der dort eingesetzten Tauchmotorpumpe DG-I veranlasste den Versorger bereits ein Jahr später dazu, die alten Aggregate in zwei weiteren Pumpwerken durch Landia-Modelle auszutauschen. „Da unsere Pumpen oft in aggressiven Umgebungen eingesetzt werden, sind sie von vornherein auf harte Betriebsbedingungen ausgelegt, sodass sie über eine lange Laufzeit zuverlässig arbeiten“, bestätigt Cord Cassens, Geschäftsführer der Landia GmbH.

Externes Schneidwerk beugt Verstopfung von Gehäuse und Laufrad vor
Die DG-I-Pumpe wurde speziell für die Förderung von stark verunreinigten Flüssigkeiten sowie Medien mit hohem Feststoffgehalt entwickelt. Die Aggregate sind am Einlauf mit einem Messersystem ausgestattet, das von Pumpengehäuse und Laufrad getrennt ist. Feststoffe werden mithilfe der sechs verschleißfesten Stahlmesser, die sich bei Bedarf auch auswechseln lassen, noch vor Eintreten in die Pumpe zerteilt. „Die Aggregate laufen auf Anforderung, d.h. eine Niveaumessung erfasst den Füllstand des Mediums in der Pumpstation und die Anlage nimmt den Betrieb nur auf, wenn ein vorher festgelegter Wert erreicht wird“, erläutert Jan-Derk Schanzmann, stellvertretender Kanalmeister bei den Stadtwerken Wesel. In Kombination mit einer entsprechend hohen Drehzahl zerkleinert das Schneidwerk dann ähnlich einem Häcksler schnell und effizient alles, was die Pumpe blockieren könnte. „Dadurch bleibt die Einsaugöffnung frei, eine Verstopfung ist so gut wie ausgeschlossen und das Innere wird vor Verschleiß oder einer Beschädigung durch Fremdkörper geschützt“, ergänzt Cassens. Im Flügelrad selbst sorgt eine Leitspur dafür, dass nichts stecken bleibt.

Da die Einsatzbedingungen an den verschiedenen Standorten nicht identisch sind, ließen sich die Stadtwerke bei der Beauftragung ebenso wie bei der Installation umfänglich von Landia beraten. „Aufgrund des langen Fließweges braucht man genügend Kraft und es muss sichergestellt sein, dass die Leistung direkt abgerufen werden kann“, so Schanzmann. Deshalb sind je nach Standortanforderungen DG-I mit einer Leistung von 5,5 kW und 7,5 kW installiert. „Landia hat uns auch bei der Montage und nach ersten Testläufen tatkräftig unterstützt, etwa in Bezug auf die Einstellung der Messer und der Spaltmaße“, fügt Kleinert hinzu. Dank dieser guten Zusammenarbeit laufen die Pumpen effizient und störungsfrei. Anstatt die Aggregate nun einmal in der Woche warten zu müssen, überprüft ein Landia-Techniker lediglich im Rahmen eines Wartungsvertrages einmal jährlich das Aggregat und das Schneidwerk.

Kläranlage nutzt MPTK-I bei der Schlammentwässerung und im Faulturm
Auch in der Kläranlage selbst haben die Feststoffe für Ausfälle und Verschleiß der Pumpen gesorgt, weshalb die Wahl für die Ertüchtigung  medienberührter Komponenten ebenfalls auf Landia fiel. Ab Ende des Jahres arbeiten zwei trockenaufgestellte MPTK-I-Pumpen als Umwälzaggregat im Faulturm sowie der Schlammentwässerung vorgelagert. „Ziel ist es, das Medium für eine bessere Aufbereitung homogener zu machen, weshalb Feststoffe möglichst stark zerkleinert werden müssen, ähnlich wie bei den Abwasserhebeanlagen“, erklärt Pascal Dahmen, zuständiger Abwassermeister für die Kläranlage Wesel. „Die Pumpen müssen dabei einiges aushalten, denn sie werden 24/7 arbeiten.“ Das externe Schneidsystem sowie die robuste, verschleißarme Bauweise der Chopperpumpen gewährleisten den störungsfreien Dauerbetrieb.

Seit der Inbetriebnahme der ersten Landia-DG-I 2018 hat sich der Pumpenhersteller als Standard für die Stadtwerke Wesel etabliert. Grund dafür ist neben der effizienten Leistung der reduzierte Wartungsaufwand. Das Betriebspersonal wird stark entlastet, da es nun lediglich Ölkontrollen durchführen oder in Ausnahmefällen kleine Störungen beheben muss, anstatt einmal wöchentlich die komplette Pumpe zu reinigen. Mittlerweile sind an vier Pumpwerken alte Geräte durch Landia-Pumpen ersetzt. „Auch zukünftig werden wir Geräte mit Schneidwerk selbst im Schmutzwasserbereich ausrüsten, da auch hier ein gestiegener Feststoffanteil festgestellt werden konnte und wir dem entgegenwirken möchten“, berichtet Henning Wagner, technischer Leiter bei den Stadtwerken Wesel. „Aufgrund der konstant positiven Ergebnisse sowie des guten Services werden wir Landia auch bei zukünftigen Modernisierungsmaßnahmen sowie Neubauten berücksichtigen beziehungsweise bereits gezielt bei der Auftragsvergabe vorgeben.“

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