Rohrleitungsdurchmesser
Zu beachten ist, dass der Rohrinnendurchmesser in Abhängigkeit vom Material und der Norm erheblich von der Nennweite abweichen kann.
Bei feststoffbeladenen Fördermedien ist oftmals ein Mindestdurchmesser vorgeschrieben, der ein Verstopfen oder Blockieren der Rohrleitung verhindern soll. So ist für fäkalienhaltiges Abwasser entsprechend EN 12056 bzw. DWA Richtlinie ein Mindestdurchmesser von DN 80 gefordert, sofern keine Pumpe mit Zerkleinerungseinrichtung zum Einsatz kommt.
Ein weiterer wichtiger Parameter ist die mittlere Strömungsgeschwindigkeit. Hierbei sind gegensätzliche Anforderungen in Einklang zu bringen:
- Bei feststoffbeladenen Medien ist eine Mindestströmungsgeschwindigkeit erforderlich, um Ablagerungen zu vermeiden. In der Abwassertechnik sind hierfür 0,7 m/s vorgeschrieben.
- Ein kleiner Rohrleitungsdurchmesser führt zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten und damit zu hohen Druckverlusten. Damit steigen die Betriebskosten der Anlage. Zudem ist die Gefahr durch Klappenschläge und Druckstöße bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten größer.
- Hohe Strömungsgeschwindigkeiten können zudem zu einer Geräuschbelästigung führen. Dies ist besonders für Installationen innerhalb von Gebäuden zu beachten.
- Ein großer Rohrleitungsdurchmesser ergibt demgegenüber höhere Investitionskosten durch den höheren Materialbedarf.
Für viele Einsatzgebiete gibt es Vorschriften oder Empfehlungen für die Dimensionierung von Rohrleitungen in nationalen oder internationalen Standards.
Folgende Werte können einen ersten Anhaltspunkt für die Dimensionierung der Rohrleitung für einige Anwendungen geben:
- Schmutz-/ Abwasser - 0,7 … 2,3 m/s
- Aufstellung im Gebäude - 0,7 … 1,2 m/s
- Bewässerung - 0,5 … 1,5 m/s
- Heizung - 0,3 … 1,5 m/s
- Empfohlen - 0,5 … 0,8 m/s
- Hauptwasserleitungen - 1 … 2 m/s
- Wasserfernleitungen - bis zu 3 m/s
- Trinkwasser / Brauchwasser
- Druckleitungen - 1 … 2 m/s
- Saugleitungen - 0,5 … 1 m/s