Erfolgreiche Fortsetzung der Blue Planet Water Dialogues
Unter der Dachmarke Blue Planet ist mit dem Blue Planet Forum im Rahmen der Wasser Berlin International 2015 im März der Auftakt zu einer neuen, politisch ausgerichteten Veranstaltungsreihe gelungen. Mit den Blue Planet Water Dialogues fand, wie geplant, diese Reihe in einem kleineren Format und ohne Messe-Einbindung ihre Fortsetzung, ohne dabei auf die politische und internationale Beteiligung und Bedeutung verzichten zu müssen.
H.E. Ali Majedi, Botschafter der Islamischen Republik Iran (Foto: German Water Partnership e.V.)
So trafen sich rund 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung am 17. November 2015 im Hause der Berliner Wasserbetriebe, um sich über umweltverträgliche und ressourcenschonende Maßnahmen und Lösungen für eine nachhaltige Wassernutzung in Industrieprozessen, städtischen Wasserkreisläufen und in der Landwirtschaft auszutauschen. Vorträge, Diskussionen und Gespräche standen unter dem Leitgedanken Green Sustainability – Blue Solutions.
Auftakt mit Partnern und Botschaften
Nach Begrüßung der Teilnehmer und den Geleitworten durch Ulrike Franzke (Berliner Wasserbetriebe) und durch die Kooperationspartner von Blue Planet, Matthias Steckmann (Messe Berlin GmbH), Verena Klinger- Dering (BMUB) und Dr. Jens Homann (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin), eröffnete Dr. Michael Prange (Geschäftsführer German Water Partnership e.V.) als Moderator die Blue Planet Water Dialogues mit der „Round-table discussion on Sustainability in water use - programmes and measures”. Dazu begrüßte er H.E. José Antonio Meier (Botschafter der Republik Peru), H.E. Ali Majedi (Botschafter der Islamischen Republik Iran), P.S. Gangadhar (Erster Sekretär der Botschaft von Indien), Hüseyin Kantem Al (Erster Sekretär der Botschaft der Republik Türkei) sowie Catherine Torres (Erste Sekretärin der Botschaft der Philippinen). Sie alle skizzierten – jeweils für ihr Land und in unterschiedlichen Dimensionen und Bereichen – die Probleme und Auswirkungen eines unzureichenden Wassermanagements, aber auch aktuelle und abgeschlossene Projekte sowie laufende Maßnahmen zur Lösung dieser Probleme. Vor allem die Länder Iran und Indien unterstrichen den dringenden Handlungsbedarf für umweltverträgliche und ressourcenschonende Maßnahmen und Lösungen für eine nachhaltige Wassernutzung und den Ruf nach Unterstützung durch deutsches Know-how.
Best-practice – mehr als vorbildlich
Im Anschluss an die Round-table discussion präsentierten vier GWP-Mitgliedsunternehmen „Best-practice- Beispiele für eine nachhaltige Wassernutzung“. Dass wir diese best-practice-Beispiele dringend brauchen steht angesichts des erwarteten Bevölkerungswachstums von mehr als 2 Mrd. Menschen bis zum Jahre 2050 (von heute 7 Mrd. auf über 9 Mrd.) außerhalb jeglicher Diskussion. Es ist davon auszugehen, dass sich die Trink- und Abwasserproblematik besonders in Ländern mit hohem Bevölkerungswachstum weiter zuspitzen wird.
So boten best-practice-Beispiele wie z.B. die „Wiederaufbereitung von Brauchwasser mit der Membran Bioreaktor-Technologie (MBR)“, das „Projekt zum dezentralen Abwasserrecycling im Städtischen Raum“, die „Effizienzsteigerungen für Smart City-Wasserlösungen“ oder die „Schnelle und zuverlässige Erkennung von Wasserkontaminationen in Industrieprozessen“ hervorragende Lösungen für schwierige Aufgaben im Wassersektor – in der Industrie, in der Landwirtschaft oder im städtischen Raum.
Forschung für die Wirtschaft
Die „Kurzvorträge und Diskussionsrunde zu Forschungs- und Projektbeispielen für KMUs“ ergänzten das
Programm der Blue Planet Water Dialogues in idealer Weise. Referenten aus Hochschulen,
Wissenschaftsinstituten, Wirtschafts- und Technologie-Partnerschaftsunternehmen und der GIZ stellten
international ausgerichtete Forschungs- und Verbundforschungsprojekte sowie Beispiele erfolgreich
angewandter Technologien für nachhaltige Wasserwirtschaft / nachhaltiges Wassermanagement vor. Themen und Projekte, die behandelt, vorgestellt und sehr nachdrücklich diskutiert wurden, fokussierten beispielsweise auf den Zusammenhang respektive die Wechselbeziehungen zwischen Wasser, Energie, Nahrung, die Vorstellung und Etablierung eines Wasserzentrums im städtischen Raum, die Funktionsweise städtischen und ländlichen Wassermanagements, die Kooperationsmöglichkeiten zwischen KMU und GIZ in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder Beispiele für die Unterstützung von Unternehmen, Wassermanagement- Erfahrungen international zu nutzen.
Die Bedeutung und die Aspekte von nachhaltigem Wassermanagement aus der Sicht einer Fair-Trade- Organisation erläuterte Martin Schüller von Fairtrade Deutschland. Beispiele dazu machte er u.a. an verschiedenen Vor-Ort-Projekten der Landwirtschaft fest und stellte die vielfältige Arbeit und die Aktivitäten der Organisation mit Unternehmen, der Politik und Nichtregierungsorganisationen vor. Auch oder gerade weil dieser Beitrag eine andere Sicht der Dinge vermittelte, löste er eine rege Diskussion aus.
Stimmiges Konzept
Die Blue Planet Water Dialogues haben politische und wirtschaftliche Akzente gesetzt und den Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Forschung sowie der Wirtschaft auf Augenhöhe ermöglicht: Sowohl mit der Round-table-Diskussion und der Präsentation von Programmen und Maßnahmen zur Schaffung nachhaltiger Wassernutzung von Botschaftsvertretern aus fünf Ländern als auch mit dem gewählten Leitgedanken „Green Sustainability – Blue Solutions“ und den Beispielen zu Best practice in der nachhaltigen Wassernutzung sowie den Kurzvorträgen über Forschungs- und Projektbeispielen. Sie haben sowohl Einblicke in große, ausgefeilte Projekte gewährt, als auch in kleine, aber nicht weniger erfolgreiche Maßnahmen. Basis für alle ist ungeheures Know-how, Vernetzung auf und in den verschiedensten Ebenen sowie die Verbindung und die Kommunikation mit der Politik.
Quelle: German Water Partnership e.V.