Sulzer im Vergleich eingeschlossen

11.02.2002

Die Sulzer AG beteiligt sich mit USD 50 Mio. am angestrebten Vergleich zwischen den Klägeranwälten und Sulzer Medica, um sich vor sämtlichen Restrisiken im Zusammenhang mit dem Rückruf von Hüft- und Kniegelenken in den USA zu schützen.

Zusätzlich zum genannten Betrag stellt Sulzer die in ihrem Besitz verbliebenen 480'000 Sulzer-Medica-Aktien für den Vergleich zur Verfügung. Die für alle Beteiligten gute Vergleichslösung erlaubt es Sulzer, sich wieder voll auf das operative Geschäft im neu positionierten Konzern zu konzentrieren.

Der Vergleich, welcher in den vergangenen Tagen in Cleveland unter Aufsicht der Bundesrichterin Kathleen M. O’Malley von den beteiligten Parteien in seinen Grundzügen festgelegt wurde, sieht Zahlungen von insgesamt rund USD 1 Mia. vor. Mit Sulzers Beteiligung am Vergleichsvorschlag hat Richterin O’Malley Einzelklagen gegen die Sulzer AG ab sofort wieder sistiert. Diese Sistierung läuft für alle Beteiligten bis am 22. Februar 2002 und gibt den Parteien Zeit für die Finalisierung des Vergleichsvorschlags.

Ob der Vergleichsvorschlag definitiv wird, entscheidet sich am 6. Mai 2002 vor der Bundesrichterin O‘Malley. Dann findet die Schlussverhandlung (Fairness Hearing) statt. Der Vergleich ist eine gute Lösung, da er die Gleichbehandlung der Patienten sicherstellt. Obwohl heute davon ausgegangen werden kann, dass der Vergleich von der überwiegenden Mehrheit der Kläger akzeptiert wird, hat sich Medica verpflichtet, ihre Freistellungsverpflichtung gemäss Abspaltungsvertrag zu honorieren. Für Sulzer bestehen also auch hinsichtlich möglicher Opt-outs keine Risiken mehr.

Sulzer ist nach wie vor überzeugt, weder juristisch noch moralisch für die Produktionsfehler bei den Gelenkimplantaten von Sulzer Orthopedics Inc. mitverantwortlich zu sein. Um die dem US-Rechtssystem inhärenten Restrisiken zu beseitigen, hat sich Sulzer dennoch zu einer Beteiligung am Vergleich entschieden. Damit verschafft sich Sulzer innert kürzester Zeit Sicherheit und Klarheit für Mitarbeitende, Kunden und Aktionäre. Fred Kindle, CEO des Sulzer-Konzerns: "Es ist wichtig, dass wir uns wieder voll auf das operative Geschäft konzentrieren und unsere Zukunft aktiv und eigenverantwortlich gestalten können. Ich bin sehr froh, dass wir den Fall mit dieser Vergleichslösung abschliessen und damit jahrelange Rechtsstreitigkeiten vermeiden können. Wir wollen uns den Kunden und Märkten zuwenden und nicht den Gerichtshöfen."

Die Kosten für den Vergleich werden der Rechnung 2001 belastet. Trotz dieser erheblichen Ergebnisbeeinträchtigung sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des Konzerns gut. Der Umbau ist praktisch abgeschlossen und Sulzer verfügt in seinen vier Kerndivisionen sowie der Aufbaudivision Sulzer Hexis über gut positionierte und zukunftsträchtige Geschäfte.

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