Wilo nimmt an historischem Wirtschaftsgipfel mit zentralasiatischen Staatsoberhäuptern teil
(Bildquelle: Wilo SE)
Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft hatte anlässlich politischer Gespräche Bundeskanzler Olaf Scholz‘ mit den Staatschefs Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans, Tadschikistans und Turkmenistans zu dieser historischen Zusammenkunft eingeladen.
Am Vorabend war Oliver Hermes, der sich als Honorarkonsul der Republik Kasachstans in Nordrhein-Westfalen insbesondere für die deutsch-kasachischen (Wirtschafts-)Beziehungen engagiert, zudem zu einem exklusiven Abendessen mit dem kasachischen Staatspräsidenten S.E. Kassym-Schomart Tokajew geladen.
„Mit Blick auf ihre hohen Vorkommen an natürlichen Ressourcen, die unter anderem für die Energiewenden in Europa bedeutsam sind, aber auch im Rahmen der Diversifizierung von Wirtschaftsbeziehungen angesichts geopolitischer Herausforderungen wird die Region Zentralasien zukünftig eine noch wichtigere strategische Rolle spielen – für die gesamte europäische Wirtschaft und für die Wilo Gruppe“, erklärte Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe, vor seiner Abreise nach Berlin.
Festlegung strategischer Schwerpunkte für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Zentralasien
Im Mittelpunkt der Gespräche in Berlin standen vor allem regionale Wirtschaftsprojekte. Im Namen seiner Mitgliedsunternehmen schlug der Ost-Ausschuss fünf Schwerpunkte für eine Intensivierung der Zusammenarbeit vor: Die Produktion von grüner Energie und deren Nutzung in Form von Wasserstoff, die Rohstoffförderung und Weiterverarbeitung vor Ort, die Modernisierung der Landwirtschaft und des Wassermanagements, den Ausbau der Transportinfrastruktur und die Zusammenarbeit in der Berufsausbildung. So könnten Zentralasiens Rohstoffvorkommen beispielsweise noch stärker für die Erzeugung grüner Energie, die Veredelung von dringend benötigten Rohstoffen und die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln nutzbar gemacht werden. Und während deutsche Unternehmen unter einem massiven Fachkräftemangel leiden, suchen die zentralasiatischen Staaten derzeit nach Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre geburtenstarken Jahrgänge.
Die Wilo Gruppe ist bereits in allen genannten Bereichen aktiv und will auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Region Zentralasien leisten. Entsprechend begrüßte Oliver Hermes die vereinbarte Erstellung einer „Berliner Liste“ von multilateralen Projekten in Zentralasien, die gemeinsam ausgewählt und flankiert werden.
Angesichts des tiefgreifenden geopolitischen Wandels in den internationalen Wirtschafts-beziehungen und neuen Lieferkorridoren von China über Zentralasien und den Südkaukasus nach Südosteuropa forderte der Ost-Ausschuss zudem ein stärkeres europäisches Engagement in Zentralasien gefordert. Die EU müsse den Export der für die Energiewende in Europa dringend benötigten Rohstoffen mit Handelsabkommen und strategischer Rahmensetzung erleichtern und in den Ausbau des Mittleren Korridors über das Kaspische Meer Richtung Südosteuropa investieren. Zudem sei für die EU wichtig, die Region auch länderübergreifend als Ganzes zu betrachten. Eine vertiefte regionale Zusammenarbeit sei von zentraler Bedeutung, hier gebe es bereits sehr positive Bestrebungen der fünf Länder.
Regionale Wirtschaftspotentiale noch stärker nutzen
Die Wilo Gruppe ist seit 1998 in Zentralasien vertreten. Seit 2002 fungiert der Standort in Almaty, Kasachstan, mit großzügigen Produktions-, Lager-, Service- und Büroflächen und insgesamt 33 Mitarbeitenden als Plattform für den gesamten zentralasiatischen Markt. Gleichzeitig wurde jüngst in Usbekistan eine weitere Tochtergesellschaft etabliert. „Wir erwarten in Zentralasien ein deutlich überproportionales Wachstum unserer Geschäftsaktivitäten und werden dort sukzessive unsere Wertschöpfung regional und lokal vertiefen.“, so Oliver Hermes.
Die fünf zentralasiatischen Länder bilden zusammengenommen einen Markt mit rund 80 Millionen Menschen, auf einer Fläche, die elfmal größer ist als die Bundesrepublik. Im ersten Halbjahr 2023 handelte Deutschland mit den fünf zentralasiatischen Staaten Waren im Umfang von 5,5 Milliarden Euro, ein Zuwachs um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Exporte und Importe halten sich insgesamt die Waage. Mit Abstand wichtigster Wirtschaftspartner war Kasachstan mit einem Handelsumfang von allein 4,4 Milliarden Euro, gefolgt von Usbekistan mit 550 Millionen Euro und Kirgisistan mit 380 Millionen Euro.
Insgesamt haben deutsche Unternehmen bislang über zehn Milliarden Euro in Zentralasien investiert und dadurch über 35.000 Arbeitsplätze geschaffen. Bereits rund 900 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung produzieren und bieten Dienstleistungen in der Region an.
Quelle: WILO SE